Unterschiedliche Werte bei mehreren Blutdruckmessungen

Ich habe festgestellt, dass wenn ich bei mir im Abstand von jeweils einer Minute 3-mal den Blutdruck messe, dann vollkommen verschiedene Werte herauskommen. Die weichen jetzt zwar nicht gravierend ab, aber schon ziemlich beachtlich. Habt ihr solche Beobachtungen auch schon gemacht und woran liegt das? Habe ich da ein minderwertiges Blutdruckmessgerät oder hat das eine andere Ursache?

Die Frage ist, welche Werte sich in einem derartig kurzen Mess-Intervall ändern. Der obere (systolisch), der untere (diastolisch) und/oder der Puls? Puls kann man selber parallel dazu "händisch" messen. Ist bei "Puls" dann eine Abweichung festzustellen, dann kann man eher davon ausgehen, dass die Manschette nicht richtig aufgezogen oder der Verbindungs-Schlauch nicht richtig ins Gerät eingesteckt oder porös ist, was meistens auch erst beim elektrischen Aufpumpen auffällt.

Sind die Wert aber ständig stark abweichend von einer Kontrollmessung mit einem anderen Gerät, dann sollte das Gerät vom Service neu kalibriert werden. Das ist im eigenen Interesse sehr wichtig, wenn die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks unter anderem zur korrekten Dosierung eines Blutdrucksenkungsmittels dienen soll.

Was man vorher tun könnte, nicht mit angeschlossenem Netzteil sondern erst nach Einsetzen taufrischer Batterien ohne Netzteil messen. Das hört man aber schon am Geräusch der Pumpe. Ist das bei der wiederholten Messung anders, weniger "kräftig", dann hat man die Ursache für Falschmessungen bereits eingegrenzt.

Unterschiedliche Werte bei mehreren Messungen in Folge sind vollkommen normal. Das liegt ganz einfach am Funktionsprinzip der Messung. Du pumpst die Manschette am Oberarm so weit auf, bis kein Blut mehr durch die große Arterie im Oberarm mehr fließt. Das Ding heißt übrigens Arteria brachialis.

Jetzt lässt du langsam Luft ab, bis der Herzschlag, also der Puls, die Manschette hochdrückt und kurz Blut fließt. Das ist der systolische Wert, den Moment hört man bei der manuellen Messung und die Geräte registrieren es. Weil der diastolische Druck die Manschette nicht aufdrücken kann, fließt das Blut nun unregelmäßig und das menschliche Ohr hört ein Rauschen, die elektronischen Lösungen nehmen die Verwirbelung ebenfalls war. Erst wenn der Druck der Manschette dem niedrigsten Druck in der Arterie entspricht, wird es plötzlich still, weil das Blut nun ungehindert fließt. Voila, der diastolische Wert ist ermittelt.

Abweichungen gibt es aus zwei Gründen: Erstens schlägt das Herz nicht jeden Schlag genau gleich fest. Zweitens kommt die höchste und niedrigste Phase des Blutflusses nicht immer zum gleichen Ablassdruck an der Manschette an. Weil die Luftablassgeschwindigkeit und der Herzschlag sind nicht immer gleich getaktet. Daher messen manche Geräte mehrmals hintereinander und spucken dann den Durchschnittswert aus.