Wann von einem Spleen sprechen?

Eine Freundin hat erzählt, dass ihr Mann sehr eigen wäre, was die Parkplatzsituation bei ihnen am Haus angeht. Ich habe das auch selbst schon erlebt, dass er da wirklich sauer und irgendwie bockig war, weil jemand bei ihm im Hof geparkt hatte und nicht wusste, dass er noch kommen und ebenfalls dort parken wollte. So konnte der Mann meiner Freundin dann nicht auf seinen gewohnten Parkplatz fahren und musste später nochmal raus, um sein Auto dann um zuparken. Das fand er wohl sehr lästig und motzte herum.

Meine Freundin meint, dass ihr Mann da einen richtigen Spleen hätte und man das nicht so ernst nehmen sollte. Einfach drüber lachen und fertig, dass war ihre Devise dazu. Er würde sich da häufig aufregen und das wäre eben ein Spleen von ihm.

Wann sprecht ihr von einem Spleen? Was genau bedeutet das für euch? Kann man dies nicht genauso gut als einen Tick bezeichnen? Oder unterscheidet ihr da? Kennt ihr Menschen die einen Spleen haben? Würdet ihr sogar sagen, dass ihr selbst ebenfalls einen habt?

Nelchen hat geschrieben:Meine Freundin meint, dass ihr Mann da einen richtigen Spleen hätte und man das nicht so ernst nehmen sollte. Einfach drüber lachen und fertig, dass war ihre Devise dazu. Er würde sich da häufig aufregen und das wäre eben ein Spleen von ihm

Auch wenn ich das Wort schon länger nicht mehr in dem Zusammenhang gehört habe, so haben in meinen Augen die meisten Leute irgendeinen Spleen, auch bekannt als Marotte, Fimmel oder Tick. Sonst wäre das Leben ja gar zu langweilig.

Mein Freund verabschiedet sich von seinem Auto, wenn er es in der Garage parkt. Ich sammle Musical-Devotionalien. Meine Cousine interessiert sich brennend für unaufgeklärte Mordfälle. Die Lautstärke beim Fernseher muss immer eine gerade Zahl darstellen. Der Reißverschluss bei der Bettwäsche ist immer bei den Füßen, sonst kriege ich kein Auge zu.

All das kann man als Spleens oder Marotten ansehen, und solange es nicht in Zwangsstörungen ausartet, die die Lebensqualität beeinträchtigen, sollen die Leute doch machen. Ich bin jedenfalls nicht in der Position, mich über anderer Leute Schrulligkeiten lustig zu machen, während ich nach meiner "Lieblingstasse" suche, obwohl wir sechs gleiche davon haben.