Kindern einen Monatskalender mit Aktivitäten füllen?
Kürzlich hatte ich eine Serie einer britischen „Nanny“ gesehen, wo die Kinder etwas stressig gewesen waren. Endergebnis war wie so häufig, dass eigentlich das Problem bei den Eltern und deren Erziehungsmethode lag. Während sich die Kinder natürlich anders zu erkennen gaben.
Diese Nanny kam dann auf eine Idee, die ich wirklich noch nicht in meinem Umfeld kennenlernen konnte. Sie hat einen Kalender mit der Tagesanzahl eines Monats fertiggemacht, wo dann die Eltern täglich eine Aktivität eingebracht haben. So zum Beispiel auf den Spielplatz gehen, einfach in den Park, in den Zoo usw.
Natürlich immer alles gemessen an den finanziellen Möglichkeiten und es musste ja auch nichts kosten. Bei den Kindern, die so wenig von ihren Eltern hatten, trotz das diese zu Hause waren, kam diese Variante wirklich gut an. Sie waren deutlich lieber, weil sie sich natürlich auf diese Zeit freuen konnten und wussten, täglich wird etwas passieren.
Wäre ein solcher Kalender pro Monat auch für Euch eine umsetzbare Idee, die Ihr vielleicht einbringen würdet? Oder findet Ihr eine solche Idee eigentlich eher unnütz?
Ich finde so etwas wirklich nicht gut. Ich meine so Sachen wie draußen spielen oder miteinander spielen sollten doch normal sein und egal wie stressig es manchmal sein mag, man muss sich doch Zeit für seine Kinder nehmen können, sonst muss man auch keine machen. Das muss ja nicht viel sein, aber ein gemeinsames Essen, Vorlesen oder Spielen gehört für mich einfach dazu, selbst im größten Stress. Deswegen wüsste ich nicht, warum ich einen Kalender brauche um mich daran zu erinnern, dass ich mit meinem Kind auch etwas machen muss, das ist doch Blödsinn.
Vor allem ist der Gedanke etwas mit den Kindern zu machen und diese auch auszulasten ja ganz nett, aber das sollte einem doch auch so bewusst sein und da kann man auch jeden Tag schauen was man sinnvoll machen kann und muss da nicht für einen ganzen Monat vorarbeiten. Frage ist ja auch was passiert, wenn etwas dazwischenkommt, einer krank wird oder irgendetwas anderes gemacht werden muss wie ein wichtiger Termin. Das kann man nicht immer so weit vorplanen.
Ich finde die Idee wirklich schön. Besonders in stressigen Zeiten und Homeoffice kommt die Familie und die Kinder doch recht häufig zu kurz. Wir als Familie haben uns während der ersten Lockdown-Zeit überlegt, wie wir die Zeit individuell und gemeinsam am besten verbringen können. So haben wir viele Spaziergänge gemacht, Wanderungen oder Radtouren unternommen oder sind ins Museum oder den Zoo gegangen (sofern dies möglich war). Wir haben uns auch neue Brettspiele zugelegt und viele Spielenachmittage gemacht.
So kommt nicht nur Abwechslung für die Kinder ins Spiel und sie sind gut beschäftigt und am Ende des Tages ausgepowert, auch für uns Eltern war es eine schöne und angenehme Abwechslung zum tristen Homeoffice Alltag.
Für mich ist das momentan nichts, wobei ich mich gerade aber ohnehin in Elternzeit befinde und daher jeden Tag etwas gemeinsam mit meinem Sohn mache. Wir gehen dreimal wöchentlich ins Turnen beziehungsweise in Spielegruppen und treffen uns an den restlichen Tagen mit Freunden oder den Nachbarn und gehen auf den Spielplatz oder unternehmen sonst etwas. Mir wäre es selbst zu langweilig, immer nur zu Hause zu bleiben und ich freue mich auch darüber, unter Menschen zu kommen und selbst etwas zu machen. Von daher braucht es so einen Kalender bei uns nicht.
Vielleicht ist das später mal anders, wenn die Kinder dann älter sind und ich dann wie mein Mann auch wieder arbeite. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass so ein Kalender so wahnsinnig praktisch ist. Ich würde lieber spontan schauen, was man dann so machen kann. Gerade mit Kindern ist Planung ohnehin schwierig, weil immer etwas dazwischenkommen kann. Von daher würde ich das lieber Tag für Tag von der Laune, der verfügbaren Zeit und den Möglichkeiten abhängig machen, ob wir nun auf den Spielplatz gehen, einen Freizeitpark aufsuchen oder zu Hause bleiben und malen. Auch das Wetter wäre für mich entscheidend.
Es bringt ja nichts, wenn man Aktivitäten wie Spielplatz fest einplant und es dann wie aus Eimern regnet oder man Kekse backen wollte und das Kind mit Bauchweh auf dem Sofa liegt. Von daher würde ich immer individuell schauen. Für Eltern, denen es aber generell sehr schwer fällt, genügend Zeit aktiv mit ihren Kindern zu verbringen, ist so ein Kalender mit Anhaltspunkten sicher nicht schlecht, wobei ich da trotzdem noch genügend Raum für spontane Entscheidungen lassen würde.
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