"One-Love-Armbinde" wirklich ein Statement oder nur Show?

vom 20.11.2022, 18:11 Uhr

Gleichwohl die WM-Vergabe an Katar schon vor Jahren wirklich extremer hätte diskutiert werden müssen, ist der wirkliche Aufschrei erst mit dem näher rücken des Starts wirklich zum Vorschein gekommen. Jedenfalls was auch das eine oder andere Statement der Spieler angeht, die örtlich ihren „Mann“ stehen müssen beziehungsweise wollen.

Unter anderem werden die Frauenrechte, aber auch die Rechte gegen Homosexuelle in letzter Zeit neben den Arbeitsrechten vor Ort in den Fokus gerückt. So hat sich Manuel Neuer dazu entschieden, ähnlich wie wohl der Kapitän der englischen Nationalmannschaft die „One-Love-Armbinde“ als Zeichen zu tragen, was wohl eine harte finanzielle Strafe mit sich bringen dürfte.

Natürlich schütteln die Spieler solche finanziellen Strafen problemlos aus dem Ärmel und das dürfte auch das geringste Problem sein. Viel eher ist es die Frage, ob wir hier wirklich von einem echten Statement reden können oder nur eine Show, damit man sich mal eben irgendwie geäußert hat.

Letzten Endes reißt die Kritik an der Armbinde aber auch nicht ab, weil sie keinen echten Mehrwert für die Betroffenen vor Ort und weltweit besitzt. Daher ist meine Frage schon, ob Ihr findet, dass diese One-Love-Armbinde wirklich ein echtes Statement ist oder nur ein Teil einer riesen Empörungs-Show? Andererseits, was sollten die Spieler Eurer Meinung nach tun, um ein echtes Statement zu setzen?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Diese WM ist unter so vielen Gesichtspunkten einfach nur die reinste Farce. Eigentlich war die Idee hinter internationalem Sport ja mal, dass jegliche Religion, Ideologie oder Politik außen vor bleiben sollte und nur der Sport als Brücke zwischen den Nationen dient. Heute wird alles politisiert. Damit will ich nicht sagen, dass das Austragen der WM in Katar richtig ist, aber ausgerechnet den Spielern den Schwarzen Peter zuzuschieben, finde ich auch übertrieben.

Ob der einzelne Spieler jetzt voll hinter der Armbinde gestanden hätte, kann ich nicht beurteilen. Vermutlich gibt es da wie im sonstigen Leben auch viele Meinungen und Einstellungen, von "ist mir eigentlich egal, wo ist der Ball" hin zu ausgefeilteren Überlegungen, ob die eigene Teilnahme noch moralisch vertretbar ist. Das mit der Armbinde hat sich ja nun erledigt, aber auch für ihr Statement-Foto haben sie einiges an Shitstorm kassieren müssen. Mal wieder. Letztlich sind es aber nur Fußballspieler. Keine Aktivisten, keine Soziologen oder Politologen, sie arbeiten meines Wissens auch nach nicht als Abgeordnete und vermutlich schreibt dort keine Sau seine Dissertation über Internationales Recht.

» Verbena » Beiträge: 4955 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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