Trend virtueller Reisen als Reiseersatz tauglich?
Derzeit gibt es bei uns in den Medien viele Sendungen zu virtuellen Reisen weltweit. In diesen werden in interessanter Weise Reisen in die Nähe aber auch Ferne vorgestellt. Die meisten Destinationen kenne ich bereits, aber für manche soll es wohl über die ausgefallenen Osterreisen hinwegtrösten. Sind für Euch virtuelle Reisen als Reiseersatz tauglich? Verfolgt Ihr auch gerne solche Sendungen oder eher nicht, weil sie einen nur deprimiert machen?
Na ja, ich glaube nicht, dass solche virtuellen Reisen eine tatsächliche Reise bzw. das entsprechende Feeling ersetzen können. Hinwegtrösten könnten sie auf jeden Fall nicht.
Ich schaue mir aber generell hin und wieder mal Reiseberichte bzw. virtuelle Reisen im Fernsehen an, weil ich zum einen überhaupt nicht die finanziellen Mittel hätte die ganze Welt zu bereisen und zum anderen auch kein großer Fan von langen Flügen bin. Aus diesem Grund bleibt mir gar nichts anderes übrig, als Teile der Welt per Filmmaterial "kennenzulernen". Ich habe also schon grundsätzliches Interesse mich über andere Länder der Welt zu informieren - sowohl bzgl. der Natur und Tierwelt als auch kulturell.
Solche Sendungen können in Zeiten, in denen man Reisen planen kann ganz nett sein, aber wenn man Corona bedingt nicht verreisen sollte, dann machen solche Sendungen und Berichte wenig Lust und schaffen zumindest bei mir immer nur Frust. Ich meine wenn man dann so schöne Urlaubsgegenden sieht und einfach nicht hingehen kann, dann ist das ja auch nicht wirklich schön. Ich bin ein Mensch, der gerne Urlaube und Reisen macht und daher sind für mich diese Bilder eher schlimm als schön, da ich dann auch dahin will, mir das live ansehen will.
Ich schaue mir so etwas gerne an, aber es ist natürlich überhaupt kein Ersatz fürs Reisen, sondern etwas völlig anderes. Zum Reisen gehören ja nicht nur visuelle Eindrücke, sondern auch Gerüche, ungefilterte Geräusche und Sinneseindrücke durch das Wetter. Auch das landestypische Essen finde ich wichtig, ebenso der direkte Kontakt mit den Leuten dort. Auch wenn man nicht mit ihnen redet, bekommt man doch einen Eindruck.
Mir gehts auch so, dass ich mir Reisedokumentationen sehr gern ansehe, aber sie können kein Ersatz fürs echte Reisen sein. Denn es fehlen die persönlichen Erlebnisse, und auch die Wahrnehmung des Reiseziels mit buchstäblich allen Sinnen. Dazu gehören auf jeden Fall auch persönliche Begegnungen und eigene kleine Erlebnisse, die Geräusche, Gerüche, das regionale Essen, und so weiter. Selbst berühmte Sehenswürdigkeiten fühlen sich im realen Erleben meistens ganz anders an, als wenn man sie auf Fotos oder in Filmen betrachtet. Oft finde ich genau diese Diskrepanz zwischen der Realität und dem, wie man es sich vorgestellt hat, besonders interessant.
Ich muss sagen, dass ich mir in der Zeit, in der keine Reisen möglich waren, auch keine Reiseberichte im Fernsehen angesehen habe. Diese hätten bei mir nicht zu einer guten Stimmung geführt. Sicher kann man so die Orte sehen, an denen man selber gerne wäre. Aber genau das hat mich dann eher traurig gemacht und so schaue ich erst jetzt seit einiger Zeit wieder solche Berichte.
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