Bäume gegen Depressionen pflanzen?

vom 22.02.2021, 11:09 Uhr

Naturliebhaber schätzen nicht nur die Ruhe beim Spazieren gehen oder im Garten, sondern auch die dort befindlichen Bäume. Sie spenden nicht nur Schatten, sondern geben einem ein gutes Gefühl, wenn sie grüne Blätter oder sogar Früchte tragen. Da Depressionen und Angsterkrankungen beispielsweise in größeren Städten oft höher sind, als auf Dörfern sollte man sich doch überlegen, was Bürger oder Stadtverantwortliche tun können, um dagegen anzukämpfen.

Es steht im Raum, dass Bäume angeblich mit dazu beitragen können, Depressionen zu Ländern oder sogar zu bekämpfen. Sie spenden auch Sauerstoff, welcher gut für die Hirndurchblutung und den ganzen menschlichen Organismus sind. Auch absorbieren sie Schadstoffe. Sollte man aus beispielsweise diesen oder auch anderen Gründen mehr Bäume pflanzen oder haltet ihr das für völligen Humbug sowie Unsinn und ein Mythos, also das Bäume wahre Depressionskiller sind?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich will der Natur und ihrer Wirkung auf den Menschen sicher nicht den Wert absprechen wollen, aber es wird doch nicht ernsthaft jemand glauben, dass eine manifeste psychiatrische Erkrankung wie eine Depression durch die Betrachtung oder Pflanzung eines Baumes gelindert oder gar geheilt werden kann. Dass Stadtbewohner mehr von Depression geplagt sind als Landbewohner stimmt schon, ich würde die Ursachen hierfür aber an vielen anderen Dingen festmachen wollen und nicht an zu wenig Bäumen.

Ich könnte mir nur vorstellen, dass Menschen Freude aus der Arbeit in und mit der Natur ziehen können, Erfolgserlebnisse haben, sich selbst- und anderweitig wirksam fühlen und unter diesem Gesichtspunkt auch die Bäume einen unterstützenden Anteil haben. Aber die initiale These geht mir zu weit und wird der Ernsthaftigkeit des Themas auch nicht gerecht.

» Verbena » Beiträge: 4937 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Selbstverständlich sollte man auch in Städten Bäume pflanzen und die Betonwüsten nach Möglichkeit auflockern und begrünen. Wichtig ist auch, Gewächse auszuwählen, die mit der Trockenheit und den langen Hitzeperioden klarkommen, die uns der Klimawandel beschert. Die aktuellen mickrigen Stadtbäume sind sowieso nach meinem Augenschein zum Großteil am Verrecken.

Und ich kann auch nachvollziehen, dass die Lebensqualität generell dadurch erhöht wird, auch mal ein bisschen Grün vom Fenster aus zu sehen und beispielsweise den Wechsel der Jahreszeiten nicht nur daran zu erkennen, dass der Regen wärmer wird oder dass es zum ersten Mal seit sechs Monaten überhaupt wieder regnet. Dass die Anwesenheit von Grünzeug konkret eine messbare Wirkung auf exakt das Krankheitsbild der Depression hat, finde ich allerdings auch recht weit hergeholt.

Aber ich weiß auch, dass viele Informationen, vor allem im "Internet", so weit vereinfacht und zusammengedummt werden, dass aus komplexen Erkenntnissen absoluter Schwachsinn wird. Und in diesem Fall wurde anscheinend aus "Betonwüsten machen die Bewohner suizidal" umgekehrt "Bäume pflanzen, und das Fußvolk ist nicht ganz so unglücklich". Beides nicht ganz falsch, aber eben auch keine direkte Kausalfolge.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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