Was tun, wenn Mutter etwas kocht, was man nicht mag?
Meine Mutter ist gerade von einer Reise wiedergekommen und normalerweise bin ich am Wochenende immer zu Hause. Meine Mutter kocht dann und normalerweise bekomme ich sonntags immer Nudeln. Die esse ich auch gerne und das ist so abgesprochen. Allerdings hatte sie heute wegen ihrer Reise keine Nudeln da und daher habe ich Kartoffeln, Rotkraut und Ente bekommen. Im Gegensatz zu meinem Vater, der so etwas mag, ist das für mich eher ein Hass-Gericht.
Ich mag keine Kartoffeln, zumindest nicht in dieser Form, als Kartoffelsalat ist das was anderes und Rotkraut auch gar nicht, generell kein Kraut, auch kein Sauerkraut oder solche Konsorten. Und Entenschenkel sind auch nicht so mein Ding, ich mag es nicht, an dem Essen so herumknabbern zu müssen und nachher hat man total fettige Hände. Außerdem schmecken die mir nicht sonderlich. Wenn schon Ente, dann eher als kleine Streifen, so wie man die etwa als Beigabe bei den chinesischen Nudelgerichten hat.
Nun ja, aber was will man machen, wenn man vorher nicht weiß, was es gibt und dann plötzlich der Teller vor einem steht? Da kann ich ja nicht sagen „Nein, das esse ich nicht“ und den Teller wieder wegschieben. Ich habe aber nur wenig davon gegessen, eben weil ich es gar nicht mag. Was zu essen, was einem nicht schleckt, ist ja auch nicht einfach.
Daher hat mir das Essen gar nichts gebracht. Weil ich nicht viel davon gegessen habe, bin ich nicht satt und geschmeckt hat es mir nicht. Das liegt nun nicht an der Kochkunst meine Mutter, denn gekocht hat sie das sicherlich gut, aber es ist eben ein Essen, was ich generell nicht mag und das weiß sie eigentlich auch. Sie weiß, dass ich keine Kartoffeln und kein Rotkraut mag. Ich glaube, sie hat das nur gekocht, weil sie nicht so viele Zutaten nach ihrer Reise daheim hatte.
Aber ich hätte doch noch lieber irgendeine Tütensuppe oder einfach nur belegte Brötchen gegessen, anstatt Kartoffeln und Rotkraut. Oder gar nichts. Jetzt habe ich mir eine Fischdose und esse diese, weil ich den Eindruck habe, dass dieses Mittagessen mich nicht wirklich erfüllt hat. Wie reagiert ihr, wenn euch eure Eltern etwas vorsetzen, dass ihr nicht mögt? Esst ihr das? Lehnt ihr das gleich ab?
Ich finde, dass das sehr stark von der geistigen Reife einer Person abhängt, wie sie reagiert. Als ich noch ein Kind war, habe ich auch immer herum gemeckert, wenn es nicht gerade mein Lieblingsessen zum Mittag- oder Abendessen gab. Mittlerweile esse ich aber das, was auf dem Tisch steht und wenn ich nicht alles mag, dann esse ich eben mehr von dem, was ich mag und gut ist.
Wenn ich alle paar Monate für eine Woche bei meiner Mutter bin, kochen wir meistens zusammen, beziehungsweise ich koche. Da ist es also ganz leicht, die Entscheidung, was gekocht wird, zu beeinflussen und so wird man dann auch nicht unangenehm überrascht. Stimmen unsere Wünsche partout nicht überein, kocht sich eben jeder das, was er haben möchte.
Dass ich mit Essen überrascht werde, kommt also selten vor. Vielleicht mal, wenn ich später komme und sie mir etwas übrig gelassen hat. Gefällt mir das nicht, bin ich aber auch nicht dazu verpflichtet, das zu essen. Dann isst sie es eben am nächsten Tag.
Also bei uns läuft das alles sehr viel lockerer ab als es aus deiner Beschreibung herausklingt. Wir kochen auch definitiv nicht so aufwendige Sachen wie Ente mit Rotkohl. Es sei denn eben gemeinsam.
In deiner Situation wäre ich ähnlich zwiegespalten wie du. Es gibt mit meiner Mutter auch immer wieder Szenen, in denen sie mir Sachen anbietet, die ich noch nie mochte. Beispielsweise fragt sie mich immer, ob ich auch einen Kaffee möchte, wenn sie sich einen macht. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen einzigen Schluck Kaffee getrunken. Man könnte meinen, die eigene Mutter hätte das schon mitbekommen.
Da fühlt man sich schon ein bisschen unbeachtet. Ich habe es mir aber abgewöhnt, wegen solchen Dingen sauer zu sein. Sie macht das ja nicht aus Boshaftigkeit und auch nicht aus mangelnder Liebe. Sie hat schlichtweg ein Gedächtnis wie ein Sieb. In der von dir beschriebenen Situation gab es offensichtlich nichts anderes im Haus. Also blieb deiner Mutter gar nichts anderes übrig.
Ich denke, ich hätte an deiner Stelle einfach mit deiner Mutter darüber geredet. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn sie dich vorgewarnt hätte, was es geben wird. Dann hättest du dir schnell irgendwo etwas holen können, was dir besser schmeckt und deine Mutter hätte weniger kochen können.
Aber wenn das Essen so plötzlich auf dem Tisch steht, würde ich es auch einfach essen. Wie Olly173 schon schrieb, muss man sich da als Erwachsener nicht aufführen wie ein Kind. Dann isst man eben das, was einigermaßen geht und lässt vielleicht etwas weg, was einem wirklich gar nicht schmeckt. Nach dem Essen kann man sich dann noch ein Brot schmieren und gut ist.
Oder man fragt, ob sie die Reste gut am nächsten Tag gebrauchen können und isst gar nichts davon und macht sich eben eine Tütensuppe. Da es sich bei der Köchin um die eigene Mutter handelt, braucht man ja auch nicht gute Miene zum bösen Spiel machen. Ich würde einfach sagen, dass es in Ordnung ist, da sie nichts anderes da hatte, aber dass es mir nun mal nicht so gut schmeckt.
Ich finde es schon ein bisschen bedenklich, dass deine Eltern von einer Reise kommen und deine Mama erst mal für dich kochen darf. Generell würde ich es nicht gut finden, wenn mein Kind jede Woche kommt um bekocht zu werden, aber gut das muss deine Mama ja selber wissen.
Wenn man dann noch zu so einem Zeitpunkt, eben nach einer Reise, kommt, würde ich nicht davon ausgehen dann auch gutes Essen zu bekommen. Immerhin waren deine Eltern ja nicht da und wer sollte da schon einkaufen? Wahrscheinlich hätte ich einen großen Teil des Tellers gegessen und dann wäre es auch gut gewesen. Es ist sehr unhöflich dann über das Essen zu meckern oder sich generell zu beschweren. Immerhin hat sie sich ja Mühe gegeben.
Ich bin in solchen Situationen eigentlich immer für einen ehrlichen aber fairen Mittelweg. Ente mit Rotkraut ist nun auch wirklich nicht mein Leibgericht, und hätte mich meine Mutter bei meinem Besuch damit überrascht, dann hätte ich zugegebenermaßen auch nicht besonders viel Lust darauf gehabt, mich daran satt zu essen.
Aber da ich die Mühe hinter der Zubereitung eines jeden Gerichtes zu schätzen weiß und verstehe, dass es nicht immer nur nach meinen Wünschen gehen kann, hätte ich mich zumindest an einem kleinen Stück Fleisch und etwas Beilage bedient. Im Nachhinein hätte ich meiner Mutter dann gesagt, dass es gut geschmeckt hat, aber dass ich so etwas nun mal nicht allzu gerne esse. Ich weiß auch, dass sie das nicht als Beleidigung auffassen sondern als meine ehrliche Meinung respektieren würde.
Es bringt ja nichts, das Essen in höchsten Tönen zu loben und sich größere Mengen hereinzuzwingen, wenn man selbst damit unglücklich ist und seiner Familie etwas vormacht. Mitunter gibt es dann beim nächsten Besuch bloß wieder das gleiche, weil es ja "so gut ankam". Ich finde, gerade zwischen Mutter und Kind darf man eine Ehrlichkeit und eine einigermaßen gesunde Kommunikation voraussetzen, die es einem erlaubt, mit solchen Situationen adäquat umzugehen.
Meine Mutter hat mich als Kind auch immer nach meiner Beurteilung eines neuen Kochexperiments gefragt, da sie wissen wollte, ob sie es in Zukunft öfter kochen sollte oder nicht. Wenn die Speise mal kein Highlight war, war das auch kein Beinbruch, denn immerhin ist das ja auch nicht die Schuld meiner Mutter gewesen, sondern womöglich hat das Rezept einfach nichts getaugt.
Ich finde es auch immer etwas schwierig. Wenn es etwas gibt, was ich nicht mag, aber nun auch wieder nicht komplett verabscheue, esse ich einfach immer ein bisschen und hoffe, wenigstens die halbe Portion zu schaffen. Den Teller einfach wegzuschieben, fände ich einfach sehr unhöflich, wenn die Mutter extra für einen gekocht hat und dann auch noch, nachdem sie gerade erst zurückgekommen ist von einer Reise.
Ganz aufessen würde ich aber wahrscheinlich auch nicht, wenn es mir gar nicht schmecken würde. Wenn es aber deinem Vater geschmeckt hat, dann hätte er ja deinen Rest haben können. Er hätte das ja nicht direkt essen müssen, sondern er hätte es sich ja auch am Abend oder am nächsten Tag aufwärmen können. Wenn die Eltern etwas kochen, dann mögen sie das Gericht ja meistens selbst und da kann man ja fragen, ob sie den Rest nicht später oder am nächsten Tag noch essen möchten.
Ich denke deiner Mutter ist bekannt, dass das nicht unbedingt dein Lieblingsgericht ist und kann deine Reaktion entsprechend schon vorhersehen. Ich muss zugeben, dass es auch nicht mein favorisiertes Gericht wäre aber gänzlich ablehnen würde ich es nicht, denn ich weiß selbst wie viel Arbeit in solch einem Gericht steckt. Von daher hätte ich mich dann doch eher auf Sachen davon beschränkt, die man zumindest noch ein wenig essen kann selbst wenn man es nicht mag. In meinem Fall wäre das wohl Kartoffeln mit Sauce und etwas Kraut gewesen.
Da es nicht unbedingt mein Lieblingsessen ist, dann würde ich mir den Teller auch nicht entsprechend vollschaufeln oder vollschaufeln lassen sondern einfach nur sehr wenig nehmen. Wenn man darauf angesprochen wird, dann kann man immer noch sagen das es nicht unbedingt das Lieblingsgericht ist und man sich daher zurückhält. Aber einfach gar nichts essen und sich hinterher mit einem Brot oder etwas anderem verziehen, weil es einfach nicht den Erwartungen entsprochen hat finde ich geht überhaupt nicht.
Auch ich finde es etwas merkwürdig, dass Mutti von der Reise nach Hause kommt und dann erst einmal das Kind bekochen darf. Während das Kind nichts besseres zu tun hat, als hinterher darüber zu meckern das es nicht dem üblichen und gewünschten Essen entspricht. Es ist Sonntag, da haben halt nicht die Läden offen damit man sich Nudeln kaufen kann.
Aber im Zweifel hätte man sich auch an einen Bahnhofssupermarkt oder eine Tankstelle wenden können wenn es dir doch so wichtig gewesen wäre. Als Mutter würde ich jedenfalls nicht losziehen um einen erwachsenen Kind das Lieblingsessen zuzubereiten nachdem ich gerade selbst aus dem Urlaub gekommen bin.
Vielleicht hat sie es auch angeboten, trotz Reiserückkehr für Zitronengras zu kochen? Ich finde es immer etwas zu einfach, wenn man sich darüber aufregt, dass die arme Mutter nun nach einer Reiserückkehr nun für die große, eigenständige Tochter kochen muss. Vielleicht wurde es im Voraus schon telefonisch ausgemacht, dass Zitronengras zu ihr kommt und sie kocht.
Wir fahren Sonntags auch immer zu meinen Schwiegereltern und das beinahe jede Woche. Aber die Schwiegermutter bietet es auch von sich aus an. Sprich es besteht an sich kein Zwang dorthin zu fahren, es ist ein Angebot, welches gerne angenommen wird. Und auch da gibt es Speisen, die ich nicht so gerne mag. Die Frau ist ja schon etwas älter und kredenzt manchmal solche Dinge wie gebratene Birnen zum Braten. Das mag ich auch nicht sonderlich.
Dann nehme ich mir auch einfach nur ein wenig vom Essen und sage auch, dass es nicht unbedingt mein Leibgericht ist und mache mir dann etwas weniger auf den Teller und esse zumindest ein wenig davon. Danach sage ich einfach, dass es mir nicht so gut geschmeckt hat oder dass es nicht gerade mein Leibgericht ist und das passt dann schon. Sie ist dann auch selten wütend oder beleidigt, sondern weiß dann einfach Bescheid, dass sie die gebratenen Birnen zukünftig weglassen soll.
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