Wie Monster unterm Bett der Kinder Herr werden?
Viele Kinder haben in einem gewissen Alter das Gefühl, dass unter ihrem Bett ein Monster wohnt und wollen dann auch nicht schlafen. Auch wenn gar kein Platz unter dem Bett ist, kann man den Kindern kaum ausreden, dass unter dem Bett kein Monster ist.
Meine Freundin hat 2 Enkelkinder. Das eine Kind macht jede Nacht fürchterlichen Terz, weil ein Monster unter dem Bett ist. Alles zureden, dass es keine Monster gibt und selbst nachschauen und mit einer Taschenlampe danach suchen hat nichts gebracht. Sie weint jede Nacht, dass ein Monster da ist.
Meine Freundin hat nun von einer Nachbarin eine Flasche bekommen, welche sie wohl für ihre eigenen Kinder genutzt hat. Diese hat sie voll Wasser gemacht. Diese Flasche hier soll gegen Monster unter dem Bett helfen. Dieses Anti Monster Spray ist im Kauf nicht gerade billig.
Ich stehe dem Ganzen doch sehr skeptisch gegenüber, weil ich mir sage, dass man die Gedanken, dass es Monster gibt, bei dem Kind noch verstärkt, indem man diese imaginären Monster mit einem Spray vertreibt. Denn wenn man was vertreiben kann, muss es ja auch da sein.
Wie wurdet ihr Monster unterm Bett eurer Kinder Herr? Habt ihr es mit Vertreibung versucht oder eher mit Erklärung, dass es das nicht gibt? Was kann man machen, damit Kinder nicht wegen Monster die ganze Nacht wach sind?
Ich habe es mit meinen Kindern so gehandhabt, dass wir zusammen unter dem Bett nachgesehen haben. Ich habe sie ernst genommen und sie haben eingesehen, dass es keinen Geist gibt. Und dann entschärfte ich das ganze und sagte, dass wenn es einen Geist im Zimmer gäbe, es ein lieber Geist wäre und zwar unsere verstorbene Uroma, die auf die Kleinen acht gibt. Ab dort war Ruhe.
Ab und an hilft ein Schwindel oder eine Notlüge, den Kindern die Angst zu nehmen. Und sie vergessen es so oder so mit der Zeit wieder. Heute ist es kein Thema mehr und es gibt kein nächtliches Drama. Also einfach die Kinder ernst nehmen und dann zusammen nachschauen, wo das Monster sich befindet.
Ich hatte als Kind nie Angst vor Monstern im Schrank oder Monstern unterm Bett. Das liegt vielleicht daran, dass ich so ein Bett hatte, das so konstruiert war, dass man drunter nichts verstecken konnte. Ich selbst habe auch keine Kinder, sodass ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht habe, wie man da am besten reagiert, um dem Kind die Angst zu nehmen.
Ich finde die Idee aber sehr vernünftig, mit dem Kind zusammen nachzuschauen und daraus eine Form von Ritual zu machen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Strategie bei sehr vielen Kindern funktionieren könnte, aber vielleicht kommt es da auch eher auf den Charakter des Kindes an.
Diese Angst kenne ich noch aus eigener Kinderzeit. Wenn Kinder viel Fantasie haben und Angst vor Monstern dazu kommt, hilft ein rationales Herangehen wenig. Bei manchen Kindern hilft es, wenn man ein Nachtlicht in der Steckdose lässt, so dass sich das Kind jederzeit selbst überzeugen kann, dass unter dem Bett nichts ist. Dank LED Technik verbrauchen die heute kaum noch Strom.
Eines meiner Kinder war damit zufrieden, dass unter dem Bett ein Gästebett auf Rädern eingeschoben wurde und dann kein Platz mehr da war für Monster. Ein anderes hat von uns dann ein Kuschelmonster aus Plüsch bekommen, das einen netten Gesichtsausdruck hat. Wir haben dem Kuscheltier einfach Superheldenkräfte aller Art angedichtet und dem Kind glaubhaft versichert, dass das Kuschelmonster sämtliche ungebetenen Kollegen vertreibt. Das hat dann auch funktioniert.
Manchen Kindern hilft es auch, wenn man überall selbst gebastelte Verkehrsschilder aufhängt, die signalisieren, dass für Monster hier Einfahrt verboten ist. Die Macht der Schilder ist hier in Deutschland schon an Kindern fest zu stellen. Und wenn man dann noch eine glaubhafte Geschichte von der Monsterpolizei erzählt, die Monster extrem hart straft, die Schilder nicht beachten, dann erledigt die Phantasie das übrige. Da kann man sich ja mit dem Kind kreativ austoben.
Ansonsten gibt es auch Filme und Kinderbücher, die Monster etwas sympathischer erscheinen lassen und Kindern die Angst nehmen sollen. Das kann man ja auch mal probieren, wenn das Kind das passende Alter hat.
Mein Sohn ist noch nicht in dem Alter, in dem das ein Thema ist. Als Kind war ich da aber auch so, dass ich immer gedacht habe, dass Monster oder Hexen auf meinem Schrank sitzen oder im Schrank sind. Meine Eltern haben das eher noch verstärkt mit irgendwelchen Gruselgeschichten.
Ich würde meinen Kindern dann bei Licht zeigen, dass da nichts ist und auch ein Nachtlicht brennen lassen und sonst dann auch sagen, dass das liebe Monster sind. Wenn das alles nichts bringt, dann würde ich wohl notfalls auch auf Monsterjagd gehen. Diese Phase hält ja sicherlich auch nicht ewig und so sollte man die Kinder wohl auch ernst nehmen in ihrer Angst.
Wer ernsthaft "Anti-Monster-Spray" für teuer Geld bei Amazon bestellt, braucht sich nicht wundern, wenn die Frucht der eigenen Lenden auch ein bisschen - sagen wir, originell - geraten ist. Aber Spaß beiseite. Ich halte es zwar auch für sinnvoll, sich auf die Gedankenwelt kleiner Kinder einzulassen und nicht zu versuchen, durch Logik und Naturwissenschaft ein Problem zu lösen, das weder mit Logik noch mit Naturwissenschaft etwas zu tun hat, aber dafür sehr viel mit der menschlichen Psyche und dem Verstand.
Ich habe jedoch zugegebenermaßen keine Ahnung von heutigen Kindern und - wenn ich ehrlich bin - hatte ich als Kind auch erheblich mehr Schiss vor dem harschen Anpfiff meines strengen Vaters, wenn ich nicht brav ins Bett gegangen bin und Ruhe gegeben hatte, als mir irgendwelche imaginären Monster je hätten machen können. Aber die Herangehensweise, dass die Kinder vor den Eltern mehr Angst haben als vor den Ausgeburten ihrer Fantasie, wird wohl glücklicherweise nicht mehr allgemein empfohlen.
Ich könnte mir maximal vorstellen, dass das Herumgetue mit Monstern und Taschenlampen und Spray von den Erwachsenen allmählich zurückgefahren werden könnte und stattdessen ein ausführliches liebes, softes Gutenacht-Ritual eingeführt. So mit Vorlesen von ganz lieben, netten Geschichten, Kuscheln, allen möglichen Ritualen, die kleinen Kindern Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, sodass ihnen selber klar wird, dass die Monster gar nichts ausrichten können, weil die Erwachsenen da sind und sie beschützen. Da gibt es doch sicher Möglichkeiten, die moderne Eltern und Großeltern kennen, die über die Schimpfe meiner Kindheit oder hysterisches Rumgespraye hinausgehen?
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