Kindern wegen Kunstschnee-Prognose noch Skifahren lernen?
Die Zukunftsschau der Wettertrends lässt erkennen, dass sich die Schneetage wegen der Klimakrise immer mehr in den Spätwinter verschieben, was Folgen für deutsche Wintersportgebiete hat. Aus diesem Grund wurde in den letzten 15 Jahren schon sehr viel in den Ausbau von technischer Beschneiung gesetzt -sprich die Zukunftsabsicherung Kunstschnee.
Ich kenne nun aber viele skibegeisterte Wintersportler, die sagen, dass sie nicht mehr zum Skifahren fahren werden, wenn es keine Möglichkeiten mehr gibt auf Naturschnee zu fahren. Zum einen wollen sie dies aus Umweltaspekten nicht unterstützen, zum anderen auch wegen dem Fahrgefühl. Viele überlegen inzwischen auch schon, ob sie ihren Kindern das Skifahren überhaupt noch lernen lassen.
Auch Experten geben zu, dass Kunstschnee deutlich unangenehmer ist zu fahren. Kunstschnee ist dichter als Naturschnee und deswegen vor allem in den Morgenstunden hart und vereist. Bei höheren Außentemperaturen wird dieser allerdings sehr feucht und sulzig, was das Unfallrisiko erhöht.
Ist Kunstschnee ein Grund für euch, zukünftig ganz aufs Skifahren zu verzichten? Fehlt euch auch das passende Fahrgefühl bei Kunstschnee? Würdet ihr euren Kindern das Skifahren überhaupt noch lernen?
Eines meiner Kinder wurde vor kurzem gefragt, ob Schlitten fahren Spaß machen würde und da hat es nur geschaut und erklärt, dass bei uns so gut wie nie Schnee liegt. Selbst das kennen meine beiden Kinder also nicht und Skifahren würde ich nun auch nicht beibringen können, denn dafür haben wir einfach nicht genug Schnee und auf Kunstschnee finde ich das recht sinnlos. Ich denke man sollte auch mit der Natur so leben wie sie ist und wenn es keinen Schnee gibt, dann ist es eben so.
Man lehrt jemanden etwas, nicht "lernt", aber das nur am Rande. Ich fände es wie üblich reichlich seltsam, nicht etwa die Klimakrise oder generell ökologische Gründe zum Anlass zu nehmen, mit dem Skifahren aufzuhören, sondern: Mimimi, meine Ski fühlen sich auf dem fiesen Kunstschnee nicht mehr so schön an!
Die Schneekanonen werden ja auch nicht mit Luft und Liebe betrieben, sondern da müssen die Hamster im Laufrad ganz schön wirbeln. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es für die Böden und generell das Ökosystem in Skigebieten so wahnsinnig toll ist, schmale Kunstschneebahnen anzulegen und zu kultivieren, während im Matsch daneben kein Grashalm mehr zu sehen ist. Generell halte ich Schifahren in der aktuell noch betriebenen Form für ökologischen Wahnsinn und trauere zumindest diesem speziellen Auswuchs der Spaßgesellschaft garantiert nicht nach.
Von daher erscheint es mir nur logisch, gerade Kinder, die noch eine Menge Spaß mit Extremwetterlagen haben werden, während die Altvorderen schon längst die Narzissen düngen, nicht mehr zwangsläufig ein zum Sterben verurteiltes Hobby nahezubringen. Es ist ja nicht so, dass wir alle auf Berghütten leben und unsere Kinder fünf Monate im Jahr mit Skiern zur Schule ins Dörfli abfahren müssen.
Ich bin selbst viele Jahre gerne und viel Skigefahren. In den letzten Jahren hat sich das aus unterschiedlichen Gründen deutlich reduziert. Ich würde Kindern aber dennoch die Möglichkeit bieten Skifahren zu lernen, wenn die Wetterbedingungen das ermöglichen. Es geht ja nicht nur darum eine Fähigkeit für die Zukunft zu erwerben, sondern vor allem darum im Hier und Jetzt seine Zeit genießen zu können.
Von Skigebieten nur mit Kunstschnee halte ich aber nichts. Das wäre für mich persönlich auch kein Wintersportgenuss, wenn rundherum alles Grün ist und man auf wahlweise eisigem oder matschigem Kunstschnee mit schlechtem Umweltgewissen die Hänge hinunterrutscht. Wenn das Wetter so ist, verzichte ich lieber. Beim Skifahren in meiner eigenen Kindheit hatte ich aber dennoch wahnsinnig viel Spaß.
Ich fahre selber kein Ski. Ich machte zwar mal einen Skikurs mit, als ich in München wohnte und mir dachte, dass man da Ski fahren können muss, aber das war dann gar nichts für mich. Ich bin dafür viel zu ängstlich.
Meine Kinder verbrachten jeweils von der Schule aus eine Woche in den Bergen, wo sie Ski fahren lernten. Sie konnte sich auch fürs Schlitten fahren entscheiden. Aber keiner von ihnen hat das mangels Gelegenheiten weiter ausgeweitet.
Wenn ich passionierter Skifahrer wäre, dann würde ich den Kindern ermöglichen, das Skifahren zu erlernen. Es kann ja auch wieder schneereichere Winter geben. Es kommt natürlich auch darauf an, wo man wohnt. Mit modernen Ski ist Skifahren auch gar nicht so schwer. Meine Kinder lernten das ziemlich schnell in der einen Woche und einer ist am Schluss sogar eine schwarze Piste gefahren, hat er mir zumindest erzählt.
Ich wurde als Kind im thüringer Flachland auf Ski gestellt und lag da schon mehr im Schnee, als ich auf den Brettern voran kam. Demzufolge wäre ein Skikurs für mich damals schon vergebene Liebesmüh gewesen. Meine Kinder sind nun teilweise in recht gut verschneiten Wintern groß geworden und haben nie Interesse am Ski fahren bekundet. Also war das nie ein Thema für uns.
Und heute finde ich es schon mehr als ein Schlag ins Gesicht, wenn man dem gemeinen Volk täglich mehrmals erklärt, wo sie Energie sparen sollen und dann wird mit den Schneekanonen das Geld und eben auch die Energie sinnfrei in die Gegend verteilt. Und kritisiere ich nicht nur für den normalen Wintersportler, sondern auch im Profibereich. Wenn man da keine Wettkämpfe mehr in Mitteleuropa ausrichten kann ohne künstlich nachzuhelfen, dann soll man es eben lassen.
Aber da passt eben das Sprichwort wieder, dass Wasser gepredigt, aber Wein getrunken wird. Ob man aber nun mit seinen Kindern dahin fährt, wo ausreichend Schnee fällt, um ihnen einen Skikurs zu gönnen, sollte wohl eher am Interesse der Kinder und an den finanziellen Möglichkeiten fest gemacht werden. Wer es sportlich will, kann auch im milden deutschen Winter genug Möglichkeiten ohne Ski finden.
Ich selber hätte keinen Spaß auf Kunstschnee und finde das aus umwelttechnischen Gründen auch verwerflich. Zusätzlich werden die Sommer auch immer trockener werden und da muss man sich ernsthaft fragen, ob man eine solche Menge Wasser verschwenden soll und kann.
Es gibt ja auch schon Indoor-Skianlagen, ich denke, dies wird die Zukunft des Schneesports werden. Wenn die Hallen sehr gut isoliert werden, könnte ich das mit meinem Gewissen vereinbaren.
Ich habe keine Kinder und habe auch keine geplant, aber das Argument, dass ich immer wieder höre ist, dass man das Hobby gerne mit den Kindern teilen möchte.
Selbst wenn man wie ich ein Skigebiet in der Nähe hat lohnt sich das nur wenn man mehr oder weniger den ganzen Tag auf der Piste verbringt. Und wenn man Kinder hat möchte man die am Wochenende im Winter wahrscheinlich gerne sehen, könnte ich mir vorstellen. Und wenn man in den Winterurlaub fährt und die Kinder mitnehmen möchte macht es natürlich erst recht Sinn sie dann zu einem Skikurs anzumelden. Wahrscheinlich werden die Kinder auch selber danach fragen.
Die Alternative wäre dann eigentlich nur, dass man sein Hobby selber auch aufgibt. Für Natur und Klima wäre das wahrscheinlich schon die vernünftigste Option. Und ein Kind, dass selber nie auf der Piste gestanden hat, kann den Spaß nicht vermissen.
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