Über welches Thema streitet ihr am häufigsten?

Mein Partner und ich streiten uns tatsächlich sehr selten, aber wenn wir uns streiten, geht es immer um ein Thema, nämlich den Haushalt. Wir beide hassen Unordnung, wir sind aber beide auch keine Fans von ständigem Aufräumen und da wir beide auch Vollzeit arbeiten (teilweise sogar mehr) haben wir nicht immer die Zeit und oftmals fehlt auch die Lust, um nun das Haus auf Vordermann zu bringen.

Stören tut es uns natürlich trotzdem, wenn es dann mal unordentlich ist und dementsprechend streiten wir uns auch darum, wer nun was machen muss, selbst wenn die Aufgaben fest eingeteilt sind. Bei anderen Paaren, die ich so kenne, sind die häufigsten Streitthemen eher die Kinder oder es geht um die finanzielle Sicherheit. Über Geld streiten wir tatsächlich nie und auch über die Erziehung der (Fell)-Kinder sind wir uns meistens einig.

Wie sieht das bei euch aus? Über welches Thema streitet ihr am häufigsten? Worüber streitet ihr nie, wovon ihr denkt, dass andere darüber häufig streiten?

Mein Mann und ich streiten eigentlich nie, was uns manchmal nervt, ist das, wenn einer von uns mal frei hat und sich dann etwas Schönes überlegt, wie man den Tag verbringen könnte, dass der andere den Tag dann oftmals nicht freischaufeln kann. Natürlich liegt das an unserer Planung bzw. das wir das eigentlich theoretisch beide Können - uns im Job spontan freizunehmen.

Ein Beispiel aus der letzten Woche, er sagt, dass er Freitag frei machen wird und ich werfe so flüchtig einen Blick in den Kalender und sage, dass ich da nicht viele Termine habe und sicher was daran drehen kann bzw. von zu Hause mal zwei Stunden arbeiten kann und den Rest des Tages frei machen und übersehe dabei, dass ich auch noch einen Augenarzttermin habe, auf den ich nun seit mehr als ein halbes Jahr gewartet habe.

Und dann necken wir uns diesbezüglich nach dem Motto "ja ich wollte ja.." oder "ja, ich hätte ja Zeit gehabt". Aber richtig Streit entsteht weder deswegen noch aus anderen Gründen.

Richtig gestritten haben wir uns eigentlich schon lange nicht mehr. Früher kam das schon mal vor, wenn man einfach zu sehr im Stress war und dann weiter funktioniert hat ohne mal eine Pause zu machen und da gerät man natürlich schon etwas aneinander, wobei das nun auch nicht wirklich lange war oder besonders intensiv, aber wir haben daraus gelernt uns gegenseitig mehr zu unterstützen, wenn der Stresslevel sehr hoch ist.

Wir streiten aktuell aber so gar nicht mehr. Wir sind ja aber auch schon lange zusammen, da kennt man sich und hat sich aneinander gewöhnt, weiß um die Eigenarten des Partners und was er mag und was nicht. Tatsächlich bringt es uns auch viel dass wir alles miteinander besprechen und viel miteinander das einfache Gespräch suchen, wenn wir Belastungssituationen haben.

Ich bin immer skeptisch, wenn Paare angeblich "nie streiten". Auch wenn nicht gerade die Fetzen fliegen, bis mindestens einer weint, so finde ich eher, dass es zu einer Beziehung auch dazu gehört, dass unterschiedliche Ansichten und Herangehensweisen auch mal aufeinanderprallen und eine gemeinsame Lösung erarbeitet werden muss. Auch das ist für mich "streiten", nicht nur der Aschenbecher, der an die Wand fliegt. Und wenn ein Paar wirklich "nie streitet", vermute ich immer, dass mindestens eine Partei keine Meinung mehr hat (egal, zu was) oder sie sicherheitshalber lieber für sich behält. Beides keine Anzeichen einer harmonischen Beziehung auf Augenhöhe, wenn ihr mich fragt.

In meiner Beziehung gibt es keine besonders originellen Konfliktpunkte. Wir sind charakterlich recht unterschiedlich, weswegen mein Partner manchmal genervt über meine in seinen Augen zynische und pessimistische Weltsicht ist, während ich ihn manchmal schütteln möchte ob seiner Gutgläubigkeit und unhinterfragten Hilfsbereitschaft. Aber so heben wir uns sozusagen gegenseitig auf. In den praktischen und materiellen Fragen sind wir uns für gewöhnlich halbwegs einig oder finden schnell einen Kompromiss.

Wir streiten uns zwar selten aber wenn dann, weil ich gerne essen gehe und halt einfach gerne etwas mache und er immer alles mit „dafür haben wir kein Geld“ abspeist. Klar wir sind Studenten und haben nicht viel, aber trotzdem kann man doch ab und zu mal ein paar Taler opfern.

Vorweg muss ich sagen, dass ich ein Mensch bin, der sehr starke Probleme mit dem Streiten hat. Ich habe es in der Kindheit nie gelernt mich mit anderen Menschen auf einem Niveau miteinander zu streiten und eben auch zu argumentieren. Jeglicher Streit geht mir wirklich an die Nieren und ich fühle mich dabei extrem schlecht und es belastet mich. Das führt dazu, dass ich mich bei einem Streit eher in mich selbst verkrieche und dann entweder passiv aggressiv werde oder anfange zu heulen. Dementsprechend vermeide ich Streit soweit es geht und versuche mich gar nicht erst darauf einzulassen.

Dennoch gibt es natürlich Situationen, in denen sich ein Streit (beziehungsweise eine Auseinandersetzung) nicht vermeiden lassen. Das ist in dem Fall von meinem Partner und mir auch die Erziehung der Hunde. Wir haben beide jeweils einen eigenen Hund und sind sehr unterschiedlicher Meinung was die Erziehung angeht (aber jeder kann es ja mit seinem Hund machen wie er will). Während es mich stört, dass sein Hund auf den Feldern und auch im Wald gerne mal versucht jagen zu gehen und vor allem Rehen hinterher rennt (sie hat zu kurze Beine und kriegt sie als französische Bulldogge eh nicht, aber es muss trotzdem nicht sein), regt er sich eher darüber auf, dass mein Hund sehr aktiv ist und extrem viel Aufmerksamkeit fordert.