Sind Pflichtverteidiger die schlechteren Anwälte?

vom 25.02.2014, 14:13 Uhr

In Krimis werden die Pflichtverteidiger immer ein wenig dargestellt, als wären sie minderwertige Anwälte. Auch wenn man im realen Leben mal was darüber hört, hat man immer das Gefühl, dass ein Pflichtverteidiger ja nicht der beste Anwalt ist und man sich eben damit zufrieden geben muss, wenn man kein Geld hat.

Pflichtverteidiger haben doch das gleiche Studium genossen wie "Staranwälte". Ich frage mich, ob Pflichtanwälte wirklich die schlechteren Anwälte sind oder ob das einfach nur ein Vorurteil ist, weil sie vielleicht für die Verteidigung nicht so viel Geld bekommen. Sind denn Pflichtverteidiger wirklich minderwertigere und schlechtere Anwälte? Habt ihr schon reale Erfahrung mit Pflichtanwälten gemacht?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das ist natürlich ein durch aus dem US-Raum kommende Krimis kommender Vorurteil. Meines Erachtens nach stimmt dies nicht. Es gibt durchaus auch gute Pflichtverteidiger die sich immer wieder als Pflichtverteidiger einbringen. Außerdem durfte ich bereits einige schlechte "Wahlverteidiger" erleben.

Das Problem eines Pflichtverteidiger dürfte es sein, dass weniger gezahlt wird. Der Auftrag ist für den Anwalt also weniger spannend. Was einen meist gut ausgelasteten Top-Anwalt natürlich wenig finanzielles Interesse entwickeln lässt.

In Deutschland ist jeder Pflichtverteidiger natürlich aus als normal bezahlter Rechtsanwalt tätig. Im übrigen hat auch der Angeklagte die Möglichkeit seinen Pflichtverteidiger auszuwählen. Dazu muss der Wahlverteidiger des Angeklagten sich zu dessen Pflichtverteidiger bestellen lassen.

Das Problem wird wahrscheinlich immer sein einen interessierten Rechtsanwalt zu finden. Aber es gibt durchaus auch Top-Rechtsanwälte die es als ihre "Pflicht" ansehen einen Teil ihrer Zeit mit solchen Verteidigungen zu verbringen.

» InsaBerlin » Beiträge: 7 » Talkpoints: 1,65 »


Das sind ganz normale Anwälte, die das übernehmen und das gehört auch dazu. Sie werden deswegen ja nicht schlechter arbeiten, auch wenn sie vielleicht weniger Geld bekommen mögen. Es ist ja ihre Pflicht für den Mandaten zu arbeiten, denn sonst kann man ihnen das negativ auslegen und das wiegt schlimmer als ordentliche Arbeit abzuleisten. Außerdem dürften die Rechnungen in solchen Fällen zumindest schnell beglichen werden, was sicherlich nicht bei jeden anderen Mandanten immer so der Fall ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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