Welche Ernährungsweise trifft am ehesten auf euch zu?

Immer mehr Menschen legen Wert darauf, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Wie ernährt ihr euch denn hauptsächlich und wer oder was hat euch denn dazu motiviert? Wie leicht oder schwer fällt es euch denn, eure Ernährungsweise auch dauerhaft durchzustehen?

Ich esse alles. Zwar schaue ich schon, dass ich mein Fleisch möglichst regional beziehe und dann vielleicht auch die Tiere und deren Haltung mal sehe, aber immer geht das ja auch nicht, weil es bestimmte Produkte gibt, die die Kinder mögen und die ich es dann nicht regional zu beziehen gibt. Auch Fisch esse ich gerne, ebenso wie meine Kinder und mein Mann. Ich denke man muss nicht auf alles verzichten, sollte aber durchaus darauf achten, was man kauft, wenn man es sich leisten kann darauf zu achten.

Man kann auch Fleisch und Fisch essen und sich trotzdem "gesund und ausgewogen" ernähren, genauso wie man als Veganer von Pommes leben und sich auf drei Zentner hochfuttern kann. Vielen Leuten, die wenig oder keine tierischen Produkte konsumieren, geht es vor allem um die Verhinderung von Tierleid und erst in zweiter Linie um die eigenen Herzkranzgefäße.

Meine Ernährungsweise hätte man früher wohl als "ausgewogene Mischkost" definiert. Ich esse immer noch mehr oder weniger so, wie ich es aus der Kindheit gewohnt bin. Fleisch und Wurstwaren mag ich nicht besonders, aber prinzipiell futtere ich das meiste, was ein deutscher Dorfsupermarkt so hergibt. Mal naturbelassen, regional und frisch zubereitet, mal aus der Tiefkühltheke gefischt und in die Pfanne geworfen. Mal vegetarisch, mal mit Schinkenwürfeln.

Meine Hauptmotivation zum Kochen und Essen besteht darin, dass ich auch was essen muss und der Lieferdienst für alle Tage etwas teuer wird. Ich halte Ernährungsweisen, zu denen man sich zwingen muss und bei denen es ums "Durchhalten" geht, sowieso nicht für besonders praktikabel.

Ich glaube auf Neudeutsch nennt man meine Ernährungsweise flexitarisch. Ich lehne eine dogmatische Lebensweise grundsätzlich ab, egal in welchem Bereich, weil es für jede Regal Ausnahmen gibt, die in bestimmten Situationen einfach mehr Sinn machen. Und weil man sich eh nur unnötig unter Druck setzt wenn man versucht irgendwelche Standards zu 100% zu erfüllen.

Eine saisonale und regionale Ernährung, die auf Pflanzen basiert, macht für mich aber sehr viel Sinn, weil Klimaschutz und so weiter, und es ist in den letzten Jahren sehr viel einfacher geworden Alternativen zu den tierischen, verarbeiteten Produkten zu finden, die schmecken und einen vernünftigen Preis haben. Deshalb hat sich meine Ernährung in den letzten Jahren schon deutlich in Richtung Vegetarisch und Vegan entwickelt.

Da ich ziemlich vielfältig esse und nur wenige hoch verarbeitete Produkte verwende denke ich schon, dass meine Ernährung meistens als ziemlich "gesund und ausgewogen" gelten würde. Und wenn es da irgendwas zum "durchstehen" geben würde, würde ich sicher etwas ändern weil ich keine Lust hätte auf den täglichen Stress. Die Ernährung ist schließlich die Gesamtheit dessen, was ich über einen längeren Zeitraum zu mir nehme. Wenn ich alle vier Wochen mal eine Pizza bestelle oder eine halbe Packung Eis esse ist das völlig in Ordnung. Ich mache schließlich keine Pizza und Eis Diät.

Ich würde mich nach wie vor als Allesesser bezeichnen. Das muss ja nicht bedeuten, dass man sich bergeweise Fleisch genehmigt. Da ich z.B. gern Gemüsesuppen, Pasta, Reis, diverse Antipasti, Oliven, eingelegtes Gemüse etc. esse, ist mein Fleisch- und Fischkonsum nur moderat. Aber ich würde nur ungern auf die verfügbare Palette der Lebensmittel verzichten wollen, zumal ich es schätze, ganz unterschiedliche Speisen zu probieren. Vegane Ersatzprodukte, die Fleisch oder Käse imitieren, habe ich bisher allerdings nur selten konsumiert, da sie auf mich eher reizlos wirken.

Ich esse ohne Einschränkungen, worauf ich Appetit habe und was mir schmeckt. Obwohl ich gerne Fleisch und Fisch, sofern von guter Qualität, konsumiere, mag ich genauso auch ab und zu rein vegetarische und sogar vegane Gerichte. Ich probiere mich gerne durch und bin immer offen für Neues. Ich würde nie ein Gericht ohne eine Kostprobe kategorisch ablehnen, nur weil es in eine bestimmte Kategorie an Speisen fällt, und ich respektiere auch die Entscheidungen anderer, bestimmte Nahrungsmittel aus ihrer Ernährung auszuklammern, ohne Murren oder Lästereien.

Manchmal bin ich skeptisch gegenüber Ersatzprodukten, die tierische Lebensmittel nachahmen wollen, habe aber auch da schon ein paar gute Beispiele kennengelernt. So trinke ich zwar nach wie vor hauptsächlich Kuhmilch, kaufe aber auch immer mal ganz gerne eine pflanzliche Alternative wie Hafer- oder Kokosdrink. Es stellt für mich zwar keinen 100%igen Ersatz dar, gefällt mir aber vom Geschmack her und für manche bestimmte Zwecke sogar besser als die herkömmliche Variante. Zudem mag ich die Produkte der Marke Valess sehr gerne und kaufe diese hin und wieder im Angebot, selbst wenn ich keine Probleme damit habe, ein "normales" Schnitzel oder Hähnchennugget zu essen.

Ich achte aus Umweltgründen und Tierwohlgründen darauf, wenig Fleisch und Wurst zu essen. Ich möchte mich allerdings auch nicht quälen, was mein Essen betrifft. So esse ich alles, worauf ich Appetit habe. Früher machte ich manchmal auch deswegen Fleischgerichte, weil mir nichts anderes einfiel, und nicht, weil ich großen Appetit darauf hatte.

Ein Steak ist leicht in die Pfanne zu hauen, Gemüse erschien mir immer umständlicher, weil da immer noch gereinigt und geschnipselt werden muss. Mittlerweile weiß ich aber, dass ein Blumenkohl auch nur in den Topf geworfen werden muss und nicht mehr Arbeit macht als ein Steak.

Ich bin seit 2013 Vegetarierin und habe auch nicht vor das zu ändern. Ich neige aber auch teilweise dazu mich vegan zu ernähren, beziehungsweise ernähre ich mich phasenweise sehr stark vegan. Ich mag keine Kuhmilch, aber hin und wieder konsumiere ich beispielsweise Käse und auch Eier. Selbstverständlich esse ich auch keinen Fisch, auch wenn ich manchmal gefragt werde, ob Vegetarier Fisch und Hühnerfleisch essen.

In den letzten Jahren gab es Trends bezüglich zu essbaren Insekten. Das ist auch etwas, was für mich nicht in Frage kommen würde. Ich möchte keine Heuschrecken essen, welche zu einem Bratling verarbeitet werden oder beispielsweise Müsli mit Heuschrecken-Protein. Es gibt auch getrockene Insekten-Snacks oder auch Mehlwürmer sollen wohl gesund sein. Nein danke, ich kann verzichten.

Mir geht es ähnlich wie meiner Vorrednerin. Dabei ernähre ich mich erst seit knapp zwei Jahren komplett vegetarisch, zuvor flexitarisch mit Phasen komplett ohne Fleisch und Fisch. Auch habe ich hin und wieder vegane Phasen beziehungsweise einige Gerichte, die automatisch vegan sind. Normale Milch kaufe und trinke ich beispielsweise schon sehr lange nicht mehr, auch bei Joghurt und Skyr nutze ich nur noch die veganen Varianten, welche mir inzwischen auch viel besser schmecken.

In meinen ersten vegetarischen Phasen habe ich Fisch noch hin und wieder gegessen, inzwischen jedoch nicht mehr. Da ich Sushi liebe habe ich kein Problem auch über pflanzliche Komponenten - in dem Fall Algen beziehungsweise Nori - meinen Jodbedarf zu decken. Omega 3 supplementiere ich inzwischen und habe damit absolut kein Problem, da unser gekaufter Fisch dieses zuvor auch "supplementiert" bekommt und aus Algen als Primärquelle bezieht.

Prinzipiell finde ich, dass jede Person da ihren eigenen Weg finden muss und es in diversen Ernährungsweisen eine "ausgewogenen" Ernährungsweise gibt. Welche Prioritäten man dabei setzt, muss jeder für sich selbst entscheiden, daher würde ich nie behaupten, dass Personen die hin und wieder Fleisch essen nicht trotzdem gesund leben können.