Am Arbeitsplatz auch mal inoffizielle Pausen einlegen?

vom 30.03.2018, 13:15 Uhr

Laut verschiedenen Arbeitsmedizinern, sei es wohl ratsam am Arbeitsplatz, auch mal pro Arbeitsstunde eine inoffizielle und somit nicht genehmigte Pause von 5 Minuten einzulegen, denn danach wäre man wesentlich konzentrierter und somit auch leistungsfähiger. Finde ich ja eine interessante Aussage, aber ließe sich denn so etwas bei euch realisieren? Könntet ihr bei eurem Job pro Arbeitsstunde mal kurz eine fünfminütige Pause einlegen? Würdet ihr das gern tun und für wie effektiv würdet ihr solche Pausen halten?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mal ehrlich, wer arbeitet schon nonstop durch? Das macht doch kein Mensch. Bei uns auf Arbeit macht man auch inoffizielle Pausen. Das sieht dann so aus, dass man sich kurz die Beine vertreten geht oder an die frische Luft geht. Eine Kollegin meinte zu mir, dass sie dann immer den Flur hinunter zu den WCs geht, auch wenn sie gar nicht muss. Einfach, weil das bisschen Bewegung der Konzentration gut tut. Andere Kolleginnen rennen dann durch die Gegend und kochen sich Tee, da der Wasserkocher nicht bei ihnen im Büro steht. Ansonsten kommt es auch schon mal vor, dass man sich Obst holt oder etwas Süßes, was bei uns immer für alle verfügbar herumsteht.

Es kommt bei uns im Büro auch schon mal vor, dass man eine kurze Pause einlegt und sich dann in der Zeit über andere Themen unterhält. Ich halte es für wenig sinnvoll, nonstop durchzuarbeiten und ich glaube auch nicht, dass sich das so positiv auf die Arbeitsleistung auswirken wird. Irgendwann braucht man eben kurze Pausen, damit man wieder durchstarten kann. Das ist doch normal.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde es geradezu gruselig, "fünf Minuten", sprich einmal vom Bildschirm hochgucken, einen Schluck trinken und sich an der Nase kratzen, schon als "nicht genehmigte Pause" anzusehen. Als würden die meisten von uns nicht schon genug ausgebeutet, um die Reichen noch reicher zu machen. :roll:

Viel schlimmer als "inoffizielle Pausen" finde ich, dass es Branchen und Jobs gibt, in denen die Beschäftigten tatsächlich oft genug nicht mal dazu kommen, aufs Klo zu gehen. Sprich, hier werden nicht nur keine Pausen gemacht, sondern die ArbeitnehmerInnen riskieren aktiv ihre Gesundheit, von Ansätzen eines Wohlbefindens am Arbeitsplatz ganz zu schweigen.

Schon allein deswegen bin ich schon seit Jahren eine Verfechterin der "bezahlungsgerechten Leistung". Es gibt viele Jobs, bei denen nicht gerade Menschenleben in Gefahr sind, wenn ich mir kurz auf dem Gang die Beine vertrete. Tragisch genug, dass nicht jeder Mensch im Berufsleben dieses vermeintliche Privileg genießt. Ich würde jedenfalls keine 14 Tage in einer Position durchhalten, wo ich nicht mal kurz fünf Minuten nach Luft schnappen dürfte. So leidensfähig bin ich nicht.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Bei meiner Arbeit konnte ich Pausen machen, soviel und solange ich wollte, solange das Ergebnis stimmte. Bei meiner ersten Arbeitsstelle durfte man sogar in die Bibliothek gehen und dort lesen, was man wollte. Ohne Pausen wäre man bei dieser Art der Arbeit weniger kreativ gewesen als ohne. Bei den meisten Arbeiten kann man doch pausieren, um zum Beispiel mit Kollegen zu reden, sich mal einen Kaffee zu holen oder sich einfach mal zurückzulehnen und die Augen zu schließen. Dafür gibt es dann auch meistens Stresszeiten, wo man mehrere Stunden sehr konzentriert durcharbeiten muss, je nach Tätigkeit und arbeitsspezifischen Vorkommnissen.

Es gibt natürlich auch Arbeiten, bei denen das strenger geregelt ist, etwa, wenn man am Fließband arbeitet. Da sind die Pausenzeiten natürlich durch die Tätigkeiten, die man durchzuführen hat, naturgemäß strenger geregelt. Auch an der Kasse im Supermarkt oder während des Unterrichts als Lehrer kann man nicht ganz spontan aufhören. Das sind alles Arbeiten, die streng getaktet sind.

Es ist auch die Frage, was eine inoffizielle Pause ist. Ich kann mir darunter nichts Genaues vorstellen. Fünf Minuten Reden mit einem Kollegen oder ein Toilettengang würde ich nicht als Pause bezeichnen. Eher ein Spaziergang außerhalb des Betriebsgeländes. Das wäre in den meisten Fällen natürlich nicht erlaubt. Aber da kommt es eben auch auf die Art der Tätigkeit an. Es ist ja ein Unterschied, ob man Journalist, zu bestimmten Zeiten zu erreichender Sachbearbeiter oder Arzt im Krankenhaus ist, der gerade eine achtstündige Operation durchführt.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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