Getrennte Schlafzimmer in Partnerschaft eine Belastung?

vom 05.08.2021, 15:48 Uhr

Mein Partner und ich wollen, wenn wir irgendwann mal zusammenziehen, zwei Schlafzimmer für uns haben, jedenfalls nach dem aktuellen Stand. Das liegt einfach daran, dass mein Partner je nach Müdigkeit und einigen anderen Faktoren teilweise sehr laut schnarcht. Grade dann, wenn dies mehrere Tage am Stück der Fall ist, helfen auch Ohrstöpsel bei mir nicht beziehungsweise mir tun dann nach wenigen Tagen die Ohren weh und ich komme nicht mehr zum schlafen. Dementsprechend haben wir beschlossen, dass wir, falls wir das mit dem Schnarchen nicht in den Griff kriegen, später getrennte Schlafzimmer haben werden, damit man sich auch, da wir beide im Schichtdienst sind, entsprechend zurückziehen kann und jeder den Schlaf bekommt, den er braucht.

Ich habe bereits mit einigen Freunden und Freundinnen sowie Familie darüber gesprochen, dass wir das später so machen wollen. Viele waren sich einig, dass dies eine extreme Belastung für die Partnerschaft sein würde, wenn man nicht täglich in einem Bett schläft und eine Belastung für die Beziehung wäre. Jedoch sehe ich es eher so, dass es auf Dauer eine Belastung für die Partnerschaft wäre, wenn mindestens einer der Partner auf Dauer nicht vernünftig schlafen kann.

Was ist eure Meinung dazu? Findet ihr, dass getrennte Schlafzimmer in einer Partnerschaft eine Belastung sind, wenn man ein paar Nächte immer mal getrennt schläft? Oder denkt ihr auch, dass es einer Beziehung, grade wie bei uns, eher gut tun würde, weil so definitiv beide Partner auf Dauer gut schlafen können? Würdet ihr das auch so handhaben, wenn ihr es vom Platz her umsetzen könntet?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wir haben seit Jahren getrennte Schlafzimmer und die Partnerschaft läuft weiterhin super. Ich verstehe nicht, warum man getrennte Schlafzimmer als Belastung betrachtet? Man schnarcht sich nicht gegenseitig an und kann in Ruhe schlafen. Und wenn man Sex haben will, dann verzieht man sich halt gemeinsam in eines der Zimmer und lässt die Sau raus. Diese tiefgründigen abendlichen Unterhaltungen kann man auch nebeneinander führen und dann geht halt danach jeder in sein Schlafzimmer zum Schlafen.

Ich sehe es eher als Belastung, wenn ein Partner immer auf die Couch auswandern muss und keinen Schlaf bekommt, weil der Andere halt mal etwas lauter schnarcht, beziehungsweise atmet. Außerdem hat mit getrennten Zimmern jeder so ein kleines Stückchen Privatsphäre und das ist manchmal auch nicht zu verachten, besonders wenn die Partner unterschiedliche Charaktere in Form von Eule und Lerche sind. Also bei uns funktioniert es wunderbar, man muss ein paar Kompromisse eingehen, aber das funktioniert ebenfalls.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Und warum genau soll das eine Belastung sein? Oder andersherum gefragt, warum ist es eine Entlastung wenn man durch einen schnarchenden Partner keinen Schlaf bekommt oder durch den Wecker des Partners aus dem Schlaf gerissen wird weil er Frühdienst hat? Getrennte Schlafzimmer bedeuten doch auch nicht, dass man keine Nacht zusammen im selben Bett verbringen kann.

Ich glaube es gibt ganz viele Menschen, die sich heimlich ein eigenes Schlafzimmer wünschen aber das nicht ansprechen weil ein gemeinsames Schlafzimmer für sie zu einer Beziehung einfach dazu gehört und nach außen hin ein Zeichen für eine funktionierende Beziehung ist. Die Tatsache, dass sie mitten in der Nacht auf die Wohnzimmercouch umziehen damit sie wenigstens ein bisschen Schlaf bekommen, gehört wohl auch zur funktionierend Beziehung dazu.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich denke das Schnarchen ist die größere Belastung für die Beziehung. Wenn man dauerhaft keinen richtigen Schlaf bekommt und der Partner daran Schuld ist, dann wird man irgendwann sauer sein und sich streitet und das ist sicherlich schädlicher als getrennte Schlafzimmer. Wobei ich auch immer der Meinung bin, dass man da auch mal auf die Ursachen schauen muss und dann eventuell auch mal in ein Schlaflabor gehen muss, denn gesund ist das ja auch für den Schnarcher nicht und da gibt es ja durchaus Hilfsmittel, mit denen es besser werden kann und die man dann vom Arzt bekommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ganz im Gegenteil. Ich sehe gerade Schlafzimmer als eines der Kernprobleme in vielen Beziehungen. Jedenfalls dann, wenn der Partner dort schnarcht und somit dem anderen Partner seinen gesunden Schlaf raubt. Das kann wirklich ein sehr massives Problem für die Ehe/Beziehung mit sich bringen und auch ein gesundheitliches Problem. Denn ein ausgewogenes Schlafverhältnis ist für unsere Gesundheit eben essenziell, sodass ich hier wirklich keinen Spaß verstehen würde.

Deswegen sind bei vielen Ehepaaren und Partnern immer häufiger getrennte Schlafzimmer zu beobachten. Mein Freund und ich schlafen mittlerweile auch getrennt von einander. Er arbeitet ohnehin der Altenpflege in vielen Nachtschichten, was natürlich auch meinen Rhythmus durcheinander bringt, wenn er da nachts aufsteht und zur Arbeit fährt. Während ich meist geregelte Schichten habe.

Aus psychologischer Sicht habe ich schon etliche Beiträge darüber gelesen, dass getrennte Betten eine gute Idee sind, um einen erholsamen Schlaf zu haben. Das soll schlechte Laune verringern und so die Stimmung anheben. Auch habe ich aber auch gelesen, dass es wohl die Lust auf den Partner steigen soll, was ich jetzt jedoch natürlich im Wahrheitsgehalt mal hinten anstelle. Ich bin eben auch keine Expertin und hab das jetzt nur mal eingeworfen, weil dies eben behauptet wurde.

Für mich ist es also eher gut, wenn Paare getrennt voneinander schlafen. Vor allem dann, wenn es um Schichtdienst geht und Schnarchen. Hier gibt es wenig Spielraum, um sich das anzutun und es ist also auch nicht schlimm, wenn man lieber einen erholsamen Schlaf ohne schlechte Laune haben möchte. Ich denke, dass dies auch förderlich für die Beziehung ist, wenn man hier keine Streitpunkte aufkommen lässt.

Und wenn es bereits von Beginn an eine klare Abmachung ist, fühlt sich auch niemand auf den Schlips getreten. Es ist so gewollt, man weiß, worauf man sich einlässt, man kennt die Vorzüge und die Hindernisse, die für ein gemeinsames Schlafzimmer sprechen. Damit ist doch alles gut. Oftmals ist es eben die Gesellschaft oder die Menschen darin, die das als „Problem“ sehen, weil man dann auf einmal davon redet, dass das keine Beziehung aus macht. Niemand entscheidet, wie eine intakte Beziehung funktioniert und ich bin mir in vielen Situationen sicher, dass getrennte Schlafzimmer ein Erfolgsrezept sein können.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich denke, dass das eine sehr individuelle Sache ist, die in jeder Partnerschaft zusammen geklärt werden sollte. Ebenso kann es sein, dass man glücklich in einer Beziehung lebt, in der man gar nicht erst zusammenziehen möchte - auch langfristig nicht - und auch das ist völlig in Ordnung, solange es beiden Partnern damit gut geht. Ich persönlich war da in meinen bisherigen Beziehungen immer etwas anders und genieße es sehr, mit meinem Partner in einem Bett zu schlafen. Mit Schnarchen hatten weder mein jetziger Partner noch mein Ex-Partner ein wirkliches Problem, was das ganze natürlich ungemein erleichtert.

Mir selbst gefällt es einfach sehr, in der Nacht die Nähe zu meinem Partner zu haben und ich bin in der Beziehung sehr kuschelbedürftig. Mir fehlt das dann auch schon einmal, wenn ich alleine im Schlafzimmer schlafe. Allerdings würde ich das nicht gleich auf alle Paare übertragen und ich glaube auch nicht, dass man nicht beides haben kann: Kuschelzeiten und getrennte Schlafzimmer. Wenn einem beides wichtig ist und man sich die Zeit dafür nimmt, kann das durchaus klappen.

Hier sieht man wieder, dass leider nicht immer Einfühlungsvermögen für andere Meinung besteht. Ich würde mich, wenn ihr die Idee beide befürwortet, nicht von den anderen Stimmen dahingehend verunsichern lassen. Sollte es beim Zusammenwohnen wirklich nicht gut klappen mit getrennten Schlafzimmern, kann man immer noch darüber sprechen und etwas verändern. Wie du schon sagst, geht es ja außerdem gar nicht einmal unbedingt um jede Nacht. Soweit man räumlich die Möglichkeiten hat, ist ein Rückzugsort sicher für jede Partnerschaft sinnvoll, auch wenn man keine Probleme mit dem Schnarchen oder gemeinsamen Schlafen generell hat. Dies kann ja auch ein Rückzugsort für den Tag sein.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Einen Rückzugsort für den ein bzw. anderen Partner finde ich generell nicht schlecht, wenn man die Möglichkeit räumlich dazu hat. Ob das jetzt unterschiedliche Schlafenszeiten sind, ein Partner schnarcht oder auch einer von beiden mal krank ist.

Ich persönlich fände diese Regelung als Dauerlösung für meine Beziehung allerdings im ersten Moment für uns tatsächlich weniger vorstellbar. Man müsste es ausprobieren, ob es funktionieren könnte, aber ich würde behaupten, wir schlafen zusammen viel besser als getrennt. Wenn mein Partner nicht neben mir liegt, weil er mal unterwegs ist bzw. einfach noch wach, dann schlafe ich viel schwerer ein und ich habe auch einen viel leichteren und schlechteren Schlaf. Abgesehen davon bin ich auch ein sehr kuschelbedürftiger Mensch bzw. wir beide. Und ich würde auch behaupten, dass der Austausch von Zärtlichkeiten so doch einfacher und viel spontaner entstehen kann, als wenn man in getrennten Betten liegt.

Aber wie gesagt, bei uns gibt es zumindest derzeit keine Störfaktoren im Bett und ich möchte meinen Partner deshalb nicht an meiner Seite missen. Aber dennoch kann es für andere Beziehungen sicherlich sinnvoll sein das so zu praktizieren. Ich würde das also nicht pauschalisieren, dass getrennte Schlafzimmer die Beziehung belasten. Es müssen sich halt beide Partner einig sein und eine Möglichkeit finden, wie beide damit zufrieden und glücklich sind und die Beziehung trotzdem "lebendig" bleibt.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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