Was macht ein gutes Kochbuch aus?

vom 13.11.2022, 21:07 Uhr

Kochbücher gibt es auf dem Markt ja unzählige, für alle möglichen Arten von Zubereitung und Ernährungsform. Auch wenn die Rezepte an sich interessant klingen, gibt es doch das ein oder andere Buch, welches ich wegen der Aufmachung nicht unbedingt kaufen wollen würde.

Manchen ist eine übersichtliches Register sehr wichtig und eine Unterteilung im Kochbuch selbst, wie z.B. in Vorspeise, Suppe, Salat, Eintopf, Fisch, Fleisch, Dessert erwünscht. Ich persönlich finde jedoch am allerbesten Kochbücher, die ein Stichwortverzeichnis anbieten. Meistens suche ich ein Rezept nach Zutaten heraus und kann so gezielt nur diese Rezepte "rauspicken" die meine Wunschzutat auch enthalten.

Mir persönlich wichtig sind auch Fotos. Ich möchte wissen wie das Gericht aussehen kann und idealerweise werden kompliziertere Zubereitungsschritte auch zusätzlich mit Fotos erklärt. Die modernsten Kochbücher haben bereits sogar QR-Codes, mit denen man sich die Zubereitung in einem Kochvideo anschauen kann. Das finde ich eine tolle Sache.

Hinter einem guten Kochbuch muss bei mir nicht zwangsweise ein prominenter Koch stehen. Ich habe schon einige Kochbücher von "No names" gesehen und auch gekauft, die mir persönlich mehr zugesagt haben. Wenn ein Kochbuch schon mehrere Auflagen hat, dann interessiert es mich aber auch. Es scheint sich dann ja offensichtlich gut zu verkaufen.

Ansonsten finde ich auch ein Glossar nicht schlecht, in welchem Fachbegriffe oder besondere Zubereitungsarten genauer erklärt werden.

Was macht für euch ein gutes Kochbuch aus? Benötigt ihr zwingend Fotos oder Videos zu den Rezepten dazu? Was ist euch ansonsten bei der Aufmachung des Kochbuches wichtig?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es gibt viele Punkte die ich für ein gutes Kochbuch wichtig finde. Im folgendem werde ich die wichtigsten Kriterien auflisten.

Zunächst finde ich ein schönes Layout mit guten Fotos wichtig. Essen hat sehr viel mit dem Auge zu tun. Wenn ich ein toll gestaltetes Foto von der Speise sehe, dann bekomme ich alleine vom Anschauen Appetit. Umgekehrt würde ein schlechtes Foto ein gutes Rezept abwerten. Ich weiß, dass das alles subjektive Eindrücke sind, aber eine schöne optische Gestaltung finde ich allgemein wichtig, besonders beim Essen.

Als nächstes finde ich eine übersichtliche Darstellung wichtig. Das fängt an bei einem gut gestaltenten Inhaltsverzeichnis, bei dem ich mich schnell zurecht finde. Die Zutatenliste und die Zubereitung sollten gut verständlich und übersichtlich darstellt sein. Ein Glossar mit Erklärung der wichtigsten Begriffe finde ich auch wichtig. Natürlich sollte immer die ungefähre Zubereitungszeit angegeben werden. Und zuletzt gehört zur guten Übersichtlichkeit ein ausreichend ausführliches Stichwortverzeichnis zum gezielten Nachschlagen.

Des weiteren finde ich es gut, wenn das Kochbuch in sinnvolle Kategorien geordnet ist, so dass man für verschiedene Situationen Rezepte aussuchen kann. Ich persönlich fände zum Beispiel die Kategorien "gesunde Gerichte", "schnelle Küche" oder "Snacks für zwischendurch" hilfreich. Aber hier hat jeder seine eigenen Vorlieben, da muss man eben vor dem Kauf genau hinschauen.

QR-Codes brauche ich dagegen nicht. Wenn das Kochbuch gut gemacht ist, brauche ich kein zusätzliches Video. Es stört mich aber auch nicht, wenn QR-Codes enthalten sind. Für viele ist das bestimmt eine gute Hilfe.

Für mich ist es ebenfalls unwichtig, ob ein prominenter Koch hinter dem Kochbuch steht. Es genügt, dass der Autor kompetent ist. Deshalb nehme ich mir viel Zeit zum Lesen der Bewertungen bevor ich kaufe.

Ein gutes Kochbuch zu schreiben ist wirklich nicht einfach. Deshalb mein Respekt und Dank an alle Autoren, die tolle Kochbücher herausgebracht haben.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke, dass es darauf keine allgemeingültige Antwort gibt. Wenn du das 20 Leute fragst, die zumindest gelegentlich am Herd stehen, kriegst du wahrscheinlich 20 komplett unterschiediche Auskünfte. :)

Ich kann auch nur ungefähr sagen, was ein gutes Kochbuch für mich wäre. Illustrationen sind für mich als ungeübte Köchin schon praktisch, damit ich weiß, was gemeint ist, wenn "Teig schwer vom Löffel fallen" soll, wie es in einem recht kryptischen alten Kochbuch ohne Bilder von meiner Mutter selig heißt.

Mir persönlich helfen auch Begründungen und Erläuterungen, die routiniertere Küchenchefinnen wohl eher nerven. Wenn es heißt: Fleisch portionsweise anbraten, damit es nicht zuviel Wasser zieht und zäh wird, ist die Erfolgschance für mein Gulasch schon höher, als wenn ich mir die Gründe und Zusammenhänge selber erschließen müsste. Mir feht es einfach an Erfahrung und Übung verglichen mit Leuten, die schon als Kinder am Herd gestanden und ihre Anfänger- und Flüchtigkeitsfehler dort abgearbeitet haben.

Ebenso wäre mir wichtig, dass es die Zutaten in jedem normalen Kleinstadt-Supermarkt problemlos zu kaufen gibt. Wenn in den alten Kochbüchern meiner Mutter frischen Fisch vom "Fischhändler" gibt, der natürlich erst geschuppt werden muss, oder erklärt wird, wie man ein ganzes Karnickel küchenfertig zubereitet, bin ich raus. Ich möchte wissen, was man mit den TK-Lachsfilets aus der Kühltheke Leckeres "zaubern" kann, keinen Jagd- und Fischereischein erwerben.

Ob irgendwelche Promi-KöchInnen hinter den Kochbüchern stecken, interessiert mich dagegen überhaupt nicht. In meiner Familie steht auf dem Kochbuch traditionell "Dr. Oetker" oder "Bayerische Hausmannskost" vorne drauf, und die Leute hinter dem Essen haben für mich keine Auswirkung darauf, ob mir die Gerichte auch schmecken. Das kann ich erst beim Lesen oder spätestens beim Ausprobieren beurteilen, und gut zubereitete Hausmannskost schmeckt mir selber eben am besten. Das heißt ja nicht ,dass an "Superfoods", Modularküche oder Trinknahrung etwas falsch sein muss.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Seit es YouTube und chefkoch.de gibt, interessieren mich Kochbücher gar nicht mehr. Ich besaß zwar einige, habe sie aber allesamt verschenkt, da ich sie eh nur anfangs benutzte und danach nur noch sehr selten. Ich hatte nie ein Kochbuch, dass ich als ideal für mich empfunden hätte und könnte auch gar nicht sagen, was ich mir unter einem guten Kochbuch vorstelle. Am nächsten käme vielleicht ein sehr spezialisiertes, etwa eines, dass nur Pasta-Rezepte oder nur Eintöpfe enthält.

Meine Mutter hatte zwar mehrere Kochbücher, hat aber nur eines benutzt, was dann auch entsprechend aussah. Ich kann mich erinnern, dass es alle Rezepte enthielt, die man damals so kannte, sowohl Backrezepte als auch Rezepte für Mittagessen. Exotische Sachen gab es nicht. Es enthielt nur wenige Bilder, und diese waren dann meistens schwarz-weiß. Einmal habe ich nach diesem Buch einen Kuchen gebacken und ich kann mich erinnern, dass die Zubereitung für mich hinreichend genau beschrieben war.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin inzwischen auch weitestgehend zu online Rezepten übergegangen, weil das einfach so viel praktischer ist. Fängt schon damit an, dass wir oft für zwei Personen kochen, viele Kochbücher aber von vier Mitessern ausgehen. Online kann ich die Zutaten oft mit einem Klick auf 2 Personen umstellen.

Bei gedruckten Büchern kommt es ja erst mal darauf an, was für eine Art von Kochbuch das überhaupt ist. Bei den Standardwerken finde ich ein wirklich gutes Inhaltsverzeichnis, sowohl nach Namen als auch nach Stichworten geordnet, extrem wichtig. Das sind ja in der Regel auch relativ dicke Bücher, in denen man sonst ewig herum blättern müsste. Außerdem dürfen natürlich Begriffserklärungen, Techniken und solchen Sachen nicht fehlen, die in den Rezepten auftauchen können.

Aber wenn ich jetzt so etwas wie "Neue Katalanische Küche" habe kenne ich viele Rezepte vielleicht noch gar nicht und blättere ganz gerne im Buch herum um mich inspirieren zu lassen. Dann sind gute Fotos natürlich sehr wichtig.

Und bei diesen spezielleren Kochbüchern disqualifizieren sich für mich auf jeden Fall die, die für jedes Gericht ganz viele spezielle Zutaten in geringen Mengen verlangen. Das ist das Problem von vielen "Starköchen", deren Rezepte mögen in der gehobenen Gastronomie funktionieren, aber für den Hausgebrauch sind sie einfach nur unpraktisch weil teuer und weil so viel Zeug übrig bleibt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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