Wie groß ist die Gefahr eines Krieges in der Ukraine?
Neben der Pandemie ist zur Zeit das alles beherrschende Thema in den Medien Putins gewaltiger Truppenzusammenzug an den Grenzen zur Ukraine. Weltweit fürchten hochrangige Politiker und Beobachter einen russischen Militärschlag an den Grenzen zu Osteuropa.
Wie wahrscheinlich ist es, dass Putin die Ukraine wirklich angreift? Ist das nur taktisches Säbelrasseln, was man nach den aktuellsten Entwicklungen wohl zunehmend infrage stellen kann oder hat er wirklich vor, in das Nachbarland einzumarschieren, um dort einen Krieg im östlichen Europa zu beginnen?
Wie groß die Gefahr tatsächlich ist, das kann ich nicht sagen, aber auf jeden Fall finde ich schon, dass die Möglichkeit da ist, dass es zu einem Krieg in der Ukraine kommt. Es ist auf jeden Fall eine Entwicklung, die ich mit Sorge betrachte und ich glaube nicht, dass es sich nur um taktisches Säbelrasseln alleine handelt.
Nun muss man ja leider sagen, dass die Gefahr mehr als nur real war und nun schon den zweiten Tag dort Krieg herrscht. Wobei ja keiner von uns so richtig mit kriegt, wie brutal dort Krieg geführt wird oder auch nicht. Die Nachrichtenlage ist ja alles andere als neutral.
Es gibt ja die prorussische Seite mit RT, Telegram und leider auch vielen Menschen, die irgendwelchen Unsinn bei Facebook posten und wo Putin in den Himmel gelobt wird und auch am zweiten Tag des Krieges noch nicht ein einziger russischer Soldat getötet worden sei. Und dann gibt es die westlichen Medien, die im großen und ganzen ja einen Einheitsbrei wiedergeben und an einigen Stellen den Eindruck erwecken auch nur ein paar wenige Informationen immer wieder nach zu plappern. Die Wahrheit über das was dort da in der Ukraine passiert wird wohl irgendwo dazwischen liegen und so richtig wird man sie wohl kaum erfahren.
Was man zumindest mittlerweile aber recht sicher weiß, dass die amerikanischen Geheimdienste ja doch mit ihren Informationen Recht hatten, was Truppenaufmärsche angeht und dass der Krieg bevor steht und auch mit dem Zeitpunkt und dass Russland eben alle nur täuschen wollte.
Über die wirklich Gründe für das was Putin da veranstaltet kann man ja nur spekulieren, vom simplen Ausdehnen seiner Macht mal abgesehen. Aber ob da tatsächlich auch rationale Überlegungen dabei waren weiß ja keiner. Wenn man sich jedoch die Ansprachen so anschaut von ihm, darf dahinter zumindest ein großes Fragezeichen gesetzt werden. Erzählt er darin doch viel Unsinn und eine sehr eigene Sicht der Geschichte. So muss man sich ja schon fragen, warum er jetzt plötzlich in das einzige größere Land des ehemaligen Ostblocks einfällt, dass eben nicht der Nato beigetreten ist, wenn die Natoosterweiterung sein Problem ist.
Man darf sich schon fragen wie das Ziel der Entmilitarisierung der Ukraine erreicht werden soll, wenn er heute die ukrainische Armee zur Machtübernahme auffordert. Als hätte schon einmal in der Geschichte der Menschheit irgendeine Armee danach ihre Waffen niedergelegt, sich aufgelöst und die Macht abgegeben.
Eigentlich war die Gefahr immer da und immer real, aber wenige Menschen aus dem Westen wollten das so sehen. Die Politik war immer der Meinung, dass man mit einem Despoten wie ihm reden muss, was ich ja auch nicht schlecht reden möchte. Doch dann auch noch eine Abhängig aus ihm zu machen, war nicht sehr zielführend von Frau Merkel, aber sei es drum.
Dennoch hat der Westen aus der Georgien-Geschichte offenbar nichts gelernt. Auch war schon vor vielen Monaten offenbar bekannt, dass die Brodel Küche den Krieg wohl immer näherbringen würde und dennoch tat man so als würde es einen nichts angehen. Es war also eine Frage der Zeit und das schon immer. Zumal Putin nie ein Geheimnis daraus machte, dass er die alte UDSSR in gewisser Weise aufleben lassen möchte, um wieder stärkste Macht zu sein und die Gefahr, die er in den freien Westen und der EU sieht, zu minimieren.
Es ist also jetzt nicht so, dass ich so richtig überrascht darüber bin, wo wir uns im Augenblick befinden. Ganz im Gegenteil und mir ist auch bewusst, dass er das mit Moldawien womöglich auch vorhat. Auch das Drohen in Richtung Finnland hat Putin längst demaskiert.
Also ist die Gefahr, jetzt wo wir es wissen, ja mehr als real gewesen. Warum jedoch so viele Menschen so erschrocken davon sind/waren, erschließt sich mir wiederum nicht. Es war kein Geheimnis, eine Frage der Zeit und eigentlich so klar. Auch die Reaktion des Westens war immer klar.
Kätzchen14 hat geschrieben:Ganz im Gegenteil und mir ist auch bewusst, dass er das mit Moldawien womöglich auch vorhat. Auch das Drohen in Richtung Finnland hat Putin längst demaskiert.
Wobei ich da zur Zeit aber eigentlich deutlich entspannter bin. Zum einen muss man ja sagen, gab es ja auch im Westen durchaus richtige Einschätzungen der Lage. Die Amerikaner haben ja wochenlang vorher gewarnt, dass der Krieg kurz bevor steht, während man es in Europa nicht wahr haben wollte. Also so ganz überraschend und unerwartet kam der Krieg dann doch nicht. Was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass wir jetzt wohl auch nicht Angst davor haben müssten, völlig überraschend irgendwo in Europa oder der Nato angegriffen zu werden.
Zum anderen hat der Krieg in der Ukraine aber auch die Fähigkeiten Russlands in einem realistischeren Bild dargestellt. Um das etwas auszuführen hatten wir ja bisher immer so ein wenig das Bild, dass wir auf der einen Seite im Westen insbesondere in Deutschland eine völlig untaugliche Feierabendarmee besitzen, die am besten noch mit Pfeil und Bogen kämpft und das auch höchstens von Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 16:00. Das ist zwar übertrieben, aber ja der Zustand der Bundeswehr mag nicht der beste sein. Und auf der anderen Seite stehen die Russen, mit einer riesigen Armee gespickt mit allem was das moderne Waffenarsenal so her gibt und jederzeit bereit, wenn es drauf ankommt Europa zu überrennen.
Nun hat uns da aber der Ukrainekrieg eines besseren belehrt. Ja die Russen sind bereit Krieg zu führen, aber auch die russische Armee kann aus Scheisse kein Gold machen. Was ich damit meine, ist dass die Investitionen in Russland nur unmerklich höher sind als unsere in Deutschland in die Armee. Und das sieht man jetzt auch. Zwar stehen auf dem Papier fast 1 Millionen Soldaten unter Waffen in Russland. Trotzdem hat es Monate gebraucht um 150.000 Mann an der Grenze zur Ukraine zusammen zu ziehen und jetzt nach nicht einmal einem halben Jahr Krieg kriegen die Russen ihre Verluste kaum oder gar nicht ersetzt, obwohl da noch fast eine dreiviertel Millionen Soldaten irgendwo in Russland stehen müssten.
Auch zeigt der Krieg mehr und mehr, dass die moderne Technik in Russland nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Das Groß des riesigen Militärapparates arbeitet mit Sowjettechnik, egal ob uralte Panzer, fehlen Kommunikationsgeräte, ungenaue Raketen oder Artillerie und so weiter. Russlands Armee ist am Ende scheinbar doch nicht besser ausgerüstet als wir auch, die Soldaten haben auch kein größeres Interesse am Krieg als wir und die Russen haben scheinbar kein Problem damit ihre Soldaten einfach zu verheizen.
Das alles zusammen sieht zumindest für mich so aus und für viele Experten ja auch, dass Russland nur in der Lage ist einen Krieg zu führen und wahrscheinlich Jahre brauchen wird, die Verluste an Mensch und Material wieder aufzufüllen. Demgegenüber steht ein Bündnis mit der Nato, dass quasi wieder zum Leben erwacht und das bereit ist flächendeckend aufzurüsten und tausende Soldaten an die Ostflanke schicken kann. Von daher glaube ich ehrlich gesagt, ganz egal wie der Krieg in der Ukraine ausgeht, hat Putin und Russland gar nicht die Möglichkeiten derzeit ein zweites Schlachtfeld parallel zur Ukraine aufzumachen und auch nicht nach der Ukraine. Was aber nicht heißen sollte, dass Putin danach friedlich regieren wird.
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