Hilft früh aufstehen gegen Prokrastination?
Also angeblich soll es helfen, dass man früh aufsteht und den Tag beginnt, um gegen Prokrastination vorzugehen. Denn so hätte man mehr Hemmungen, den Tag durch Trödeleien und Unsinn zu verschwenden, wenn man schon sehr früh aufsteht. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von dieser These halten soll.
Ich habe bie mir schon festgestellt, dass ich mehr vom Tag habe, wenn ich früh aufstehe und meine geplanten Aufgaben abarbeite. Wenn ich spät aufstehe, habe ich immer den Eindruck, als hätte ich nicht so viel geschafft wie sonst. Das kann aber nur meiner Subjektivität geschuldet sein und die lässt sich nicht objektiv messen. Wie seht ihr das? Meint ihr, dass es sehr effektiv ist und gegen Prokrastination wirkt, wenn man früh aufsteht und seinen Tag damit beginnt? Oder hat das damit nichts zu tun und das hängt eher vom Charakter ab?
Ich denke, dass die Zeit und auch die persönliche Einstellung da durchaus eine Rolle spielen. Ich komme auch besser zurecht, wenn ich früher aufstehe. Dann habe ich auch durchaus das Gefühl mehr geschafft zu bekommen und auch einfach mehr Zeit für die Aufgaben und Erledigungen zu haben. Da nimmt man sich dann sicher auch mal etwas mehr Zeit für das ein oder andere.
Ich merke das vor allem, wenn mein Partner am Wochenende dann frei hat und länger schläft. Ich stehe dann zwar schon früher auf, aber kann trotzdem nicht die Arbeiten erledigen, die ich dann schon ausführen würde, denn ich nehme dann schon Rücksicht und schaue, dass ich ihn nicht wecke.
Natürlich schafft man mehr, wenn man früher aufsteht. Ich kenne den Effekt auch aus dem Urlaub oder am Wochenende: Wenn ich bis 10 Uhr oder noch länger penne, ist der freie Tag gefühlt "sowieso schon halb rum", und dann neige noch eher als sonst dazu, meine hochfliegenden Pläne mal wieder zu verschieben und nur das Nötigste im Haushalt zu erledigen. Schließlich "lohnt" es sich dann ja kaum noch, etwas Größeres anzufangen. Bis ich wach bin und etwas im Magen habe, ist ja praktisch schon Nachmittag. Ja, ich lüge mir hier auch regelmäßig in die Tasche.
Ich kenne natürlich auch die ganzen Tipps und Tricks zur Selbstoptimierung, damit man die Kennzahlen einer spätkapitalistischen Existenz möglichst akkurat abarbeiten kann. 10 000 Schritte laufen, 5 Portionen Grünzeug, und eben auch nicht länger schlafen als bis um fünf maximal. So kann frau (diese Tipps sind irgendwie nie an Männer gerichtet) noch meditieren, Yoga machen, ihren Smoothie anrühren und Tagebuch schreiben, bis der Rest der Familie an ihr zerrt und ist auf diese Art top produktiv von Sonnenauf- bis untergang. Den Ehrgeiz habe ich allerdings persönlich nicht .
Wenn man früh aufsteht schafft man vielleicht Morgens mehr, aber auch nur wenn man ein Morgenmensch ist und dann auch wirklich direkt in der Lage ist ein paar kreative Gedanken zu haben.
Auf früh aufstehen folgt aber in der Regel, dass man dann auch früher müde wird und früher ins Bett geht. Wann schafft man dann also weniger? Genau - Abends. Das ist vor allem dann blöd wenn man kein Morgenmensch ist und Abends eigentlich viel kreativer ist.
Ich musste zuerst einmal googlen, was Prokrastination überhaupt ist. Bei mir hängt es nicht von der Aufstehzeit ab, ob ich irgendetwas aufschiebe. Oft setze ich mich abends hin und fange noch etwas an. Die letzte Steuererklärung habe ich nachts angefertigt. Ich glaube nicht, dass das Aufschieben unangenehmer Tätigkeiten vom Aufstehen abhängt. Die Menschen sind doch von ihrem Rhythmus her sehr unterschiedlich. Manche arbeiten lieber früh morgens, andere lieber abends.
Frühes Aufstehen ist ein wirksames Mittel, um die sogenannte “Aufschieberitis“ zu vermeiden und die Produktivität zu steigern. Wenn du früh in den Tag startest, hast du prinzipiell mehr Zeit, um wichtige Aufgaben zu erledigen und einen Vorsprung zu gewinnen. Dies kann dazu beitragen, dass du dich konzentrierter und motivierter fühlst und ein Gefühl der Erfüllung verspürst, wenn du deine aufgeschriebenen Aufgaben auf deiner erstellten To Do-Liste abhakst.
Neben den Vorteilen für die Produktivität kann das frühe Aufstehen auch eine Reihe anderer positiver Auswirkungen auf unser Leben haben. So kannst du die morgendliche Ruhe genießen, dich sportlich betätigen oder Zeit an der frischen Luft verbringen und eine positive Grundstimmung für den Rest des Tages entwickeln.
Wenn es schwer fällt, früh aufzustehen, können verschiedene Strategien ausprobiert werden, um es sich zur Gewohnheit zu machen. Eine wirksame Taktik besteht darin, die eigenen Schlafens- und Aufwachzeiten schrittweise anzupassen, indem man sie im Laufe von ein oder zwei Wochen in kleinen Schritten vorverlegt. Es kann auch hilfreich sein, eine entspannende Routine für die Schlafenszeit zu schaffen, Ablenkungen aus dem Schlafzimmer zu entfernen und einen Wecker oder eine andere Weckhilfe zu verwenden, die dir hilft, aus dem Bett zu kommen.
Indem man das frühe Aufstehen zu einer Priorität macht und einige dieser Strategien anwendet, kann man sich selbst zum Erfolg verhelfen und Aufschieberitis vermeiden.
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