Bankberater auf schlechte Beratung ansprechen?

Kunden von Banken verlassen sich in der Regel darauf, dass sie eine gute Beratung bekommen. Schließlich zahlen sie ja auch Kontoführungsgebühren und Provisionen für andere Produkte. Dennoch kann es vorkommen, dass ein Berater seine Kunden wirklich schlecht berät. Als Kunde hat man dann verschiedene Möglichkeiten, zu reagieren.

Häufig habe ich es erlebt, dass sich Leute im Nachhinein über eine schlechte Beratung aufregen, aber dem Berater nichts darüber gesagt habe. Sie haben doch die Möglichkeit, sich direkt beim Berater über die schlechte Beratung zu beschweren. Die Frage ist halt, warum man das nicht macht bzw. wie viele Leute das überhaupt in Erwägung ziehen.

Deswegen die Frage an euch, ob ihr euch bei einer schlechten Beratung direkt beim Bankberater beschwert bzw. ihn darauf ansprecht? Habt ihr das schon mal gemacht? Falls ja, warum? Wenn ihr es nicht gemacht habt, warum habt ihr es nicht gemacht? Was spricht dafür und was dagegen, ihn direkt anzusprechen?

Ich musste mich glücklicherweise noch nie bei meinem Bankberater beschweren. Falls es irgendwann einmal dazu kommt, dass ich mich schlecht beraten fühle oder ein Fehler gemacht wurde, würde ich das auf jeden Fall ansprechen.

Denn nur wenn mein gegenüber weiß was mich gestört hat, kann er oder sie sich ändern. Natürlich ist es bei einer Beschwerde wichtig immer freundlich zu bleiben. Am besten man sagt was einem stört und sagt aber auch was einem gefällt, zum Beispiel der ansonsten gute Service. Auf jeden Fall immer persönlich seine Beschwerde bei der Person abgeben, denn es gibt nichts Schlimmeres als eine Beschwerde von einem Kunden von Chef mitgeteilt zu kriegen.

Natürlich kann es sein das die Person nach der Beschwerde blöd reagiert, aber vielleicht muss man der Person auch erst Zeit geben. Es fällt Menschen oft schwer Kritik anzunehmen und manche müssen erst in aller Ruhe darüber nachdenken.

Wenn mein Bankberater bei meinem nächsten Besuch seltsam auf mich reagiert und ich merke das er mir die Sache immer noch übel nimmt, muss man sich gegeben falls einen anderen Berater suchen. Trotzdem denke ich, dass die meisten Leute doch positiv auf gut gemeinte und vor allem gut formulierte Kritik reagieren und am Ende alle davon profitieren können.

Ich informiere mich in der Regel selber und lasse mich gar nicht beraten, aber natürlich würde ich bestehende Probleme ansprechen, denn nur so kann es besser werden und nur so kann man Lösungen finden. Sollte es wirklich ein großer Fehler gewesen sein, würde ich mich auch an den Vorgesetzten wenden. Ich meine man muss es ja wohl ansprechen, was soll das sonst bringen es für sich zu behalten und sich in sich hinein zu ärgern?

Ich habe vor vielen Jahren einem Bankberater direkt gesagt, dass er gerade geistigen Dünnschiss von sich gegeben hat. Dem sind da ordentlich die Gesichtszüge entgleist.

Mein Ex-Mann und ich planten damals einen Hausbau. Dafür kam ein Teil des nötigen Geldes über einen Förderkredit vom Land und die restliche Kreditsumme war uns selbst überlassen, wo wir diese als Kredit nehmen. Mein Ex-Mann ist ja noch heute von der Sparkasse überzeugt und so habe ich zugestimmt, dass wir auch dort anfragen.

Der Berater hat unsere Daten angeschaut und kam zu dem Schluss, dass wir uns einen Kredit nicht leisten könnten. Im nächsten Satz konnten wir uns den dann doch leisten, wenn wir gleichzeitig einen Bausparvertrag abschließen, der nach zehn Jahren die Restschuld ablöst. Wir könnten uns also als Beispiel 300 Euro Kreditrate nicht leisten, aber die 300 Euro plus 100 Euro für einen Bausparer wären möglich gewesen.

Da habe ich ihm oben erwähnte Aussage an den Kopf geknallt, bin aufgestanden und habe mich verabschiedet. Ich bin da sehr direkt und informiere mich vor einem Beratungsgespräch auch selbst. Wenn mir dann ein Berater irgendwelchen Blödsinn auftischt, dann sage ich das auch direkt. Soll man ruhig wissen, dass der Kunde nicht so dusselig ist, wie sie das gern hätten.