Für sich eine Entschuldigung vom Ex-Partner verlangen?
Zugegeben, meine Bekannte hat wirklich ein Talent dafür, die falschen Herren als Partner auszuwählen. Dabei kommen nicht selten auch derartige Verbalentgleisungen zum Vorschein, dass Fremdschämen wirklich noch untertrieben wäre.
Sie selbst ist eine sehr gebrechliche Persönlichkeit, der es jedoch an zu wenig Selbstvertrauen mangelt, was natürlich auch die Partnerwahl in gewisser Weise begünstigt. So findet sie immer jene Kerle, die sich aufspielen und als „echte Kerle“ fühlen können, weil eine starke Frau sich jene Verhaltensweisen nicht gefallen lassen würden.
Nun ist sie schon seit geraumer Zeit Single und kämpft noch immer mit zig Beleidigungen aus verbalen Ergüssen ihres Ex-Freundes, dass davon neue Partnerschaften sowie Dates beeinflusst werden. So kann ein Heulkrampf kommen und mehr.
Weil ihr Ex-Freund u.a. eben gesagt hat, dass kein Mann es mit ihr aushalten kann, sie eine sehr schlechte Partnerin in der erotischen Liebe sei und mehr erwartet sie jedoch, dass er sich dafür nach über zwei Jahren Beziehungsende dafür bei ihr entschuldigt, weil sie glaubt, nur dann weiter machen zu können mit ihrem Leben.
Nachvollziehbarerweise klärt ihr Ex gar nichts, will von ihr nichts wissen und hält sie für bekloppt. Sie wiederum gibt all seinen gesagten Worten die Schuld an ihrer erfolglosen Suche nach Liebe und erwartet eine Entschuldigung. Das kommt bei keinem wirklich gut an, weil alle sagen, dass sie weitermachen soll in ihrem Leben.
Doch sind wir ehrlich, benötigst sie diese Entschuldigung denn überhaupt? Ist es eher in Euren Augen ihr Problem, dass sie mit dem Gesagten nicht klar kommt oder meint Ihr, dass eine Entschuldigung ihr tatsächlich weiterhelfen könnte?
Sie hat wahrscheinlich ein Problem mit dem Gesagten und jedes Mal, wenn sie nun auf einen Mann trifft, wird sie an die gesagten Worte denken. Natürlich kann es die Entschuldigung nicht wieder in Ordnung bringen. Sie sollte sich mit sich und ihrem Selbstwert auseinandersetzen und daran arbeiten sich selber zu lieben. Sie kann ihre Selbstliebe nicht von den Worten irgendwelcher Menschen abhängig machen.
Der Ex hat natürlich harte Worte getroffen, die so auch schmerzen können. Allerdings sollte einem als erwachsene Person klar sein, dass man solche Dinge im Streit vielleicht schon mal sagt, gerade wenn man durch mit der Beziehung ist und die Gefühle vielleicht doch nicht so groß waren. Sie sollte von dem Gedanken wegkommen hier eine Entschuldigung einfordern zu müssen, sie scheint ja ganz versessen darauf zu sein. Ich würde auf jeden Fall darauf pfeifen, was mein Ex mal gesagt hat und das war auch nicht immer so nett, aber er interessiert mich einfach nicht.
Was würde denn passieren, wenn er sich entschuldigt? Die gesagten Worte nagen weiterhin an ihrem Ego. Also sollte sie wohl eher da ansetzen, dass sie mit solchen Dingen besser umgehen kann. Immerhin scheint es wohl nicht nur der Ex zu sein, der sie damals verbal verletzt hat, sondern auch der Freundeskreis scheint eher zwei Mal zu überlegen, was und wie man ihr etwas sagt.
Dass sie dabei immer wieder an Männer gerät, die ihr nicht auf Augenhöhe begegnen ist die Folge ihres geringen Selbstbewusstseins. Irgendwie scheint sich das immer wieder so zusammen zu finden, was ich auch bei anderen Menschen beobachtet habe. Es ist also eher an der Zeit aus diesem Kreislauf auszubrechen, als ewig der Vergangenheit nachzuhängen.
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Du lieber Himmel, manche Leute sind schon anstrengender als andere. Ich halte es für grundfalsch, das eigene Lebensglück von Verhalten Dritter abhängig zu machen. Und schon gleich zweimal nicht von der fadenscheinigen "Entschuldigung" irgendeines lang verflossenen Rohrkrepierers, dem zudem nichts Besseres als Beleidigung eingefallen ist als mangelnde sexuelle Kompetenz. Das ist nun wirklich unterste Schublade, da wäre es mir eher peinlich, eine derartige Null überhaupt als Ex verbuchen zu müssen.
Irgendwo ist es zwar schon auch verständlich: Wenn man die Verantwortung für das eigene Gefühlsleben auf Dritte ablädt, bleibt es einem erspart, an den eigenen Macken zu arbeiten und mal einen kritischen Blick auf das eigene Verhalten zu tun, was ausgesprochen unangenehm sein kann. Es sind immer die anderen schuld, weil sie nicht so sind oder handeln, wie man es gerne hätte.
Und deswegen kann sich die Dame in ihrer passiven Rolle gefallen und bekommt sogar noch Aufmerksamkeit in Form von Mitleid, weil die Welt immer so böse mit ihr umspringt. Eine Psychologin hätte wahrscheinlich ihre helle Freude daran, dieses Knäuel aufzudröseln, aber viele Leute gefallen sich auch in der Opferrolle und als Zentrum diverser, immer wiederkehrender Dramen.
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