Welche Themen sollten Influencer häufiger ansprechen?

vom 14.07.2021, 09:37 Uhr

Influencer - ein Berufszweig, den man sich vor ein paar Jahren noch nicht hätte vorstellen können, der aber mittlerweile sehr verbreitet ist. Gerade junge Menschen folgen dem Einfluss dieser Persönlichkeiten auf Social Media, weshalb ich es wichtig finde, dass auch relevante Themen angesprochen werden und nicht nur "blödsinniger" Content produziert wird.

Besonders gut finde ich es, wenn Influencer auf aktuelle Probleme in der Gesellschaft hinweisen, beispielsweise die Hilfsbedürftigkeit von Obdachlosen, das Leid vieler Tiere (gerade im Ausland) oder auch Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Leider entdecke ich solche Themen nur bei sehr wenigen Personen, was ich sehr schade finde. Ich würde mir definitiv wünschen, dass mehr kritische Themen angesprochen werden würden, um den Einfluss, den diese Personen haben, positiv zu nutzen.

Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Welche Themen sollten Influencer eurer Meinung nach öfters thematisieren, um ihnen Aufmerksam zu schenken?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wunschkonzert hat geschrieben:Leider entdecke ich solche Themen nur bei sehr wenigen Personen, was ich sehr schade finde.

Liegt das nicht an deiner Auswahl? Ich meine, es gibt doch so viele Leute, die Content in die sozialen Medien stellen, wenn man ein bisschen sucht findet man doch problemlos Accounts, die sich hauptsächlich mit Tierschutz, fairer Mode, Alltagsrassismus oder was auch immer beschäftigen.

Die Leute, die auf Provisionsbasis (das bedeutet, dass sie einen Anteil am Verkaufswert bekommen wenn du ihren tollen "Rabattcode" benutzt, der eigentlich nur dazu dient den Verkauf zu tracken) Diät Tee auf ihren Kanälen verticken werden natürlich keine kontroversen Themen ansprechen, weil das schlecht ist fürs Geschäft. Fürs Geschäft ist es am besten wenn man sich möglichst neutral und mit möglichst wenig eigener Meinung präsentiert. Damit weder potentielle Kunden oder potentielle Werbepartner abgeschreckt werden.

Zu Themen äußern darf man sich dann wenn man eh nicht mehr daran vorbei kommt. Wenn zum Beispiel zehntausende zu Klimademos gehen und das überall in den Medien Thema ist, dann ist es safe wenn man sich selber auch ganz engagiert gibt. Zumindest für ein, zwei Wochen. Dann ist aber auch wieder gut, der Follower soll schließlich konsumieren und zwar ohne schlechtes Gewissen.

Ich würde es aber auch gar nicht wollen, dass sich ein Account, dem ich zum Beispiel wegen seiner Einrichtungsideen folge, mir plötzlich erzählt, wie schlimm doch die Situation der Obdachlosen geworden sei. Ich möchte auch nicht von einem Fotoaccount mit Schwerpunkt deutsche Landschaften erklärt bekommen, wie Scheiße es doch ist für den Urlaub um die halbe Welt zu fliegen. Ich habe genug andere Accounts abonniert, die sich mit solchen Themen auseinandersetzen und die auch den wissenschaftlichen oder politischen Hintergrund mitbringen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich bin schon ein bisschen hinter der Zeit, aber der Job von "Influencern" ist doch, Zeug zu verticken? Oder irre ich mich da? Wenn ich - keine Ahnung - Eistee oder Lipgloss kaufen will, möchte ich keinen Vortrag über das Waldsterben oder darüber, wie arm dran Obdachlose sind. Das weiß ich in meinem Alter schon selber, und es ist nun wirklich niemandem geholfen, wenn irgendein geschminktes junges Ding sich 10 Minuten lang auf Social Media wegen irgendwas "betroffen" gibt, bevor es wieder an die Hauptsache geht: Shopping, um den Kapitalismus am Laufen zu halten. Das wiederum ist bekanntlich unsere Hauptaufgabe als KonsumentInnen. Und nicht jede*r, der auf Instagram Hundehalsbänder verscherbelt, ist überhaupt kompetent und fähig, sinnvoll über "Probleme in der Gesellschaft" zu sprechen.

Wie schon erwähnt gibt es in den sozialen Medien genügend mehr oder weniger aufschlussreichen und qualitativ hochwertigen Content auch und gerade zu kontroversen Themen. Feminismus, Klimawandel und unfaire Löhne feiern auch und gerade bei den (aus meiner Sicht) "jungen" Leuten thematisch fröhliche Urständ'. Glücklicherweise. Man muss nur an den richtigen Stellen suchen, und die Rabattcode-Verticker gehören hier nur sehr bedingt dazu. Was ich aber auch nicht verwerflich finde. Wie gesagt, ich habe schließlich auch nichts davon, wenn mir die Verkäuferin im Gartencenter einen Vortrag zum Thema Transfeindlichkeit hält, wenn ich doch nur eine Harke kaufen möchte.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Geh doch mal in andere Berufsgruppen. Gehen die bei geschäftlichen Gesprächen auf diese Themen, welche du genannt hast, ein? Ich glaube wohl kaum oder soll der Anwalt bevor er sein Plädoyer für den Angeklagten hält, noch die Arbeitsbedingungen in Bangkok kritisieren? Das wirst du wohl nicht erleben und so kann man kaum erwarten, dass jemand der für Kosmetik Werbung macht, noch über Obdachlose in Deutschland redet.

Ich weiß manchmal nicht, wie man auf solche Ideen kommt, dass man das Ziel der einen mit den Problemen der anderen einfach so mischen kann. Wenn man wirklich an den Problemthemen interessiert ist, dann wird man auch Menschen finden die darüber berichten und damit die Menschheit informieren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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