Sind XL-Bereiche in Kleidungsgeschäften vorteilhaft?
Das stetig wachsende Online-Geschäft stellt Modehäuser weltweit vor neue Herausforderungen. Wie auch H&M überarbeitet die Modehauskette C&A derzeit deshalb seine Ladenflächen. Dem zum Opfer fällt vor allem der XL-Bereich.
Die Unternehmenssprecherin erklärt, dass mit der Abschaffung von diesem Bereich keine Diskriminierung sondern mehr Inklusion dahinter stecke. Angeblich entspräche dieses Konzept mehr den Wünschen der Kunden. Das XL-Angebot werde zukünftig teilweise in die Kernkollektion integriert, teilweise aber auch nur noch im Online-Shop angeboten. XL-Kleidung würde sowieso primär online geshoppt werden.
Ich selbst habe in meinem Leben auch schon eine Phase gehabt, in der ich größenmäßig nur noch im XL-Bereich shoppen konnte. Diskriminiert hatte ich mich dabei nicht gefühlt. Ich war froh, dass ich wusste in welchem Bereich ich passende Kleidung finde. Ich persönlich stelle mir das Shoppingvergnügen deswegen schon schwierig vor, wenn ich wie bei der "Ostereiersuche" zukünftig nach Einzelstücken suchen müsste. Online shoppe ich zwar hin und wieder auch gerne, ich habe Kleidungsstücke aber auch ganz gerne in der Hand. Ich kann mir also vorstellen, dass diese Umstellung nicht unbedingt den Wünschen der XL-Kundschaft entspricht.
Wie seht ihr das, waren XL-Bereiche in Geschäften von Vorteil? Denkt ihr, Kunden haben tatsächlich Lust in den sog. Kernkollektionen nach XL-Einzelstücken zu suchen? Shoppen XL-Kunden tatsächlich lieber nur online eurer Meinung nach?
Was bedeutet "in die Kernkollektion integriert" eigentlich? Denn wenn das bedeutet, dass sie keine extra Kollektion mehr haben sondern einfach eine Kollektion um die großen Größen erweitern funktioniert das sicherlich mit der Übersichtlichkeit. Dann hängen da halt nicht 10 gleiche T-Shirts sondern 15. Es gibt ja solche Abtrenner für die Kleiderstangen, da sieht man schon an der Farbe, welche Größe dahinter hängt.
Schwieriger wird es natürlich wenn die Übergrößen einfach zu den anderen Sachen gehängt werden und man bei jedem Teil erst mal schauen muss, ob das überhaupt in der eigenen Größe erhältlich ist oder nicht. Und das betrifft dann alle Kunden, egal welche Größe sie suchen.
Ich denke je mehr X vor dem L stehen desto mehr werden die Kunden zum online Einkauf tendieren. Man ist ja irgendwann dann auch in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt und kann nicht mal schnell in der Umkleidekabine in eine Jeans hüpfen oder den Pullover schnell auf dem Gang anprobieren wenn keine Kabine frei ist.
Ich brauche Übergrößen und bin immer dankbar, wenn ein Laden einen ganzen Bereich dafür hat. Denn "in die Kernkollektion integriert" heißt nichts anderes, als dass man sich dumm und dämlich suchen darf, von welchem Teil es denn eventuell etwas in XL gibt und wo denn auch tatsächlich etwas vorhanden ist! Den Vergleich mit der Ostereiersuche finde ich hier sehr treffend!
Diskriminierend finde ich viel eher, wenn es eben keinen solchen Bereich gibt, weil dann einfach klammheimlich gar nichts mehr in großen Größen angeboten wird. Obwohl der Bedarf ja anscheinend da zu sein scheint, denn die großen Größen sind immer als erstes vergriffen. Dass wir "Pummeligen" lieber online shoppen, trifft auf mich zumindest nicht zu.
Ich würde die Sachen gerne vorher sehen, anfühlen etc. Aber da ich keine Lust, Zeit und Gelegenheit habe, viele Stunden alles abzusuchen, um dann maximal einen schlammbraunen Kartoffelsack gefunden zu haben, bleibt mir einfach nichts anderes übrig.
Für mich wirkt das so, als würde man nur noch schlanke Menschen im Laden haben wollen und damit auch als sichtbare Kundschaft und die "Dicken" dürfen dann im Internet bestellen, weil keiner mehr im Laden unter den Schlanken nach wenigen Teilen suchen möchte. Natürlich ist man aber auch nicht immer dick, wenn man XL trägt, teilweise ist man einfach nur groß und passt in andere Größen nicht rein.
Ich finde es nicht besonders clever so eine Entscheidung zu treffen. Sicherlich, man ist jetzt im Gespräch und schlechte Nachrichten sind damit auch irgendwie Werbung, aber man versaut es sich mit vielen Kunden und das kostet Geld. Ich kann das auf jeden Fall nicht nachvollziehen und würde dort, wenn ich Xl benötigen würde, auch nicht mehr einkaufen.
Ein ähnliches Problem habe ich übrigens mit Schuhen. Obwohl meine Schuhgröße gar nicht so ungewöhnlich groß ist, gerate ich bei vielen Schuhkäufen in das Dilemma, dass man mir mit Bedauern mitteilt, dass meine Schuhgröße leider nicht vorrätig sei. Ich habe schon gar keine Lust mehr, Schuhe zu kaufen, weil das immer wieder so ein Theater ist. Immerhin weiß ich von einem Laden in Berlin, der sich auf große Schuhgrößen spezialisiert hat, wobei die mir wiederum oft zu groß sind. Der Größenbereich knapp oberhalb der Normgrößen ist meistens unterrepräsentiert.
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