Wann dem Partner mangelnde Unterstützung vorwerfen?
Mein Partner unterstützt mich eigentlich bei allem, bei dem ich auch Unterstützung erwarte oder wünsche. Natürlich würde er mich nicht bei irgendwelchem Blödsinn unterstützen und mir irgendwelche Schnapsideen auch ausreden, aber bisher kam es dazu eigentlich noch nicht.
War es bei euch schon einmal so, dass ihr euch Unterstützung bei irgendwas von eurem Partner gewünscht hättet, aber nicht bekommen habt, so dass ihr eurem Partner mangelnde Unterstützung vorwerfen könntet? Was würdet ihr daraufhin tun?
Ich hatte zum Glück noch nicht den Fall und würde es auch eher unschön finden, wenn mein Partner mich nicht unterstützen würde. Wenn er mir das vorwerfen würde, dann würde ich überdenken wie es wirklich ist und warum ich ihn vielleicht nicht so sehr unterstütze. Das ist aber auch ein Fall, der noch nicht vorgekommen ist und ich denke auch, dass man sich in einer Beziehung immer unterstützen sollte, wenn es nicht gerade der größte Quatsch ist, den sich der Partner in den Kopf gesetzt hat.
Ich kann meinem Partner absolut keine mangelnde Unterstützung vorwerfen. Gegenseitige Unterstützung ist uns beiden auch extrem wichtig, sodass wir da sehr genau darauf achten. Wobei mein Partner natürlich an der einen oder anderen Idee mal Kritik äußert, wenn er die Idee für unangebracht hält. Manchmal denke ich dann darüber nach und verwerfe die Idee selbst, manchmal sind mir eventuelle Konsequenzen bewusst, ich entscheide mich dennoch dafür.
Im letzteren Fall würde er mich aber dennoch unterstützen, selbst, wenn er die Idee für unangebracht hält. Umgekehrt unterstütze ich ihn ebenfalls auf die gleiche Art.
Ich unterstütze meinen Partner schon überall dort, wo ich es kann. Natürlich muss das auch seine Grenzen haben und vor allem dann, wenn wir uns in strafrechtlichen Belangen wiederfinden. Das mache ich natürlich nicht und darunter kann auch Schabernack fallen, der durchaus zu Ärger führen kann.
Ich kann aber durchaus sagen, dass ich auch problemlos Schabernack also Blödsinn mitmache, wenn mein Partner da gerne unterstützt werden möchte. Allerdings schafft der das auch immer ganz gut allein, sodass ich da keinerlei Unterstützung leisten muss.
Mein Partner ist aber auch in jedem Fall jemand, der mich dauerhaft unterstützt. Selbst bei einer doofen Idee, wo er im Vorfeld davon ausgeht, dass sie zum scheitern verurteilt ist, macht er erst einmal mit. Es kommt dann auch nicht, habe ich doch gedacht oder geahnt. Das behält der eigentlich für sich.
Ich finde das auch in Ordnung so und mag diese Art von Unterstützung schon. Ich gebe sie aber auch im Übrigen anderen so weiter und nicht nur meinem Partner. Ich bin schon ein Mensch, der wirklich als unterstützend gilt und das tue ich auch gerne. Natürlich nur bei all jenen, die sowieso nett sind und die ich mag.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so recht, wozu ich als glücklicherweise funktionsfähiger erwachsener Mensch und Steuerzahlerin unbedingt "Unterstützung" durch meinen Partner oder meine Partnerin bräuchte. Es macht eben jeder seinen Anteil in unserem gemeinsamen Leben, und gut ist. Mit gelegentlichen Diskussionen und Nachjustierungen, wir sind auch nicht vollkommen.
Klar, kein Mensch ist eine Insel und kommt immer alleine klar, aber für mich ist es keine "Unterstützung", wenn wir Gemeinschaftsprojekte auch gemeinsam angehen, und ebenso völlig selbstverständlich, auch mal irgend etwas zu tun, was ich für mich allein vielleicht nicht getan hätte.
Aber es wird wohl kaum "Unterstützung" sein, wenn ich mir einen Kinofilm reinziehe, der mir nur mäßig gefällt, und wenn ich Besorgungen mache, ist es in meinen Augen nicht mal einen Gedanken wert, dass ich für ein Familienmitglied zum Briefkasten oder zur Apotheke trabe oder irgend etwas mitbringe.
Wer das schon als Unterstützung ansieht, "hilft" bestimmt auch fleißig im Haushalt oder spielt "Babysitter" für die eigenen Kinder, damit Mutti mal zwei Stunden frei hat.
Als ich anlässlich eines Schleudertraumas auch eine Gehirnerschütterung erlitt und anschließend mental etwas durch den Wind war, wurde mir ein Gespräch mit einer Psychologin empfohlen. Das nahm ich dann auch in Anspruch. Nach einer Einleitung meinerseits fragte ich sie, ob sie mich als aufdringlich wahrnehmen würde. Sie lächelte und sagte, dass ich auf sie den Eindruck machen würde, als dass ich niemals aufgebe und mein Ziel beharrlich verfolgte. Und so würde ich letztlich das bekommen, was ich wollte.
Das erstaunte mich anfangs, daheim dachte ich darüber nach und siehe da, sie hatte recht. Ich bin keine Frau, die sich in einer Partnerschaft stets zurücknimmt und irgendwann still im Kämmerlein vor sich hin leidet. Und so ist es auch nicht möglich, dass ich mich nicht ausreichend unterstützt fühle. Entweder ich tue etwas aus eigenem Antrieb weil ich mich dazu in der Lage fühle oder der andere kommt mir zur Hilfe. Aber das das Ding nicht in Angriff genommen wird, weil ich es nicht wuppe und mich nicht unterstützt fühle, soetwas kommt bei mir gar nicht vor.
Mein letzter Lebenspartner war Frührentner und ich in Vollzeit beschäftigt. Er hatte wenige Aufgaben, die er aber stets erfüllte. Und den Rest erledigte ich dann halt. Aber ich hatte niemals das Gefühl, dass er mir die Hilfe verweigerte. Auch wenn ich mit meinem Job schon recht ausgelastet war. Ich konnte mehr leisten und tat das auch. Er konnte aufgrund seiner Erkrankung weniger leisten und ich unterstützte ihn daher. So besorgte ich seine Rezepte bei den Ärzten und holte die Medikamente im Anschluss von der Apotheke ab. Dazu ist doch so eine Lebensgemeinschaft da. Man unterstützt sich gegenseitig, ganz ohne das gegeneinander aufzurechnen.
Es kommt doch hier wirklich auf die Definition an, was man als Unterstützung ansieht. Ist es die Hilfe im Haushalt, welche in der heutigen Zeit wohl normal sein sollte. Oder geht es wirklich um Situationen denen man ohne Hilfe kaum bis gar nicht gewachsen wäre.
Bei uns wechseln bei den normalen Alltagsaufgaben die Anteile je nach Jahreszeit. Von Frühjahr bis Herbst erledige ich die meisten Aufgaben in Haushalt, da mein Mann da sehr oft recht spät von der Arbeit kommt. Dafür muss ich mich in seiner Winterpause so gut wie gar nicht kümmern, weil er in der Zeit komplett zu Hause ist.
Allerdings sehe ich es als echte Unterstützung an, als er 2018 mit seinem Bruder von morgens bis abends innerhalb meinen Laden soweit renoviert hatte, dass ich eröffnen konnte. Wäre ich auf mich allein gestellt gewesen, hätte ich das in zwei Wochen gar nicht geschafft und hätte dabei noch Handwerker bezahlen müssen.
Auch als ich Ende 2019 meinen Sprunggelenk gebrochen hatte, war es für meinen Mann selbstverständlich, dass er vorzeitig in die Winterpause geht und meinen Laden am laufen hält, so dass ich mich nur alle zwei Tage um den Bürokram und die Bestellungen kümmern musste.
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