Wie Job finden nach langer Krankheit in jungen Jahren
Jemand aus meinem Bekanntenkreis war 3 Jahre lang krankgeschrieben und davon ein Jahr voll erwerbsgemindert. Er ist Mitte zwanzig und sieht eigentlich keinerlei Chance nun doch noch eine Ausbildung oder einen Job zu finden, da er ja nicht der Einzige ist der sich auf eine Stelle bewirbt.
Wie soll er sich nun verhalten? Sein Lebenslauf ist ja schließlich nicht der Beste. Sollte er in einer Bewerbung erwähnen, dass er erwerbsgemindert war oder sollte er eine Lücke im Lebenslauf lassen?
Manchmal gibt es aber Ausbildungen, die über das Arbeitsamt oder die Rentenversicherung gefördert werden und ich denke, dass es an dieser Stelle vielleicht sinnvoll wäre, nochmal eine andere Ausbildung über diese Förderung zu beantragen, damit man nochmal neu anfangen kann, wenn man ansonsten kaum die Chance auf einen Job hätte.
Man sollte niemals eine Lücke im Lebenslauf haben, denn darauf reagieren einige schon sehr allergisch. Schließlich kann in der Zeit alles mögliche passiert sein, wie einen Gefängnis Aufenthalt oder man saß einfach nur faul zu Hause rum. Da sollte man dann hineinschreiben, dass man Arbeitsunfähig war. Danach wird man dann mit Sicherheit befragt, wenn es zu einem Vorstellungsgespräch kommt, aber es sieht besser aus, als wenn man eine offene Lücke hat.
Divia hat geschrieben:Da sollte man dann hineinschreiben, dass man Arbeitsunfähig war. Danach wird man dann mit Sicherheit befragt, wenn es zu einem Vorstellungsgespräch kommt, aber es sieht besser aus, als wenn man eine offene Lücke hat.
Naja, wobei das ja wiederum beim Vorstellungsgespräch negativ ausgelegt werden könnte. Nehmen wir an, dass jemand arbeitsunfähig war wegen psychischer Erkrankungen - die sind immer noch mit einem Stigma behaftet. Da kriegen doch die meisten Arbeitgeber direkt Vorurteile und befürchten einen Rückfall und dass man erneut arbeitsunfähig wird und der Chef dann Ersatz suchen muss. Das wirkt abschreckend. Wenn man dagegen ein gebrochenes Bein hatte, was schlecht verheilt ist, sodass der Heilungsprozess länger gedauert hat, ist das vielleicht noch mal was anderes.
Ich würde schauen, dass man sich vielleicht noch mehr Wissen auf die Platte packt. Wenn man Abitur hat, kann man studieren, sollte man keines haben, kann man das noch nachholen. Letztendlich kommt es ja auch darauf an, was man hatte, ob das wiederkommen kann oder nicht, aber es macht schon einen blöden Eindruck weswegen ich nun versuchen würde mich da zu spezialisieren und mehr Ausbildung oder Weiterbildung zu besorgen. Das gibt es ja auch in schulischer Form in manchen Bereichen.
Mit Mitte zwanzig ist man noch sehr jung und es stehen einem alle Möglichkeiten offen. Ich vermute, dass er sich selber einredet oder von seinem Umfeld eingeredet bekommt, dass er keine Aussichten auf irgendetwas hat. In vielen Berufen werden doch händeringend Auszubildende gesucht.
Ich weiß ja nicht, was er für eine Vorbildung hat und was er jetzt am liebsten machen würde. Das kann neben einer Ausbildung auch eine schulische Weiterbildung sein, für die er dann bei Bedarf auch Bafög bekommt. Man kann sich natürlich auch ans Arbeitsamt wenden. Ich würde aber trotzdem Eigeninitiative zeigen. Ich bezweifle, dass die Beratung beim Arbeitsamt immer so toll ist, außer natürlich, wenn es um irgendwelche finanziellen Unterstützungen geht. Lücken im Lebenslauf, speziell eine Krankheit, sind bei den meisten Arbeitgebern kein Ausschlusskriterium.
Und nochmal: Mit Mitte zwanzig ist man noch sehr jung und es stehen einem alle Türen offen. Dieser junge Mann sollte sich nicht einreden lassen, dass er keine Chancen mehr auf die Erfüllung seiner Berufswünsche hat. Es gibt Leute, die mit dreißig noch irgendetwas Neues anfangen, sei es einen Schulabschluss nachholen oder eine Ausbildung beginnen. Einer meiner Bekannten hat kurz vor Ende seines Studiums nach langer Wartezeit einen Medizinstudienplatz bekommen, sein bisheriges Studium mit 28 Jahren kurz vor dem Abschluss abgebrochen und Medizin studiert. Jetzt ist er Psychiater in der Forensik.
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