Betreibt ihr Vorsorge für etwaigen Stromausfall?
Nach Coronapandemie, Ukrainekrieg und sonstigen Katastrophen wird das nächste Schreckgespenst an die Wand gemalt: Stunden- oder gar tagelange überraschende Stromausfälle, für die keiner von uns richtig gewappnet sein soll, die Bundesnetzagentur und andere Stellen warnen.
Sicher nicht zu Unrecht, wenn ich an die Flut der verkauften Heizlüfter der letzten Wochen denke, die das Stromnetz an manchen Orten zum Erliegen bringen könnten. Leider wird auch abgesehen von Vorratshaltung und dem Vorhalten einer Powerbank nicht viel Rat gegeben, was zu tun ist oder wie die Bürger sich überhaupt auf so ein Ereignis vorbereiten könnten.
Was außer Taschenlampen, Powerbanks und Kerzen kann man generell als Bürger tun, damit man sich versorgen kann? Gibt es überhaupt Möglichkeiten? Falls ja, habt ihr Maßnahmen ergriffen für den Fall der Fälle oder vertraut ihr darauf, dass es soweit nicht kommen wird bzw. die Anbieter alles im Griff haben werden? Zieht ihr gar die Erwägung einer Solaranlage in Betracht?
Ich hätte nur Kerzen und eine Taschenlampe für diesen Fall vorrätig. Ich rechne nicht ernsthaft mit einem langen Stromausfall und kürzere empfände ich für mich als Privatperson als nicht so schlimm. Wichtig ist es, dass Lebensmittelgeschäfte etwas für den Notfall haben. Ich weiß gar nicht, ob und wie die vorbereitet sind.
Für mich persönlich sehe ich keine Notwendigkeit, mir zum Beispiel einen Notstromaggregat zuzulegen. Meine Schwägerin hat eine Solaranlage mit Generator, die sie in ihrem Garten schon einmal ausprobiert hat und mit dem sie auch irgendwie kochen kann. Ich hatte vor längerer Zeit mal aus anderen Gründen überlegt, ob ich mir eine kleine Solaranlage für den Balkon zulegen soll. Das würde aber bei einem Stromausfall nichts nützen, weil man den dadurch erzeugten Strom durch die Steckdose leiten müsste. Das würde ja dann wahrscheinlich nicht funktionieren. So genau habe ich mich aber diesbezüglich noch nicht informiert.
Mit so einem richtig langen Stromausfall würde ich eher nicht rechnen. Dennoch könnte man hier ganz klassisch über dem Feuer kochen, Licht mit Taschenlampen oder Kerzen machen und entsprechende Kleidung gibt es auch. Ich bin schon der Meinung, dass man sich dann eben anpassen muss und mit der Situation leben muss.
Im Krieg fragt ja auch keiner, ob das einem gerade in den Sinn passt und man vorbereitet ist, da funktioniert man einfach. Es gibt auch Geräte, die das Ganze speichern und dann zum Aufladen oder Betreiben von Geräten wieder abgeben, allerdings ist da der Nutzen noch sehr gering, weil man das nicht unendlich viel speichern kann mit einem kleinen Solarpanel. Ich würde also eher mein Leben der Situation anpassen und damit leben.
Ich hoffe aufrichtig, dass es nicht zu einem richtigen "Blackout", sprich einem tagelangen flächendeckenden Stromausfall kommen wird, der eine ganze Gegend lahmlegt. Dann wäre ich nämlich wie ein Großteil der Durchschnittsbevölkerung ziemlich am Arsch, Vorräte hin oder her.
Klar, ein paar Stunden abends bei Kerzenschein sind eher ein Abenteuer als irgendwas sonst, wenn man davon ausgehen kann, dass spätestens am nächsten Morgen alles vom Kühlschrank über den ÖPNV bis zur Kaffeemaschine wieder seinen Dienst tut. Aber wenn der nächste Tag auch vergeht, und dann noch einer - da ist es sehr schnell vorbei mit dem Campingabenteuer.
Ich kann auch nur über die Naivität den Kopf schütteln, dass die schlimmste Auswirkung eines Stromausfalls tatsächlich darin bestehen könnte, mal eine Jacke anzuziehen und "über dem Feuer" kochen zu müssen. Nicht jede Etagenwohnung hat einen Holzofen, das allein scheint kein Allgemeinwissen zu sein. Ich fürchte also eher, dass ein tagelanger Stromausfall etliche Leute das Leben kosten wird, als dass wir nur auf eine warme Mahlzeit verzichten und bei Kerzenlicht Karten spielen müssen.
Eine große Gefahr sind auch Plünderungen, wenn die Stadt nachts dunkel ist und Alarmanlagen eventuell nicht funktionieren. Die Frage war aber, wie ich persönlich vorsorge und da sind es eben die Kerzen und die Taschenlampe. Für die Gesamtgesellschaft ist ein längerer Stromausfall natürlich eine Katastrophe. Denn nicht alle Menschen sind geduldig und lieb und helfen einander.
Da ich mit meinem Geschäft auch Tauschstelle für Propangasflaschen bin, mache ich mir da keine Sorgen. Wir haben einen Gasherd im Garten, wo wir also kochen können. Wir haben auch so einen Aufsatz für die Gasflasche zum heizen, so dass wir auch nicht die halben Kleiderschrank anziehen müssen. Und selbst wenn der Einzelhandel keine Lieferungen mehr bekommen würde, habe ich selbst durch mein Geschäft genug Vorräte, dass meine Familie nicht hungern müsste.
Also privat treffe ich da jetzt keine großen Vorkehrungen. Vielleicht ein wenig blauäugig, aber ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass wir hier flächendeckend über Tage keinen Strom haben sollen.
Als ich noch ein Kind war, da kannte ich das mal, dass es auch mal stundenlang keinen Strom mehr gab, wenn wir richtige Unwetter hatten. Das ging auch irgendwie. Aber auf der anderen Seite fühlt sich das auch an wie aus einer anderen Zeit. Heute kann ich mir so etwas gar nicht mehr richtig vorstellen.
Aber wenn es so kommen sollte, dann werden wir das auch überleben. Ich glaube aber einfach nicht wirklich daran. Auch die ganzen Heizlüfter sind für mich am Ende nur heiße Luft. Ob ich nun am Ende mit teurem Gas heize oder mit teurem Strom spielt doch nur eine untergeordnete Rolle. Mir kommt es da immer so vor als wenn die Leute jetzt glauben, die Heizlüfter würden im Unterhalt, wenn die laufen, nichts kosten.
Und wichtig ist ja das die Infrastruktur weiter läuft. Krankenhäuser, Einkaufsläden, Ampeln und Beleuchtung auf den Straßen. Das würde sonst richtiges Chaos geben. Und für solche Fälle wird ja schon vorgesorgt und Tests durchgeführt.
Wir hatten jetzt kürzlich auch auf Arbeit erst einen Blackout-Test. Da wurde die durch den Netzbetreiber die komplette externe Stromzufuhr abgeschnitten und auf Notstrombetrieb umgestellt. Das ging auch. Natürlich war es komisch, dass keine Automatiktür mehr aufging und man braucht ein paar Sekunden um wieder den Sinn der Klinke zu verstehen. Aber wenn man vom größten Drama absieht, dass einige Kaffeemaschinen nicht am Notstrom hingen, lief das völlig reibungslos.
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