Was gibt es jetzt an den Winnetou-Bänden auszusetzen?

vom 24.08.2022, 20:08 Uhr

Momentan gibt es wohl etwas Wirbel um einige Winnetou-Bände und am Rande habe ich so mitbekommen, dass davon welche auf den Index gesetzt oder deren Vertrieb gestoppt wurden. Ich habe nur was von dem Vorwurf der Verherrlichung von Kolonialismus und Rassismus in den Büchern mitbekommen, aber Einzelheiten dazu weiß ich keine. Habt ihr da nähere Informationen dazu und findet ihr diese Reaktion gerechtfertigt oder übertrieben?

» specki » Beiträge: 291 » Talkpoints: 178,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe die Tage einen Bericht dazu gelesen. Es geht wohl hauptsächlich darum, dass dort das Wort Indianer benutzt wird. Deswegen hat Ravensburger das Buch zum aktuellen Film aus den Regalen nehmen lassen. Sicherlich kann das Wort aus heutiger Sicht in die Rassismusschublade geschoben werden. Man sagt ja indigene Völker. Aber man sollte eben auch dabei nicht vergessen, wann dieses Buch spielt und da war das eben ein normaler Ausdruck.

Es ist einfach übertrieben, dass so ein großer Verlag wegen ein paar Schreihälsen hier den Kopf einzieht. Dann müsste man ja viele Bücher aus dem Verkehr ziehen oder sie umschreiben, damit alles nach den heutigen Regeln passt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Was meinst du mit "Index"? Jugendschutz? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, weil es dabei um jugendgefährdende Darstellungen geht, wie zum Beispiel Gewalt, und nicht um die falsche Darstellung von Geschichte und die klischeehaften Beschreibungen von Bevölkerungsgruppen.

Dass in diesen Büchern vieles falsch dargestellt wird ist doch eigentlich schon lange bekannt. Und dass die Filme auch keine amerikanischen Ureinwohner darstellen sondern Weiße im Faschingskostüm ist doch auch schon lange bekannt. Keine Ahnung warum man deshalb genau jetzt einen Aufstand machen muss.

Generell kann ich jeden verstehen, der für sich persönlich entscheidet diese Medien nicht zu konsumieren. Ich hätte da auch keine Lust darauf und würde mich statt dessen für etwas entscheiden, das die Realität weniger romantisiert. Aber Zensur von Kunst und Medien finde ich immer schwierig weil man damit halt auch die Geschichte selber zensiert.

Und es ist nun mal Teil unserer Geschichte, dass der "Wilde Westen" romantisiert wurde und, dass Autoren wie Karl May gefeiert wurden obwohl sie keine Ahnung von der Materie hatten. Soweit ich weiß ist er das erste Mal überhaupt nach Amerika gereist nachdem er die meisten seiner Bücher schon geschrieben hatte.

Bei Büchern ist es ja nun auch nicht schwierig eine Neuauflage mit Kommentaren zu veröffentlichen. Wobei ich mir aber eigentlich eh nicht vorstellen kann, dass jemand heute wirklich noch glaubt, dass die Darstellungen in diesen Büchern irgendwas mit der Realität zu tun haben. Heute reichen zwei Klicks auf Wikipedia um das Bild zurecht zu rücken.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



An den Winnetou-Bänden gibt es gar nichts auszusetzen und sie stehen auch nicht auf dem Index. Es ging und geht bei der Diskussion um den Film "Der junge Häuptling Winnetou" und um ein Begleitbuch, das angeblich rassistische Stereotype beinhaltet. Die Diskussion hat aber mit den Winnetou-Bänden von Karl May nichts zu tun, zumindest nicht direkt.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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