Tiere mit ins Büro nehmen nur Vorteile oder auch Nachteile?

vom 20.02.2022, 08:52 Uhr

Ich war vor Kurzem bei jemanden im Büro, weil ich etwas klären musste. Dort gab es einen Hund. Mich stört das nun nicht, der Hund lag da auch ganz ruhig und hatte damit scheinbar keine Probleme. Da ich Hunde sehr mag, habe ich das auch angesprochen, dass ich das schön finde, weil der Hund so nicht alleine zu Hause sitzt. Mir wurde dann gesagt, dass man dort im Büro seine Tiere mitnehmen kann. Es gibt wohl auch eine Katze dort und eben Hunde.

Eine Katze würde ich sicherlich nicht mitnehmen wollen, da die ja ganz gerne auch mal für sich sind und das damit eher stressig ist, aber bei Hunden kann ich mir das schon eher vorstellen. Wobei das auch absolut auf den Hund ankommt und wie das da eben auch geregelt ist, immerhin muss der Hund ja auch mal raus und sich auch zurückziehen können. Außerdem stelle ich mir das auch nicht so leicht vor, wenn dann jeder den Hund streicheln will und man das selber oder der Hund vielleicht auch gar nicht so möchte. Seht ihr mehr Vorteile oder Nachteile in dem Modell? Wie würdet ihr euch mit einem Hund entscheiden, wenn ihr die Wahl hättet?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Du gehst also davon aus, dass jeder Tiere mag, jede Bürokraft mehr oder weniger ihr eigenes Refugium hat und Vorgesetzte prinzipiell nichts zu melden haben, was "Tiere im Büro" angeht. Alles leider ganz falsch.

Ich selber wäre beispielsweise weder als Kundin noch als Kollegin begeistert, wenn irgendeine haarige Töle in der Ecke vor sich hinmieft. Ich "mag" Tiere nämlich lieber aus der Distanz, und finde es ehrlich gesagt recht unprofessionell, wenn ich zuerst mal Wauzi streicheln und kommentieren müsste, bevor ich einen Kredit beantragen kann. Außerdem liegen nicht alle Bürohunde halbtot in der Gegend rum. In meinem lausigen Studentenjob als Bürobotin ist mir so mancher geriatrische Pudel an die Waden gefahren, als ich irgendwelche Zettel verteilen musste ("Der tut nichts!" - "Außer Krach machen und sich die Nase an meiner Hose abwischen.")

Außerdem gibt es leider nach wie vor genügend Großraumbüros, wo irgendwas zwischen 5 und 150 Bürodrohnen vor sich hin tippen, was auch schon mein Schicksal war. Und da hast du null Privatsphäre und kriegst jede Fellflocke mit, ganz zu schweigen von den Leuten, die Angst vor Hunden oder Allergien haben. Und da selbst in der Großstadt jeder zweite Trottel einen Hund zu haben scheint - wer bestimmt dann, das Frau X ihren müffelnden Retriever mitbringen darf, Herr Y aber seine drei kläffenden Malteser nicht und was machen wir mit Kollegin Z, die mit fünf gebissen wurde und seitdem die Straßenseite wechselt, wenn sie einen Hund sieht?

Womit wir bei Punkt 3 wären. Wenn es sich um fünf Mitarbeitende handelt, alle mit eigenem Büro, der Chef selber großer "Tierfreund", dann ist es kein Problem mit dem Viehzeug, das langweilt sich dann halt unter dem Tisch. Aber es gibt eben auch Vorgesetzte, die keine Lust auf Tiere haben, oder keine Lust auf Debatten oder Beschwerden von Kunden oder die Frage, wieso Frau X dreimal täglich mit ihrem undichten Terrier Gassi darf, während Raucherpausen untersagt sind und der Rest der Belegschaft brav am Schreibtisch hocken muss.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Außerdem stelle ich mir das auch nicht so leicht vor, wenn dann jeder den Hund streicheln will und man das selber oder der Hund vielleicht auch gar nicht so möchte.

Ich würde nicht zu den Jeden gehören. Bei mir ist es umgekehrt. Ich möchte Hunde nicht unbedingt streicheln, aber sie mich. Als meine Schwägerin neulich bei mir zu Besuch war, hielt sie einen ihrer Hunde nur nach meiner Aufforderung hin eher verständnislos davon ab, mir "Küsschen zu geben". Ich ekle mich davor, von Hunden abgesabbert zu werden, genauso, wie ich nicht von wildfremden Leuten geküsst werden möchte.

Du redest von Vor- und Nachteilen für den Hund. Der hat meiner Meinung nach nur Vorteile davon, wenn er nicht zu Hause bleiben muss, sondern mit Herrchen oder Frauchen mit ins Büro darf. Es geht ja wahrscheinlich nur in einem Büro und nicht in einem Labor, einem Supermarkt oder einer Produktionsanlage.

Auf jeden Fall muss man die Kollegen fragen, ob sie damit einverstanden sind. Nicht jeder kommt mit Hunden zurecht und es gibt auch Leute, die eine Hundeallergie haben, wie es zum Beispiel bei meinem jüngsten Sohn der Fall war, als er noch ein Kind war.

Aber wenn alle damit einverstanden sind, ist es für Hund und Mensch von Vorteil, wenn es einen Bürohund gibt. Der kann durchaus das soziale Miteinander in der Arbeit positiv beeinflussen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Eine Kollegin hatte zuletzt ihren Hund mit Büro und hat zuvor wirklich alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Etage nach der Erlaubnis gefragt. Mit dem Chef war das natürlich auch entsprechend abgesprochen. Ihr Hund ist in diesem Fall sehr entspannt, er will einfach nur in ihrer Nähe sein und er war wirklich die kompletten Tage über ruhig und hat kein einziges Mal gebellt. Die meisten der Kollegen und Kolleginnen haben sich auch sehr über den flauschigen Besuch gefreut und es hat sie auch nicht gestört, dass einige den Hund streicheln wollten. Ich persönlich mag Hunde sehr gerne, gehöre da aber eher zum zurückhaltenderen Typ, wenn es um das Streicheln fremder Tiere geht.

In dem Fall war es jedoch so, dass die Kollegin ihren Hund ab nun nicht mehr mitbringen wird. Nach ein paar Tagen äußerte ein Kollege, der nur eine Nebentür weiter sitzt, dass er panische Angst vor Hunden hat. Obwohl der Hund wirklich sehr lieb war und nichts gemacht hat, hat ihm das wohl sehr viel Unwohlsein bereitet. Im Vorfeld hat er das zwar kurz angesprochen, jedoch wollte er auch nicht der "Spielverderber" sein und hat es dann zu Teilen auch wieder abgetan. Ich denke, dass sowas - gerade bei größeren Hunden - durchaus auch öfter vorkommen kann und Hunde beziehungsweise Haustiere einfach nicht bei allen in der Belegschaft gewünscht sind. Manchmal bestehen sogar Traumata, welche man dann respektieren sollte. Wissen kann man das aber nie und Haustiere können ja durchaus auch sehr positive Auswirkungen auf das Arbeitsklima haben.

Was beispielsweise Katzen angeht, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich diese in einer Büroatmosphäre wohlfühlen würden. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es für meine Katzen eine Katastrophe gewesen wäre und schon alleine die Fahrt dorthin mit sehr viel Stress verbunden. Da sind die meisten Hunde einfach viel "sozialisierter", was auch an ihrem anderen Umgang mit dem Menschen liegt. Es gibt jedoch immer Ausnahmen und ich habe auch schon von Bürogebäuden gehört, wo es quasi eine Katze gibt - zumeist Streuner - die auf dem Bürokomplex mit lebt. Das ist dann ja aber kein eigenes Haustier und hat durchaus auch schöne Seiten, da sich das Tier dort dann auch wirklich Zuhause fühlt und zugleich eine "menschliche Anlaufstelle" hat und nicht komplett auf der Straße leben muss.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich persönlich bin nur mäßig begeistert, wenn am Arbeitsplatz im Büro Tiere sind, sofern sie nicht zur Berufsausübung gehören oder es sich um einen Assistenzhund handelt. Es hängt natürlich davon ab, wie sich das Tier verhält, in welchem Zustand es ist (manche Hunde riechen recht streng), und ob es zum Bellen oder Kläffen neigt. Aber eigentlich ist es mir lieber, wenn das Büro Tier frei bleibt.

Ein Kollege hatte mal eine Zeitlang ein kleines Hündchen in seinem Einzelbüro. Dort habe ich es zwar nicht als störend empfunden, weil ich nicht im selben Büro war, aber man hat es schon recht oft kläffen und bellen gehört. Wenn ich näher dran gewesen wäre, hätte es mich auf die Dauer wohl genervt.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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