Welche Berufe leiden unter den Auswirkungen des Krieges?
Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat nicht nur die schlimmsten Auswirkungen auf die Menschen vor Ort, auch in Deutschland bekommen wir die Folgen dieser Problematik deutlich zu spüren, wenn auch natürlich in viel geringerem Ausmaße als die Menschen in der Ukraine.
Nun habe ich gestern bereits Beiträge von einigen Seiten gelesen, denen ich auf Facebook folge, dass sie auf Grund der steigenden Preise ihre Shops, zumindest temporär, schließen müssen, da die Materialkosten für die Produkte mittlerweile doppelt so hoch sind und sie dementsprechend keinen Gewinn mehr damit machen. Das finde ich super schade, aber verständlich. Bisher habe ich dies nur bei einigen Shops für Hundezubehör verfolgt, ich hoffe, dass es dabei bleibt.
Habt ihr so etwas Ähnliches auch schon mitbekommen? Welche Berufe sind generell durch diese Auswirkungen betroffen und was genau ist der Grund dafür, dass sie ihre Pforten schließen müssen?
Mal eine andere Frage, welche Berufsgruppe sollte denn nicht davon betroffen sein? Letztendlich ist es ja aktuelles Zeitgeschehen und es beeinflusst jeden. Nach und nach werden da auch mehr wirtschaftliche Auswirkungen in Deutschland sein und je nachdem wie intensiv das wird, kann der Krieg ja auch weiter zu uns ziehen. Putin ist meiner Meinung nach so irre, dass das durchaus möglich wäre. Es wird aber alle betreffen. Sicherlich wird nicht jeder gleich seinen Job verlieren, aber selbst Branchen, die zunächst nicht so sehr betroffen zu sein scheinen, wie zum Beispiel Altenpflege haben dann ja damit zu tun, dass die Leute getriggert werden. Man ist sicherlich immer irgendwie betroffen.
Ich fürchte eher, dass sich die Frage stellt, welche Branchen nicht unter dem Krieg bei uns vor der Haustür leiden oder leiden werden. Steigende Preise für "Hundezubehör" sind da noch unser kleinstes Problem. Zumal da die letzte Krise noch gar nicht ausgestanden war.
Bei uns um die Ecke musste beispielsweise das Stahlwerk den Ofen ausmachen, weil die Strompreise ein rentables Arbeiten aktuell nicht ermöglichen. Das macht bei 1000 Arbeitsplätzen schon eine größere Delle, als wenn irgendein Onlineshop abkackt. Und ansonsten sehe ich außer für alternative Energiegewinnung und die Rüstungsindustrie eigentlich keine Branche und kein Unternehmen, an dem die aktuelle Entwicklung spurlos vorbeigeht oder die gar davon profitiert. Dafür ist die Welt mittlerweile zu sehr vernetzt. Auch der Kultur- und Bildungssektor kann kaum so weitermachen, als wäre alles in schönster Ordnung, und letzten Endes hängt das meiste doch sowieso an Öl und Gas, vom Tourismus bis zum Bergbau.
Ich persönlich scheine aktuell auch durch diese Krise ganz ordentlich durchzurutschen, solange die NATO nicht direkt in den Krieg eingreift. Verwaltung im weitesten Sinne braucht man zwar nicht zwangsläufig, aber es ist oft am einfachsten, die Leute machen zu lassen, weil sie ja auch nicht sonderlich teuer sind und bestimmt auch für irgend etwas gut. Solange ich diesen Eindruck erwecken kann, bin ich auf der sicheren Seite. Relativ gesehen.
Auf lange Sicht wird keine Branche wirklich verschont bleiben. Wie schon geschrieben wurde, hat das erste größere Stahlwerk schon vorerst zu gemacht. Dazu die Autowerke von Volkswagen und auch Porsche, weil Zulieferer aus der Ukraine derzeit nicht mehr liefern können. Als nächstes wird es Einschränkungen in den Bereichen geben, die auf tägliche Fahrten angewiesen sind. Also Pflegedienste und auch Lieferdienste, weil die Benzinkosten so hoch geschossen sind.
Ich selbst habe schon Pläne im Hinterkopf, wie ich meinen Benzinverbrauch reduzieren kann, obwohl ich meist nur einmal im Monat tanken muss. Auch bei meinen Lieferanten werde ich darauf achten, dass ich seltener bestelle, aber dafür eben andere Mengen. Es macht dann schon einen Unterschied ob ich wöchentlich beliefert werde oder alle zwei Wochen. Aber langfristig wird mich das wohl nicht vor Preissteigerungen verschonen.
Na ja, ich denke auch dass man da in vielen Branchen Auswirkungen spüren wird. Firmen benötigen nun mal Energie und Treibstoff um ihre Waren produzieren und ausliefern zu können und wo es in der Lieferkette stockt, da kann es auch nicht weitergehen. Im Endeffekt schadet das vermutlich wieder den kleinen Unternehmen zuerst - ganz branchenunabhängig.
Und natürlich sind nicht nur die Produktionsfirmen betroffen. Heute habe ich zum Beispiel im Radio gehört, dass in naher Zukunft bereits die ersten Tankstellen in Grenznähe schließen müssen, da schon jetzt viel zu wenige Kunden noch in Deutschland tanken. In dem Bericht fiel eine Zahl von etwa 700 betroffenen Tankstellen in Deutschland.
Und wenn man jetzt mal davon absieht, dass wohl die wenigstens Bundeswehrsoldaten ihre Abordnung an die NATO-Grenzen als Leid sondern eben als Berufung verstehen, so ist es zumindest ja für deren Familien auch eine leidvolle Situation. Ich kenne mehrere Familien im Umfeld die demnächst mit Abwesenheiten ihrer Liebsten von mindestens acht Monaten rechnen müssen. Ein solcher Beruf bringt natürlich immer ein Risiko mit sich - speziell bei Auslandseinsätzen-, aber ich glaube dieser Krieg ist schon eine extreme Belastungsprobe für die Nerven der Ehefrauen bzw. Familien.
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