Leidet ihr unter emotionalem Perfektionismus?

vom 15.01.2018, 07:32 Uhr

Es gibt ja diverse gesellschaftliche Konventionen, wie man sich zu verhalten hat. Beispielsweise sollte man am Arbeitsplatz immer nett, durchsetzungsfähig und gleichzeitig loyal agieren. Leidet ihr persönlich unter emotionalem Perfektionismus und meint, euch immer tadellos und vorbildlich verhalten zu müssen? Oder meint ihr, dass der emotionale Perfektionismus in dem Sinne gar nicht existiert und dass man sich das nur einredet, ohne Grund dafür zu haben?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde schon, dass man sich benehmen muss und auch einigermaßen freundlich mit seinem Umfeld umgehen muss. Dennoch muss man sich nicht immer nur zusammenreißen. Wenn es einem reicht und Grenzen überschritten werden sollte man das auch sagen dürfen. Ich versuche mich schon zu benehmen, aber natürlich habe ich auch mal schlechte Laune und bin nicht nur immer nur die nette gut gelaunte Frau, die jeden begeistern möchte. Jeder hat Launen und ich finde auch, dass das dazu gehört.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wie man sich nach außen hin gibt und welche Emotionen dahinter stecken, sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe. Das berühmte "scheißfreundliche" Getue kennt beispielsweise jeder, wo es offensichtlich ist, dass es sich um schlecht verbrämte Arroganz handelt.

Und dann gibt es noch die "professionelle" Freundlichkeit, die in meinen Augen nichts damit zu tun hat, dass man sich verstellt oder nicht "authentisch" ist, wie es so schön heißt, sondern bei einem Beruf mit Außenkontakt einfach erwartet wird wie die berühmten Office-Kenntnisse oder der Abschluss als Kauffrau für irgendwas.

Für mich gehört es einfach dazu, sich im beruflichen Kontext zusammenzureißen. So gut es eben geht. Klar, wir sind alle Menschen, und bei Brummschädel oder privaten Sorgen ist es einwandfrei in Ordnung, nicht absolut überzusprudeln vor Begeisterung, wenn jemand eine Pizza bestellt. Aber genauso wie ich nicht im Jogginganzug und ungekämmt ins Büro schlurfe, ziehe ich dort keine Fresse, sondern besinne mich auf die ungeschriebenen Regeln des Großraumbüros. Freundlich und höflich zu sein macht allen das Leben leichter, und umgekehrt will ich ja auch nicht, dass jemand all seine Launen ausgerechnet im Jobzusammenhang ausleben muss.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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