Auf kostenlosem Medikament für Kind bestehen?
Vor einigen Tagen war eine Frau bei uns in der Apotheke, die ein Rezept für ihr Kind einlösen wollte. Leider war das Präparat nicht lieferbar. Meine Kollegin hat auf ein anderes Präparat hingewiesen, das die Frau ihrem Kind hätte geben können. Dieses Medikament hätte auf dem Rezept allerdings nicht abgegeben werden können. Dafür hätte die Frau ein neues Rezept bringen oder es eben selber bezahlen können. Diese Dame war aber so empört, dass sie das Medikament nicht bekommen konnte, das auf dem Rezept verordnet war, dass sie keine der Optionen gewählt hat, sondern sauer gegangen ist. Mehrfach hat sie dabei betont, dass ihr das Medikament ja zusteht, das auf dem Rezept steht.
Ich konnte es schon etwas verstehen, dass sie sauer war, aber wenn das Medikament auf dem Rezept nicht verfügbar ist, dann schauen wir nach einer Alternative und dann ist es eben auch schon mal nötig, dass ein neues Rezept gebracht wird, weil die Ärzte natürlich auch nicht wissen können, was gerade verfügbar ist. Leider ist es oft auch nicht so schnell möglich, die Ärzte telefonisch zu erreichen, um das Problem schnell und für die Kunden unkompliziert zu lösen.
Wie würdet ihr in dem beschriebenen Fall reagieren? Würdet ihr das Präparat dann kaufen, das euch als Alternative angeboten wird, bevor das auch noch weg ist und nicht nachkommt? Oder würdet ihr euch ein neues Rezept über eben dieses Medikament besorgen? Oder würdet ihr darauf bestehen, das Präparat zu bekommen, das auf dem Rezept steht, auch wenn ihr dafür noch verschiedene Apotheken abklappern müsst?
Ich hatte das Problem vor einigen Wochen auch. Das Rezept war allerdings vom Bereitschaftsdienst im Krankenhaus ausgestellt worden und dieser hatte schon Feierabend. War halt etwas blöd gelaufen, aber mein Harnwegsinfekt hatte ich eben erst kurz vor Sprechstundenende bemerkbar gemacht.
Die Apothekerin rief dann im Krankenhaus an, weil das Präparat eben nicht verfügbar war. Wir mussten auf einen Rückruf warten, weil man erst klären musste, welcher Arzt nun per Telefon neu entscheidet. Es war nicht angenehm mit einem Harnwegsinfekt da ewig warten zu müssen, aber es wurde eine Lösung gefunden mit der wir alle Leben konnten.
Bei normalen Sprechzeiten der Ärzte hätte ich also versucht das neue Rezept schon telefonisch abzuklären, schnell holen und gut. Ist die Sprechzeit vorbei und mein Kind benötigt das Medikament dann dringend, dann bezahle ich den Spaß eben. Dass ich dabei nicht unbedingt begeistert wäre, gebe ich zu. Aber das würde ich dann nicht am Personal in der Apotheke auslassen.
Ich hatte das Problem auch schon und habe es dann einfach bezahlt. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das Geld gerade wenn alles teurer ist bei einer vielleicht alleinerziehenden Mama nicht so locker sitzt und damit auch der Ärger größer ist. Wenn das der Fall ist, hätte ich mich dann bemüht schnell ein neues Rezept zu bekommen und gut ist. Darauf verzichtet hätte ich bei einem kranken Kind sicherlich nicht, denn der Bedarf ist ja gegeben und man kann dann nicht komplett darauf verzichten.
Ich finde es aber schon sehr unhöflich die Leute in der Apotheke dafür anzumeckern. Das würde ich nie machen, weil die ja nun wirklich nichts dafür können. Es ist nun mal so und daran kann keiner etwas ändern, selbst der Arzt weiß ja nicht, was vorhanden ist und was nicht.
Da kann ja nun die Apotheke nichts dafür. Ob ich mir beim Arzt ein neues Rezept hätte ausstellen lassen oder bezahlt hätte, hätte natürlich zuerst einmal von der Dringlichkeit abgehangen. Wenn es nicht so dringend gewesen wäre, wäre es eine Abwägung zwischen Preis und Zeitaufwand der erneuten Beschaffung gewesen.
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