Kommen Leute mit klingendem Namen besser an?

vom 22.01.2023, 17:03 Uhr

Ich bewundere immer wieder die Namen deutscher Politiker, die einem ins Ohr gehen. Dazu zählen Pistorius, auf der Maur oder von der Leyen. Namen wie Schlauch, Heil oder Kramp-Karrenbauer gehen bei mir bei einem Ohr rein und beim anderen gleich wieder raus.

Kommen Leute mit klingendem Namen besser an? Habt Ihr selbst die Beobachtung gemacht, dass man denen mehr Können zuschreibt oder liegt es überhaupt nicht am Namen, wie man die Leute so beurteilt?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Und unser Bundeskanzler heißt Olaf Scholz. Worauf willst du hinaus? Unter seinen AmtsvorgängerInnen finden sich auch weitere Namen, die eher an die Kfz-Zulassungsstelle Heringsmoor gemahnen als an Leute von internationaler Bedeutung: Schröder, Kohl, Brandt, Schmidt und Merkel kommen mir so in den Sinn, und die klingen alle nicht nach Glanz und Glamour, haben aber die Geschicke ganzer Länder gelenkt.

Ich denke, dass man da keine Gesetzmäßigkeiten ableiten kann. Wenn man einen gewissen öffentlichen Wiedererkennungswert für den beruflichen Erfolg braucht, ist es sicher nicht zwangsläufig von Nachteil, nicht einer von 50 "Johannes Müller" zu sein. Aber Gegenbeispiele gibt es auch reichlich, gerade in Kunst und Kultur im weitesten Sinne: Hätte Helene Fischer genauso viel Kohle gescheffelt, wenn sie sich Heléne Piscator genannt hätte?

Gerade das Latinisieren von gewöhnlichen Nachnahmen hat im Bildungsbürgertum schon Jahrhunderte Tradition. "Montanus" klingt schon viel distinguierter als "Berg", und "Molitor" sehr viel imposanter als Mülller. Und bei dem guten Herrn Pistorius hat sich höchst wahrscheinlich einer seiner Vorfahren gedacht: klingt auf Latein viel schicker als die deutsche Übersetzung: "Bäcker".

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Jeder wird nach seinen Taten bewertet. Natürlich kann man ein Bild im Kopf haben, wenn man beispielsweise einen Vornamen wie Kevin hört, allerdings sieht man ja dann die Person und sollte sie dann auch an den Taten messen. Für einen Namen kann man nichts und ich denke auch nicht, dass sich ein vollklingender Name in der Gesellschaft besser benimmt und sinnvollere Sachen macht, dazu braucht es schon einen Menschen. Ich traue einem Menschen generell immer alles zu und werte nicht nach Namen und daher würde ich auch einen schlecht klingenden Namen in Führungspositionen sehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich behaupte mal, dass Namen auf mich überhaupt keinen Eindruck machen, weder im positiven noch im negativen Sinn. Ich weiß allerdings nicht, was mein Unterbewusstsein so alles treibt. Es gibt ja psychologische Untersuchungen, dass Vornamen durchaus einen Einfluss zum Beispiel auf Lehrer haben oder dass arabische Vornamen sich nachteilig bei Bewerbungen oder bei der Wohnungssuche auswirken. Also würde ich nicht abstreiten, dass Leute mit bestimmten Namen irgendwelche Vorteile oder Nachteile haben.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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