Schrankwand-Sarg-Kombination innovativ oder makaber?

Schon vor längerer Zeit sah ich eine Reportage, ich glaube, es könnte bei Spiegel gewesen sein, wo ein Tischler und Designer auf die Idee kam, dass man aus Gründen der Nachhaltigkeit einen sehr großen Schrank, den man zeit seines Lebens mit sich herumschleppt, später als eigenen Sarg umbauen lassen kann.

Eine Schrankwand-Sarg-Doppelfunktion sozusagen. Soweit ich mich erinnere, hatte er auch schon einige dieser Exemplare verkauft und seine Inspiration initial aus anderen Ländern gezogen, wo eine solche Praxis nicht unüblich sein soll. Es war zumindest eine interessante Idee, nachhaltig vermutlich auch.

Wie praktikabel oder wünschenswert wäre denn solch ein Lebensschrank, der später zum eigenen Sarg würde? Möchte man sich das als Möbel ins eigene Wohnzimmer stellen und immer wissen, was daraus einmal wird oder steht man darüber? Wie umsetzungsfähig ist das, vor allem, wenn man nicht alleine wohnt? Käme so ein Schrank für euch infrage?

Ich finde die Idee kreativ und vielleicht ein bisschen makaber. Das wäre für mich allerdings nichts, weil ich nie langfristig gedacht habe. Als junger Mensch hatte ich nie die Vorstellung, dass ich meine Möbel bis zum Tod behalten würde. Meine Lebensumstände haben sich oft geändert und damit manchmal auch meine Möbel.

Auch im Alter würde ich mir einen solchen Schrank nicht zulegen. Die Verwandten müssten ja dann den Schreiner für einen Umbau zu einem Sarg beauftragen. Ob das billiger ist als ein anderer einfacher Sarg? Und ob das so ein tolles Gefühl für die Hinterbliebenen ist, aus einem Schrank einen Sarg zu machen? Und umweltfreundlich ist das auch nicht unbedingt, weil man ja mit dem Rest des Schranks nichts mehr machen kann.

Es gibt auch Schränke, die gleich als Sarg konzipiert sind, also nicht in einen großen Schrank oder eine Schrankwand integriert. Ist für einen Gothic-Haushalt in Schwarz oder Rot ganz nett, trifft aber nicht unbedingt meinen Geschmack.