Haben die Kinder durch Corona besseren Bezug zum Lehrer?

Ich kann mir vorstellen, dass viele Schüler als es Unterricht über Computer während Corona, eine ganz andere Seite von ihren Lehrern mitbekommen haben, eine privatere Seite. Teilweise gab es ja dann auch Unterricht von der Wohnung des Lehrers aus und ich habe beispielsweise bei meinem Neffen mitbekommen, wie lustig er fand, dass die eine Lehrerin immer so eine aufdringliche Katze hatte, die es liebt durch das Bild zu laufen.

Er wusste vorher nicht dass sie eine Katze hat und hatte sie eher als streng wahrgenommen, aber im Bezug auf ihre Katze war sie ganz weich und auch im Gespräch über den Computer war sie viel netter und menschlicher als sonst. Haben eure Kinder auch so etwas erlebt? Was denkt ihr darüber, ob das oft vorkam? Fällt es euch als Lehrer nun leichter auch den Schüler zu verstehen?

Gerade für kleinere Kinder ist der persönliche Bezug zum Lehrer oder zur Lehrerin extrem wichtig. Vielleicht gibt es anekdotische Vorfälle, wie etwa dein Beispiel mit der Katze, die eine strenge Person in einem anderen Licht erscheinen lässt und den Bezug ändert, aber ich bezweifle, dass das langfristig ein Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler verbessert.

Homeschooling hat ganz vielen Kindern geschadet. Die intelligenten oder die mit einem guten häuslichen Umfeld sind wahrscheinlich gut durchgekommen, aber es gibt eben auch die anderen, die nicht superintelligent sind und zusätzlich zu Hause keine Unterstützung haben. Der fehlende persönliche Bezug kann nicht dadurch wettgemacht werden, dass man die Lehrerin zu Hause in ihrem Umfeld sieht.

Umgekehrt ist es vielleicht für die Lehrperson interessant, wie die Umstände des Kindes zu Hause sind und sie hat dann mehr Verständnis für gewisse Sachen. Aber das hebt die Nachteile des Homeschoolings, so wie es bei uns in Deutschland meistens stattgefunden hat, nicht auf.