Macht Markenkleidung erst ab einem gewissen Alter Sinn?

Ich habe meinen Kindern erst dann Markenkleidung gekauft, als die Kleidung auch mehr aushalten musste und auch länger genutzt werden konnte. Vorher hat das für mich keinen Sinn gemacht, auch wenn ich es bestimmt besser verkauft bekommen hätte. Von meiner Nichte bekommt meine Tochter auch immer mal Kleidung, wobei das immer gemischt ist, Marke und No Name. Mich stört das nicht und ich finde auch durchaus, dass No Name Sachen schon ganz gut geworden sind. Ab welchen Alter macht es für euch Sinn Markenkleidung zu kaufen und macht es überhaupt Sinn? Braucht ein Baby schon Markenkleidung?

Als meine Kinder klein waren, habe ich nur gebrauchte Kleidung gekauft. Ich hatte aber das Glück in einer reichen Gegend zu wohnen. Auf den Kinderkleidungsflohmärkten gab es sehr viel, sehr gute Kleidung. Der Vorteil war, dass sie schon oft gewaschen worden war und daher ihre Qualität quasi schon bewiesen hatte und sie keine Schadstoffe mehr enthielt.

Ganz teure Markenkleidung hatten meine Kinder auch nicht, als sie älter waren. Es gibt ja auch Marken, die günstiger sind. Wir haben dann beim C&A oder in Kaufhäusern zu normalen Preisen oder Sonderangeboten eingekauft. Bei Kik, Aldi oder Lidl habe ich noch nie Kleidung gekauft. Ich hatte einmal einen Strampler geschenkt bekommen, der billig gewesen sein musste, denn er hatte beim ersten Waschen so stark gefärbt, dass ich ihn gleich wegwarf.

Ich denke schon, dass es irgendwie sinnvoll ist, wenn der Nachwuchs unter 6 Jahren nicht sofort mit Markenbekleidung in Berührung kommt. Es sei denn, diese Bekleidung ist gebraucht oder eben Second Hand. Dann fällt der sonst so hohe Preis ja auch nicht wirklich negativ auf, weil es deutlich billiger ist.

Doch die Vorstellung, dass unter 6 Jahren der Wachstum noch so heftig ist, dass ich gefühlt jede Woche neue Schuhe kaufen müsste, würde es mir verbieten, so hochwertige Markenschuhe zu kaufen. Auch die Nike-Hose oder der Jogginganzug von Adidas machen da ja wenig Sinn. Im Alter wachsen die Kinder natürlich auch, aber wahrscheinlich nicht mehr ganz so schnell und auch die Haltbarkeit der Klamotten ist eine andere Angelegenheit.

Gerade im Alter ab der weiterführenden Schule geht es in meinen Augen natürlich total klar, wenn der Nachwuchs auch Markenklamotten trägt. Denn da wälzen sich nicht mehr alle mit dem Fußball im Matsch, sodass man auch die Haltbarkeit der teuren Klamotten mehr zu schätzen weiß und natürlich für die Heranwachsenden den materiellen Wert. Der ist ja auch gegeben.

Doch gerade im Alter unter 10 Jahren wäre ich hier und dort durchaus auch eher auf Second Hand Kleidung, wenn es Marken sein müssen, abgestimmt. Markenbekleidungen sind teuer, halten vielleicht viel aus, aber nicht immer das, was Kinder so im Alltag tun. Vom Sandkasten bis zum Matsch ist da alles noch sehr interessant, das Fußballspielen auf dem Bolzplatz und vieles mehr. Da will ich dann schon etwas weniger teurere Kleidung nutzen.

Ich finde es schwierig, Markenkleidung zu definieren. Irgendwie gehört ja jedes Kleidungsstück einer Marke an, wobei es natürlich teurere und günstigere Marken gibt. Ich kaufe in erster Linie in ganz normalen Geschäften wie H&M und C&A für meine Kinder ein, wobei das wohl eher No-Name-Sachen sind. Für mich muss es eigentlich keine Markenware sein, zumal diese Geschäfte auch schöne Sachen haben und Kinder da ohnehin schnell rauswachsen. Wir kriegen auch öfter Flecken in Kleidung, die nicht mehr so schnell rausgehen und da wäre es natürlich ärgerlich, viel Geld für die Kleidung ausgegeben zu haben.

Ab und an kaufe ich dann aber doch mal Markensachen, wenn mir die Kleidung einfach sehr gut gefällt oder ich auf gute Angebote stoße. Mir geht es da gar nicht um die Marken an sich, aber ich liebe beispielsweise die Kinderkleidung von Noppies oder von Steiff. Ich finde die Kleidung der Marken optisch wunderschön, ich mag die Stoffe und die Schnitte und mich überzeugt die gute Qualität. Von daher greife ich für Kleidung dieser Marken schon gerne etwas tiefer in die Tasche.

Von meinen Eltern bekommen meine Kinder jedoch leider ausschließlich Markensachen, was ich gar nicht nachvollziehen kann. Meine Eltern schenken uns ständig unwahrscheinlich viel neue Kleidung für die Kinder, wobei das ausschließlich Markensachen sind. Sie haben noch nie etwas aus "normalen" Geschäften wie H&M gekauft. Stattdessen muss es von Beginn an immer nur Adidas, Nike, Puma, S.Oliver, Esprit, Jack Wolfskin oder Converse sein.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass sich der Mythos hält, dass Markenkleidung ja um so vieles besser wäre. Die ersten Jeanshosen für meine Kinder habe ich damals im KiK für 1,99 Euro erstanden. Und meine Mädels waren damit auch nicht zimperlich. Die Hosen haben mehrere Wäschen in der Woche aushalten müssen und haben trotzdem nicht aufgegeben.

Gerade bei Kindern, die schnell aus den Sachen raus wachsen, haben wir grundsätzlich nach Preis eingekauft. Klar, gab es auch da auch mal Markenschuhe. Aber auch nur weil es als Auslaufmodelle gute Rabatte gab und sie damit günstiger waren, als die anderen Schuhe im Regal.

Ich habe einige vermeintliche Markenpullover, welche aus Lizenz Produktionen in Polen stammen. Die Pullover sind mehr als 20 Jahre alt und noch super in Form und auch nicht ausgeblichen. Trotz dass sie regelmäßig im Winter getragen werden. Da habe ich mit den echten Markenproduktionen schon schlechterer Erfahrungen gemacht.