Hohe Frustration bei Kind - was kann man machen?
Es gibt durchaus Kinder, die schneller frustriert sind und dann auch richtig ausrasten. So kenne ich ein Kind, was wenn es verliert herumschreit, alles durch die Gegend wirft und wenn etwas beim Bauen zusammenfällt, dann schreit das Kind umher, wirft durch die Gegend. Nun ist das Kind auch nicht so klein, sondern geht schon in den Kindergarten. Es geht nicht um meine Kinder, sondern ein Kind, welches mit einem meiner Kinder in der Gruppe ist. Mir ist das schon sehr oft aufgefallen, dass das Kind sehr schlecht mit Frust umgehen kann und dann jedes Mal aggressiv wird.
Was kann man denn da aber machen? Bei meinen Kindern habe ich es von Anfang an so gehalten, dass ich gesagt habe, dass man das wieder aufbauen kann oder das auch okay ist, wenn man mal wütend wird, aber auch bei mir nicht immer alles klappt und so weiter. Das klappt ja eigentlich ganz gut und meine Kinder können auch verlieren ohne irgendwie aggressiv zu werden. Was kann man aber machen, wenn das Kind immer aggressiv reagiert?
Als Außenstehender kann man da schlecht einen Rat geben. Kinder sind sehr unterschiedlich. Es gibt von Geburt an pflegeleichte Kinder und schwierige Kinder. Als Eltern sollte man das Gespräch mit den Erziehern im Kindergarten suchen, beziehungsweise diese werden ja sicherlich mit den Eltern reden, wie man sich in solchen Situationen am besten verhält.
Was für die eigenen Kinder funktioniert, muss nicht für andere genauso richtig sein. Mein erster Sohn war extrem pflegeleicht und ich hatte mir in den ersten zwei Jahren immer etwas überheblich eingebildet, dass ich alles richtig mache. Dann kam mein nächster und bei dem hat mein bisheriger Erziehungsstil überhaupt nicht mehr funktioniert. Es gibt zwar so einige Grundregeln, aber als Außenstehende, die das Kind nicht genau kennt, würde ich mir keine Beurteilungen und Ratschläge erlauben.
Ich habe aktuell wenig Erfahrungen mit Kindern, aber ich war auch mal klein, und frustriert bin ich bis heute manchmal. Nach meiner Erfahrung ist es bei Kindern wie Erwachsenen absolut nicht hilfreich, in Momenten von Wut und Frustration auf sie einzureden und ihnen irgendwas zu erklären, zu relativieren oder abzutun.
Wie habe ich das als kleines Kind gehasst, und meine Wut hat es eher noch befeuert: "Schau, ist doch nicht so schlimm!" "Das kann man wieder aufbauen!" "Dann male eben etwas anderes!" Wenn du vier Jahre alt bist, ist ein umgefallener Turm eben manchmal "schlimm". Und wenn ich nach der herablassenden Erwachsenen-Predigt nicht sofort wieder gestrahlt habe, hieß es: "Stell dich nicht so an, du heulst auch wegen jeder Kleinigkeit!"
Geholfen hätte mir damals genauso wie vielen Kindern von heute wahrscheinlich eher die berühmte "Empathie", die jeder feiert und kaum jemand hinbekommt. Ein einfaches: "Ich verstehe, dass du dich ärgerst" hätte oft schon gereicht, oder auch mal davon abzusehen, jede Gefühlsäußerung eines kleinen Kindes im Keim zu ersticken, damit es ja immer nur leise spielt, nicht auffällt und lächelt. So entstehen emotional verkrüppelte Erwachsene.
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