Nur kalt duschen zum Energiesparen?

Zuletzt gibt es diverse Artikel und Selbstversuche dazu, durch die Energiekrise eher kalt zu duschen. In einem Experiment wurde über mehrere Wochen hinweg wirklich ausschließlich kalt geduscht, also auch weg von klassischen Wechselduschen, bei welchen das Wasser zwischendurch auch auf warm gedreht wird. Es wäre wohl möglich, je nach individuellem Verbrauch, mehrere hundert Euro mit dieser Methode im Jahr einzusparen. Außerdem gäbe es Vorteile für das Immunsystem, welche jedoch nicht abschließend belegt sind.

Ich mache schon längere Zeit Wechselduschen und werde das so auch beibehalten, weil es im Vergleich zu ausschließlich kalten Duschen für mich einen besseren Effekt hat. Generell versuche ich aber auch immer möglichst kurz zu duschen. Außerdem gibt es auch bestimmte Gefahren, wenn man das Wasser nur noch kalt aufdreht. Beispielsweise kann es vermehrt zur Bildung von Legionellen kommen, was wiederum Lungenerkrankungen verursachen kann.

Was haltet ihr von entsprechenden Methoden? Werdet ihr das selbst ausprobieren oder habt sogar bereits Erfahrungen damit und könntet ihr euch eine ausschließlich kalte Dusche überhaupt vorstellen der Einsparung zuliebe?

Welches Problem soll es denn bitte bei kaltem Wasser mit Legionellen geben? Im kalten Wasser vermehren die sich nicht. Mit Durchlauferhitzer kann auch nichts passieren und Warmwasserspeicher sollten doch sowieso regelmäßig automatisch auf über 60 Grad aufheizen, um die Erreger abzutöten, falls welche da sind. Und das passiert unabhängig von der Nutzung. Ein zu kühler Speicher ohne Hygienefunktion ist auch dann problematisch, wenn regelmäßig heißes Wasser entnommen wird.

Ich denke gar nicht daran, kalt zu duschen. Mein Wasser ist sowieso nur lau, der Gatte nennt es eiskalt , und läuft maximal drei Minuten. So viel Luxus muss sein. Mit etwa zehn Grad kaltem Wasser, wie es hier aus dem Hahn kommt, wasche ich mich nur, wenn es nicht anders geht. Ich wasche mir aus Gewohnheit kalt die Hände, das muss dann auch reichen.

Ich persönlich dusche lieber kurz statt kalt. Ich habe kein Problem damit, die Duschzeit kurz zu halten, da ich morgens sowieso meistens wenig Zeit habe und das Duschen deswegen nicht ausufern kann. Aber warm sollte das Wasser schon sein, sonst wasche ich mich lieber nur am Waschbecken.

Die wenigen Minuten, die ich beim dusch benötige, will ich genießen und mich nicht warm zittern. Nur weil es durch die Medien propagiert wird, muss man nicht allen kram mitmachen. Und warum soll der normale Bürger sparen, wenn es die Obrigkeit mit vollen Händen ausgibt? Soll ich jetzt für die verschlafenen Chancen unserer Politiker büßen?

Denn was anderes ist es am Ende nicht, da seit Jahrzehnten die sogenannte Energiewende verschlafen wurde. Wer kalt duschen will, soll das gerne machen. Aber ich werde es nicht machen. Und selbst wenn hier im Haus die Warmwasserbereitung defekt sein sollte, würde ich eher auf selbst erwärmtes Wasser mit Waschlappen ausweichen, als mich unter die kalte Dusche zu stellen.

In der letzten Zeit habe ich bei teilweise auf den Wiesen liegendem Schnee in der Wohnung zu 95 Prozent die Heizung aus und trage neben Hose und Pullover noch einen zweiten Pullover drüber. Und da ist die Grenze mit dem Sparen für mich auch erreicht, ich werde ganz sicher nicht kalt duschen. Ehrlich gesagt halte ich selbst das Händewaschen mit kaltem Wasser nur sehr schlecht aus und mache das nicht mehr.

Ich kann zur Not wirklich sehr schnell duschen, vielleicht sogar unter den geforderten zwei Minuten, aber ich werde das nicht eiskalt machen. Da schüttelt es mich schon bei dem Gedanken dran. Für mich ist nicht mal lauwarm drin. Wenn ich einmal richtig durchgefroren bin, taue ich ewig nicht mehr auf, warum auch immer das so ist. Ich bin ja schon in gewisser Weise stolz auf mich, dass ich das mit dem Heizen so stoisch durchziehe.

Und ich mache das auch nicht für die da oben, sondern aus finanziellen Erwägungen und einer Solidarität mit uns allen. Die Vorstellung, dass die Energie nicht bis in den Frühling reicht, finde ich nämlich sehr unerfreulich. Da spare ich lieber dauerhaft ein bisschen ein, als irgendwann alles.