Macht der Tod der Queen euch betroffen?
Vor einigen Tagen, genauer am 08. September 2022, ist Queen Elizabeth die Zweite im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Schloss Balmoral recht überraschend gestorben, hatte sie doch zwei Tage zuvor noch die neue Premierministerin Liz Truss empfangen. Vermutlich müsste man schon unter einem Stein leben, um ihren Tod noch nicht mitbekommen zu haben, ob man sich jetzt für Königshäuser interessiert oder nicht.
Gesprächsthema ist oder war das ja mehr oder weniger, egal mit wem man gesprochen oder wen man getroffen hat. Für mich überraschend sind sehr viele Leute doch betroffener gewesen, als ich mir das im Vorfeld gedacht hätte. Auch ich selbst fand die Nachricht berührender, als ich es im Vorfeld gemutmaßt hätte, allerdings bin ich dank meiner halbenglischen Mutter von Beginn meines Lebens an immer wieder mit den diversen Eskapaden des englischen Königshauses vertraut gewesen.
Ist euch der Tod der Queen nahegegangen, vielleicht auch näher als der Tod anderer Prominenter, den man ja oft nur an der Peripherie wahrnimmt? Warum sind so viele Menschen betroffen? Liegt es an der Kontinuität, die sie geboten hat, als eine Königin, die schon bei der Geburt vieler von uns im Alter unserer Großmütter, oder auch Urgroßmütter und Mütter gewesen ist? Braucht es einen persönlichen Bezug, welcher Art auch immer oder sind die Gründe, für jene, die betroffen sind, zu allgemein, um es auf einige Thesen runterzubrechen?
So ganz egal war mir das auf jeden Fall nicht. Sie war immer da, man kennt es nicht ohne sie und da ist es irgendwie schon komisch, wenn diese Person dann einfach nicht mehr da ist. Dennoch finde ich auch den Gedanken, dass sie nun wieder bei ihrem Mann sein kann, sehr schön. Ich bin nun niemand, der deswegen weinen würde, weil ein mir nicht persönlich bekannter Mensch gestorben ist, aber sie war ein guter Mensch und da finde ich schon, dass man da auch Anteil an der Trauer haben kann, die da so empfunden wird.
Ehrlich gesagt, nicht wirklich, aber ich schaue gerade nebenbei das Begräbnis und es ist schon sehr spannend und emotional. Ich frage mich immer nur, wie es Charles, den anderen Kindern, Enkeln etc. gehen muss... die müssen da irgendwie ein Pokerface aufsetzen, aber immerhin haben sie ihre Oma verloren... das ist dann schon noch was anderes...
Ich war schon sehr betroffen. Die Queen war schon immer da und ich kenne Queen Victoria nur aus der Geschichte. Jetzt ist Charles der III. mit der volksfernen Camilla am Zug. Ich sehe ihn nicht als König an, der Commonwealth wird sich dank im auflösen und Schottland und Nordirland von Großbritannien abspalten. Die Queen kann niemand ersetzen.
Ich war nicht wirklich betroffen. Ich kenne Großbritannien eigentlich nicht ohne Queen Elisabeth II. und es war für mich an sich normal, dass sie weiterhin dort regiert hat. Dass sich ihr Tod nähert, hat sich in den letzten Wochen auch schon abgezeichnet, die Berichterstattung war hier schon relativ klar. Aber der Tod war für mich nicht überraschend und ich war auch nicht wirklich betroffen.
Ich kannte die Queen nicht persönlich, ich lebe nicht in Großbritannien und irgendwie betrifft mich deren Tod auch nicht wirklich. Mein Partner war da deutlich emotionaler und das Begräbnis hat ihn auch zu Tränen gerührt. Das Begräbnis war auch sehr emotional und ich fand es auch schön, dass das Traditionelle gewahrt wird, aber währenddessen und danach ging das Leben für mich normal weiter.
Ich wäre betroffener, wenn nun eine Person aus dem Königshaus meines Heimatlandes sterben würde, denn ich habe dazu eine ganz andere Bindung als zur Queen. Wenn Großbritannien eine Heimat war, man irgendwie damit verbandelt ist und sich deutlich mehr mit dem Königshaus identifiziert, wie es viele Briten tuen, dann ist die Betroffenheit natürlich größer als wenn ich als Außenstehende mit einem Blick aus der Ferne nur die Meldung aus den Nachrichten mitbekomme.
Ich fand das Begräbnis ganz toll und ich muss sagen, ich habe schon etwas geweint. Meine Partnerin war da etwas kühler, aber dazu muss man sagen, sie hat in den letzten zwei Wochen auch drei Todesfälle im nahen Umfeld mitgemacht und ich kann auch verstehen, dass sie dann keinen Kopf für die Queen hatte. Für sie kam der Tod auch nicht überraschend.
Ich fand die Totenwache und auch die Trauerfeier sehr emotional und konnte mir halt auch die ein oder andere Träne nicht verkneifen. Außerdem begleitet die Queen die meisten von uns das komplette Leben und einige ihrer Marotten fand ich schon speziell. Ich hoffe, dass sie auf ihrem Weg in den Himmel von Paddington begleitet wurde und er ihr Marmeladenbrote zur Wegzehrung gereicht hat. Außerdem ist sie nun mit ihrem Mann wiedervereint.
Betroffen ist wie so oft zuviel gesagt, ich kannte die gute Frau ja nicht. Irgendwo war ich schon überrascht, weil sie bekanntlich in unerschütterlicher Disziplin jahrzehntelang ihren mal mehr, mal weniger dankbaren Job gemacht und ihre chaotische Windsor-Bagage zusammengehalten hat. Allein dafür habe ich sie schon irgendwie bewundert, und sie war eben eine Konstante in einer sich immer schneller wandelnden Welt.
Aber ehrlich gesagt hatte ich nach drei Tagen Staatstrauer schon gepflegt die Nase voll von dem ganzen Zirkus und habe mich gefragt, wieso die Queen nicht mal als Leichnam ihre Ruhe bekommt, und stattdessen im Schneckentempo durch das ganze Land geschleift werden muss. Als hätte sie zu Lebzeiten nicht schon ein volles Programm gehabt.
Klar, im Mittelalter war das die einzige Möglichkeit, dem Volk klar zu machen, dass jetzt jemand anders Kriege führt und Steuern eintreibt, aber wozu gibt es denn mittlerweile Fernseher und Zeitungen? Auch den "historischen Moment" habe ich nicht so recht gefühlt, weil es in meinen Augen einfach nur eine gigantische, sackteure und detailliert geplante Inszenierung war, die für viele Beteiligte wahrscheinlich vor allem brutal anstrengend war.
Und irgendwo finde ich es auch verlogen, rumzuheulen, als hätte die eigene Oma den Löffel abgegeben. Viele von den vermeintlich "Trauernden" haben bestimmt vor allem die Show genossen und sich wichtig gefühlt, quasi als Statisten bei einem royalen Aufmarsch mitwirken zu dürfen und die smarten jungen Uniformträger zu bewundern. Wie viele von denen sich noch 14 Tage vorher über das alte Fossil und ihre verkommene Brut lustig gemacht haben, kann ich mir auch nur zu gut vorstellen.
Betroffen wäre wohl wirklich zu viel des Guten. Ich meine, dass sie irgendwann von „uns“ gehen muss, war natürlich abzusehen. Sie war immerhin stolze 96 Jahre alt, was ein wirklich tolles Alter ist, um irgendwann auch in den ewigen Frieden übergehen zu können. Zudem hatte sie natürlich sehr viel Glück in ihrem gesundheitlichen Leben, sodass sie vor sehr heftigen Erkrankungen jedenfalls aus dem, was man aus der Öffentlichkeit weiß, verschont geblieben ist.
Verwundert hat mich tatsächlich, dass nach der öffentlichen Meldung um die Queen es wirklich so zügig gegangen ist. Mir war es zwar insgeheim schon klar, dass es jetzt wohl wirklich gesundheitlich dem Ende nahe gehen wird, aber nur wenige Stunden später, das war schon irgendwie erstaunlich. Man ist sie halt als Head of State in England gewohnt und kennt es nicht anders. Sie hat ja viele Menschen ihr Leben lang begleitet, und auch wenn viele Briten auf die Monarchie schimpfen, so waren sie halt dennoch geschockt.
Betroffen macht mich ihr Tod dennoch nicht, es endet damit halt einfach eine Ära, die ich nur so unter ihr kannte. Das ist einfach eine Umgewöhnung, dass jetzt dort King Charles ist statt die Queen. Ich fand sie, gleichwohl ich wenige Berührungspunkte mit ihr hatte aber auch deutlich besser in ihrer Rolle, wenn auch viel zu altmodisch. Vielleicht ändert sich mit King Charles ja doch etwas zu Gunsten des britischen Steuerzahlers, damit die Made im Speckmantel nicht mehr ganz so intensiv verfressen sein kann.
Na betroffen ist da schon deutlich zu viel gesagt. Sicher war es jetzt keine kleine Randnotiz, aber am Ende des Tages kannte ich die Dame weder persönlich, noch hatte ich irgendeinen Kontakt oder richtigen Bezug zu ihr. Sie war ja nun auch nicht unsere Königin oder hatte irgendwas direkt mit Deutschland zu tun außer dass sie mal über ein paar Ecken vor ein paar Generationen deutsche Verwandte hatte.
Sicherlich kannte jeder die Queen und irgendwie war die Queen gefühlt schon immer das britische Staatsoberhaupt, war sie doch schon Königin noch bevor viele von uns überhaupt auf die Welt kamen. Aber das war es dann auch schon. Immer mal wieder im Fernsehen gesehen, aber mehr auch nicht. Als Lückenfüller ist so ein royaler Klatsch und Tratsch immer mal ganz nett und amüsant, aber mehr eben auch nicht. So interessiere ich mich dann doch eher für die britische Politik selbst als dafür, was die Queen nun wieder zu sagen hatte.
Und es kam ja irgendwie auch nur bedingt überraschend. Sie war ja nun 96 Jahre alt, da muss man ja eigentlich jeder Zeit damit rechnen, dass es auch mal zu Ende gehen kann, wenn es ihr etwas schlechter geht. Auch wenn ich natürlich an dem Tag selbst nicht damit gerechnet habe, war es jetzt nicht wirklich ungewöhnlich, zumal sie ja den Durchschnittsbriten um gefühlte Ewigkeiten überlebt hat.
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