Ein Tag vor Umzug erst um Hilfe bitten? Würdet ihr helfen?

So ganz erschließen sich mir die Abläufe und Planungen auch nicht. Man weiß doch nicht nur Stunden und Tage vorher, dass und wann man umzieht, sondern eher Wochen und Monate. Wenn mir jemand so eine Frage gestellt hätte, wäre meine erste Gegenfrage gewesen, wann der Termin ist. Antwortet jemand dann wirklich: ach, vielleicht am zweiten Mai, kann aber auch der siebte Juni werden? Äh, okay. Ich kenne Umzüge nur mit festen Terminen und Fristen.

Wenn man weiß, dass die andere Person an totaler Desorganisation leidet, wäre es natürlich klüger gewesen, den anderen ab und zu mal zu fragen, um auf der sicheren Seite zu sein. Andererseits muss man auch nicht immer die Macken der anderen kompensieren und für sie mitdenken. Um 22 Uhr anzurufen und dann zu sagen, dass es morgen früh losgeht, ist nicht nur unfassbar verpeilt, sondern auch unverschämt. Ich finde das dreist. Vielleicht wäre ich selbst um die Uhrzeit gar nicht mehr ans Telefon gegangen, vor allem dann nicht, wenn ich gerade wie hier geschildert aus dem Spätdienst komme.

Ich finde auch nicht, dass Ramones' Mann in dem Fall das schlechte Gewissen hätte haben müssen, denn wie man dem Text entnehmen kann, hat er noch bis abends gearbeitet. Dann darf er also nach der Spätschicht wieder früh aufstehen, damit der Freund einen Helfer mehr hat und das zu der Kondition davon erst direkt vorm Schlafengehen zu erfahren. Vermutlich hätte ich gesagt, dass das jetzt zu kurzfristig ist. In meinen Augen liegt das Fehlverhalten hier bei dem Freund, der sich augenscheinlich nicht genug gekümmert hat.

Solche Umzugsanekdoten kennt vermutlich fast jeder. Diese Menschen, die das Umzugsteam für morgens bestellen und nicht mal eine einzige Kiste gepackt haben. Oder die noch mittendrin sind, sich völlig verkalkuliert und um nichts gekümmert haben. Wo nicht genügend Kartons bereitstehen und alles noch rumliegt. Alles schon gehört. Um so eine mangelnde Organisiertheit auszugleichen, müsste mir die Person schon sehr nahestehen.