Eine Positiv-Negativ-Liste führen bei Entscheidungen

vom 30.06.2019, 22:10 Uhr

Ich kenne das noch aus meiner Jugendzeit, wenn irgendwelche Entscheidungen getroffen werden mussten, dass ich dann eine Liste geschrieben habe. Ich habe mir dann ein Blatt Papier genommen, es in zwei Seiten unterteilt und auf einer Seite das Positive und auf der anderen Seite das Negative geschrieben, was mir zu der Entscheidung einfiel. Das hat mir oft geholfen und ich habe dann doch klarer gesehen und habe mich entweder dagegen oder dafür entschieden.

Kennt ihr solche Entscheidungshilfen mit dieser Liste? Hat diese Liste euch schon geholfen zu entscheiden oder habt ihr da andere Hilfsmöglichkeiten, die euch eine Entscheidung leichter machen? Bei was hat euch so eine Liste schon geholfen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das ist ja nichts anderes, als eine Pro und Contra Liste. Ich habe das auch schon gemacht, um alles irgendwie deutlicher zu sehen und besser eine Entscheidung treffen zu können. Bisher habe ich das schon zweimal gemacht und beide Mal hat es durchaus etwas gebracht. Daher würde ich das auch wieder machen, wenn ich vor einer Entscheidung stehen würde und da eine Hilfe bräuchte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Diese Methode wird zwar gerne mal gepredigt, aber ich bin eigentlich nur selten so entscheidungsschwach, dass ich eine Liste brauche. Entweder es geht sowieso um nichts Wichtiges oder es zeichnet sich schon früh ein Favorit ab und ich mache mir eher eine Liste der nächsten Arbeitsschritte, um meine Entscheidung auch umzusetzen.

Beispielsweise habe ich mich vor etlichen Jahren entschieden, meinen Job hinzuschmeißen und noch mal zu studieren. Die Nachteile waren für mich ebenso sonnenklar wie die Vorteile. In einem Beamtenjob vor sich hin zu mumifizieren hatte für mich eindeutige, kaum zu übersehende Konsequenzen, die ich auch ohne Liste, ganz aus dem Bauch heraus, für mich ablehnen musste.

Die Frage, die mich dann länger beschäftigt hat, waren eher die Konsequenzen der Entscheidung, es mit der freien Wirtschaft zu probieren. Also Studienfach, -ort und finanzierung. Aber bei der Entscheidung an sich gab es wie bei allen meinen wichtigen Lebensentscheidungen nicht viel zu deuteln.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe noch nie über irgendwas entscheiden müssen, das so viele verschiedene Produktmerkmale hatte, die mir wichtig waren, dass ich das nicht mehr im Kopf behalten konnte und aufschreiben musste. Selbst bei teuren Anschaffungen, die mich jahrelang begleiten werden, wie ein neues Auto, habe ich keine Liste gebraucht um zu wissen, welche Punkte für oder gegen welches Modell und welche Ausstattung sprechen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich kenne durchaus auch Leute, die so ihre Entscheidungen treffen und dennoch wäre es mir zu blöd. So etwas kann man doch auch ganz leicht in Gedanken durchgehen und braucht es nicht, dass man das Ganze nochmal aufschreibt und dann auch ein Blatt verschwendet nur um das Ganze nochmal durchlesen und ansehen zu können. So etwas finde ich albern. Wobei solche Listen schon helfen können, im Kopf oder nun schriftlich muss ja jeder selber wissen. Generell sollte man eine Entscheidung aber nicht nur aus einer Richtung betrachtet fällen, sondern immer positive und negative Seiten sehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin nie ein besonders entscheidungsunfreudiger Mensch gewesen, eher das Gegenteil. Daher habe ich es nie für notwendig erwachtet, so eine Liste überhaupt zu führen. Denn man weiß doch auch so, welche Argumente den Ausschlag geben. So eine Liste bringt doch nix, wenn theoretisch 100 Gründe dagegen sprechen, aber 3 dafür, wobei man die drei dann mehr gewichtet.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Mir ist aufgefallen, dass einem bei so einer Liste meist noch Argumente einfallen, die man ansonsten übersehen hätte und auch, dass man eindeutig sieht, welche Seite eben vorne liegt. Ich finde nicht, dass so eine Liste blöd ist und besonders aufwendig finde ich es ebenfalls nicht. Das schafft auch jemand, der wenig Zeit hat.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, dass einem bei so einer Liste meist noch Argumente einfallen, die man ansonsten übersehen hätte und auch, dass man eindeutig sieht, welche Seite eben vorne liegt.

Erstens hat das doch gar nichts mit der Liste zu tun, dass dir dann plötzlich mehr Argumente einfallen. Das hat eher was damit zu tun, dass du intensiv über das Thema nachdenkst und über das, was du willst. Wie kommst du denn auf so eine dämliche Kausalkette?

Zweitens wie kommst du auf die absurde Idee, dass die Seite überwiegt, die mehr Argumente in sich vereint hat? Wie ich schon geschrieben habe, bringt es doch nichts, wenn 100 Argumente für eine Seite sprechen und 3 Argumente für die andere Seite, wenn einem selbst die 3 Argumente viel wichtiger sind und wie stark diese gewichtet werden.

Was bringt es zum Beispiel, wenn ich mir einen Hund anschaffen würde und 1000 Gründe dafür sprechen würden, aber für mich persönlich die Nachteile Kosten und Zeitaufwand, auch wenn das nur zwei Nachteile wären, überwiegend? Soll ich mich dann trotzdem dafür entscheiden, weil die angeblich 1000 Gründe dafür sprechen, für mich aber nicht so gravierend und Ausschlag gebend sind? Was ist das denn für eine Logik?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen, ich habe lediglich geschrieben, dass man so eindeutig sehen kann, welche Seite vorne liegt. Man schreibt doch sich doch alle Punkte auf. Das du automatisch davon ausgehst, dass die Seite vorne liegen muss, auf der mehr Argumente gelistet sind, ist doch dein Problem. Wenn auf einer Seite nur drei Punkte stehen, die aber so gravierend ins Gewicht fallen, dann ist es doch klar, wie man sich logischerweise entscheiden sollte. Da verstehe ich dein Problem nicht!

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe oft Entscheidungsprobleme. Meistens geht es ohne Pro- und Contra-Liste, dass ich eine Wahl treffe. Aber erst kürzlich musste ich entscheiden, ob ich in meiner Wohnung wohnen bleibe oder umziehe. Da habe ich mir tatsächlich eine Liste gemacht, weil es so viele Aspekte zu beachten gibt. Die neue Wohnung ist viel kleiner und nicht so günstig gelegen, aber wesentlich billiger, sehr viel billiger. Im Juli bekomme ich hier eine Mieterhöhung und ich kann die Wohnung zur Zeit eh nur stemmen, indem ich auf manche Dinge, die ich gerne machen würde, wie etwa einen Wanderurlaub mit einer Gruppe, verzichte.

Es gibt viele Unwägbarkeiten. Mein Sohn will mir eine Wohnung kaufen, aber in der jetzigen Lage am Wohnungsmarkt ist das noch nicht sinnvoll. Wer weiß, wann sich das beruhigt. Außerdem muss ich berücksichtigen, dass der Umzug kostet, ich dreimal doppelte Miete zahlen muss und eine neue Küche brauche. Andererseits muss ich irgendwann hier raus, wegen Eigenbedarf für die Kinder, und dann ist es vielleicht noch schwerer, was zu finden.

Jedenfalls habe ich mir Pros und Contras aufgeschrieben und kam zu dem Schluss, die neue Wohnung zu nehmen. Ganz klar war das. Am nächsten Tag hatte ich dabei ein ungutes Gefühl und korrigierte die Liste nochmal. Alles sprach gegen einen Umzug. Auch ganz klar für mich. Am Tag danach überwog wieder ganz klar das Pro und zufällig überwog das Pro, als ich den Mietvertrag zum Unterschreiben geschickt bekam. Am nächsten Tag hätte ich vielleicht anders entschieden. Aber jetzt bin ich froh, dass ich darüber nicht mehr zu grübeln brauche und freue mich auf mein neues Zuhause.

So geht es mir bei vielen Dingen. Eine Liste hilft zwar nicht immer, weil ich von Tag zu Tag die einzelnen Punkte von Stimmungen abhängig unterschiedlich gewichte, aber hilfreich ist sie trotzdem. Diese Entscheidungsschwäche habe ich auch bei Kleinigkeiten. Wenn ich essen gehe, dann schwanke ich auch oft zwischen zwei Gerichten und was ich wirklich nehme, hängt dann davon ab, in welchem meiner Zustände der Kellner die Bestellung aufnimmt. Meine Begleiter wundern sich dann manchmal, dass ich vorher gesagt habe, dass ich ein Schnitzel ausgewählt habe und dann doch den Gemüseteller bestelle.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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