Verantwortung der Corona-Maßnahmen nach unten abdelegiert?

vom 29.03.2022, 13:30 Uhr

Mir kommt es langsam so vor, als ob niemand mehr so richtig die Verantwortung über die angeordneten Corona-Maßnahmen übernehmen möchte. Los ging das schon damit, dass der Bund die Entscheidungsbefugnis, ob und wie die Corona-Maßnahmen weitergeführt werden, den Bundesländern übertragen hat. Heute habe ich nun gelesen, dass die Kommunalpolitik dies nun gern an die Unternehmen selbst abdelegieren möchte. Also ob zum Beispiel eine Maskenpflicht beibehalten werden sollte, das sollen die Unternehmen über ihr Hausrecht regeln.

Habt ihr auch dieses Gefühl, dass die Corona-Maßnahmen immer weiter nach unten abdelegiert werden und keiner mehr so wirklich in der Verantwortung der Maßnahmen sein will? Deutet dieser Trend so langsam das vollkommene Ende der Corona-Maßnahmen an, so dass es dann in der Eigenverantwortung der Menschen selbst liegt, welche Schutzmaßnahmen er oder sie beibehalten möchten? Würdet ihr euch diesen Zustand wünschen und ist dieser auch langsam vertretbar?

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» Lupenleser » Beiträge: 1130 » Talkpoints: 851,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Im Grunde geht es doch nicht anders. Wenn das Infektionsschutzgesetz außer Kraft tritt, haben die Länder keine andere Wahl, als sich an die Vorgaben der Regierung zu halten. Falls ein Bundesland sich nicht zum Hotspot erklärt, kann es nun mal keine Anordnungen mehr erlassen. Dass die gestrige Forderung der Gesundheitsminister der Länder, die Maßnahmen noch bis Mai zu verlängern, knallhart sogar von Herrn Lauterbach abgelehnt wurde, hat mich echt überrascht.

Die großen Supermarktketten sagen, dass man keine Maskenpflicht in Eigenregie plane und sich ausschließlich an den Vorgaben der Behörden orientieren möchte. Anders ist dies bei inhabergeführten Geschäften, die durchaus im Rahmen des Hausrechts Regulierungen treffen können. Viele Edeka-Filialen sind ja inhabergeführt, hier könnte es also durchaus noch Maskenvorgaben geben. Ich denke mal, die Ketten beschleicht die Sorge, dass die Kunden einfach woanders hingehen und das ist berechtigt.

Nun sind es ja noch ein paar Tage und bis dahin kann noch viel beschlossen werden. Insbesondere den Kritikpunkt, dass es für die Hotspot-Regelungen keine klaren Regelungen gibt, finde ich berechtigt. Niedersachsen zum Beispiel sagt, es ist hierfür absolut kein Grund erkennbar. Hamburg hingegen hat wesentlich niedrigere Inzidenzen, erklärt sich jedoch zum Hotspot. Mal wieder nichts als Chaos.

Wie dem auch sei, als Niedersachse gehe ich sehr stark davon aus, meinen Stamm-Aldi und Rewe ab Samstag endlich wieder maskenfrei betreten zu dürfen und empfinde das als Befreiung sondergleichen. Viele werden sicher daran festhalten, da wird es sicher so einige Konflikte und möglicherweise wieder einen neuen Anlass zur Spaltung in der Gesellschaft geben.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Dass der Herr Lauterbach gestern gegen die Meinung der Gesundheitsminister der Länder war, hat mich auch gewundert. Aber er hat recht, denn für bundesweite Maßnahmen reicht die aktuelle Lage eben nicht mehr aus. Für die Hotspotregelung hatte Lauterbach gestern auch Punkte genannt, die dann zutreffen müssen. Die Inzidenz war da aber nicht dabei. Sie spielt also weiterhin eine untergeordnete Rolle.

Ansonsten finde ich es richtig, dass man endlich auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung setzt. Und ich höre von vielen Menschen, dass sie in den großen Märkten weiterhin die Maske tragen werden. Das werde ich auch so handhaben, denn gerade in den großen Märkten rücken einem andere Kunden doch recht oft auf die Pelle.

Der öffentliche Nahverkehr ist für mich nicht relevant, da ich diesen nicht nutze. Aber auch da würde ich Maske tragen, wenn ich Fahrgast wäre. Zumindest dann, wenn nicht gerade nur drei Leute im Bus sitzen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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