Wie viel Sport während Reha ist durchaus normal?
Eine Freundin befindet sich aktuell in der Reha, wegen einer psychischen Erkrankung. Sie hatte vorab schon damit gerechnet, dass sie dort Sport machen wird. Denn sie meinte, dass bei psychischen Erkrankungen meistens Sport eingesetzt werden würde.
Nun schrieb sie aber, dass sie doch ein sehr straffes Sportprogramm hätte und sie täglich auf das Laufband und auf das Fahrrad müsste. Dann hätte sie einen Tag in der Woche eine Yoga Stunde und auch eine Stunde Liondance. Auch sollte sie früh morgens walken, aber dabei ist sie wohl zusammen gebrochen, so dass man ihr dies nun erspart. Außerdem macht sie noch täglich selbst auf ihrem Zimmer Yoga, damit sie runter kommt, wie sie selbst sagt. Und sie wird auch noch mehrmals die Woche ins Fitnessstudio geschickt. Allerdings wurde ein Fitness-Check mit ihr gemacht, um festzustellen, wie fit sie denn ist und wie viel Sport man ihr zumuten kann.
Ist es in einer Reha durchaus normal, dass täglich Sport gemacht wird? Wird es gerade bei psychischen Erkrankungen so während einer Kur gemacht? Wie habt ihr das erlebt? Kann man da auch durchaus sagen, dass es einem zu viel wird und das Programm dann etwas herunter schrauben?
Wie das sportmäßig in psychosomatischen Rehas aussieht, weiß ich leider auch nicht. Aufgrund einer chronischen, physischen Erkrankung habe ich aber schon einige Rehas hinter mir und da war es so, dass es zwar ein ziemlich straffes Sportprogramm gab, man aber auch Anwendungen und Sporteinheiten ausfallen lassen konnte, wenn es gar nicht ging. Es soll ja schließlich niemand zusammen brechen oder sich zum Sport quälen, damit hätte auch jegliche Reha ihren Sinn und Zweck verfehlt.
Die erste Woche war bei mir immer extrem hart - obwohl ich nun wirklich kein Sportmuffel bin - aber ab der zweiten Woche ging es dann immer besser und in der dritten Woche kam mir das dann gar nicht mehr so viel vor. Ich hatte bis jetzt aber auch immer das Glück, relativ schnell guten Anschluss zu finden und wir haben uns gegenseitig motiviert und gemeinsam auch noch zusätzlichen Sport wie Laufen und Schwimmen absolviert.
Körperliche Betätigung kann auf jeden Fall sehr gut sein und gerade wenn es um psychische Dinge geht eine gute Ablenkung. Da kann man sich dann richtig gut auspowern und muss weniger nachdenken, grübeln und wenn man sich überwindet wird man auch Erfolgserlebnisse haben und das ist ja auch für die Seele ganz gut. Meine Mutter hatte diese Sporteinheiten auch schon zur Reha und ihr hat es wirklich gut getan.
Wenn man das Ganze nicht schafft, wird es ja auch angepasst und verändert, niemand muss sich bis in den Tod quälen und es soll ja auch ein positives Ergebnis dabei herauskommen und nicht nur Muskelaufbau stattfinden.
Ich war ja mal in einer psychosomatischen Reha und das Sportprogramm war an sich gar nicht so stramm. Okay, morgens um halb sieben Uhr musste man antreten zum gemeinschaftlichen Sportprogramm. Wer Probleme mit Gruppen hatte, konnte aber auch selbstständig durch den Park laufen oder ein eigenes Sportprogramm absolvieren, wenn er Bescheid sagte.
Ansonsten hatte ich zumindest zweimal die Woche Physiotherapie, einmal die Woche Tanztherapie und gemeinschaftliches Auspowern im Fitnessraum. Das Pflegepersonal hat unregelmäßig auch mal Laufrunden oder eigene Sportprogramme erstellt, bei denen man mitmachen durfte. Aber so straff war das bei uns nicht geregelt.
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