Eigenen Job als eine Art Hobby betrachten?
Eine Bekannte von mir ist - meiner Meinung nach - auf der Karriereleiter ziemlich weit hoch geklettert. Sie ist mittlerweile Juniorprofessorin und arbeitet in einem renommierten Forschungsinstitut, auch wenn es nur Teilzeit ist.
Ich unterhielt mich kürzlich mit ihr, weil mich eben interessierte, ob Professoren auch mit Zeitarbeitsverträgen zu kämpfen haben. Da erwähnte sie im Gespräch dann eben auch, dass sie eigentlich gar nicht arbeiten gehen müsste. Ihr Mann würde nämlich genug verdienen, sodass meine Bekannte eben mit den Kindern (6 und 4 Jahre) theoretisch zu Hause bleiben könnte.
Sie bräuchte aber diese geistige Forderung und es würde sie nicht erfüllen, nur zu Hause zu sitzen. Das kann ich gut verstehen, wenn ich ehrlich bin. Jedoch bezeichnete sie ihre Arbeit dann tatsächlich als "Hobby", weil sie das eben in erster Linie wegen der Beschäftigung und den Aufgaben macht und nicht wegen dem Geld.
Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, eine Arbeit eben als "Hobby" zu bezeichnen, auch wenn mir die Arbeit viel Spaß macht. Für die Ausübung eines Hobbys wird man ja nicht bezahlt, für die Arbeit schon, egal ob man auf das Geld angewiesen ist oder nicht. Wie seht ihr das? Würdet ihr soweit gehen und einen Job als Hobby betrachten und bezeichnen?
Ich finde, dass es schön ist, wenn man so etwas über die eigene Arbeit sagen kann. Es sagt nämlich aus, dass einem das was man macht Spaß macht und außerdem bekommt man dafür Geld. Ich finde es absolut löblich, wenn sie mit Kindern nicht den ganzen Tag arbeiten geht, wenn es nicht nötig ist und wenn es ihr Spaß macht, ist es doch in Ordnung.
Ich denke, dass es immer weniger Menschen gibt, die wirklich das machen, was ihnen Spaß macht. Für viele Leute zählt einfach nur noch, wie man sich selber über die Runden bekommt und seine Rechnungen zahlen kann. Man muss es sich auch leisten können auf einen Traumjob zu warten.
Wenn man seinen Job, bzw. seine Arbeit als Hobby bezeichnen kann, finde ich das absolut toll. Wie viele gestresste Menschen gibt es, die jeden Tag zur Arbeit rennen und gar keine Lust haben. Schließlich muss man ja arbeiten, um Geld zu verdienen.
Ich denke, dass es kein Wunder ist, dass sie im Job weit kommt, wenn sie diese Arbeitseinstellung hat. Ein Hobby macht Spaß, man tut es freiwillig und aus reiner Motivation. Meiner Meinung nach die besten Voraussetzungen, um etwas zu erreichen. Ohne Zwang, ohne Druck. Ich finde, besser könnte es nicht laufen und es wäre schön, wenn mehr Menschen so über ihre Arbeit denken würden.
Es gibt ja durchaus einige Menschen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben und wenn man das tatsächlich geschafft hat, dann kann ich es gut verstehen, dass man dann auch die Arbeit als Hobby bezeichnet. Natürlich dürfte das den wenigsten Menschen so gehen, aber ich finde es auch super, wenn Menschen ihre Arbeit als Hobby betrachten. Das bedeutet sicher, dass sie bei der Arbeit weniger Stress empfinden und das ist doch eine tolle Sache.
Ich würde meinen Job ehrlich gesagt auch als eine Art Hobby bezeichnen. Ich arbeite neben meinem Studium in einer Redaktion und schreibe selbst Artikel. Das ist das, was ich schon seit meiner Kindheit machen wollte. Als Kind wollte ich selbst schon immer Schriftstellerin oder etwas "in der Art" werden. Daran hat sich bisher noch nie etwas geändert.
Natürlich mache ich meinen Job in erster Linie, um Geld zu verdienen, was ich brauche. Allerdings sehe ich das nicht unbedingt als Arbeit an. Mir macht es einfach extrem viel Spaß und ich schreibe für mein Leben gerne, auch privat und ohne Bezahlung. Bei der Arbeit bin ich außerdem auch sehr frei und kann mir die Themen auch selbst aussuchen, so dass es für mich nicht wirklich Arbeit ist. Dass ich dafür dann auch noch bezahlt werde, ist natürlich genial.
Wenn es mir möglich sein wird, möchte ich später mal auch ganz gerne mal ins Lektorat. Da würde ich auf jeden Fall auch mein Hobby - das Lesen - zu meinem Beruf machen. Ich liebe es, zu lesen und ich habe offen gestanden auch Spaß daran, Korrektur zu lesen.
Für mich persönlich kommt es aber auch nur in Frage, einen Beruf zu haben, der mir so viel Spaß macht, dass ich ihn gerne mache und irgendwie auch als Hobby ansehe. Ich kann mir nicht vorstellen, dauerhaft in einem Bereich zu arbeiten, in dem ich eben nur wegen dem Geld arbeite, aber nicht, weil es meine absolute Erfüllung ist. Ich liebe das Lesen und Schreiben und für mich kommen keine anderen Jobs in Frage, zumindest eben nicht auf Dauer.
Meinen Hauptjob würde ich sicherlich nicht als mein Hobby bezeichnen. Würde ich das machen, dann hätte ich schon ziemlich wirre Leidenschaften die ich durchaus habe, aber in einer anderen Linie. Allerdings bestreite ich damit nicht alleine meinen Lebensunterhalt, denn auch meine Hobbys tragen dazu bei, aber ich würde diese nicht zu meinem Hauptjob machen wollen. Denn dann würden das auch keine Hobbys mehr in diesem Sinne sein, sondern ich wäre in erster Linie damit angehalten Geld zu verdienen was dann an die erste Stelle rutscht und damit leidet auch die Leidenschaft.
Den Lebensunterhalt könnte ich davon schon bestreiten, allerdings wäre das dann auch eine enge Sache jeden Monat und daher belasse ich es auch als Nebeneinkommen aus den Hobbys die ich ziehe. Durchaus habe ich mehrere Einnahmequellen aus meinem Hobbybereich, Anfang des Jahres kam noch das Nähen dazu, welches sich nun finanziell bereits trägt und ich zwei weitere freie Mitarbeiter habe die mich bei meinen Aufträgen unterstütze um diesen noch gerecht zu werden. Dauerhaft würde ich das aber nicht jeden Tag machen wollen von morgens bis abends.
Die Hauptarbeit finde ich zwar nett, ein anderes mal nervt sie mich aber es ist wie in jedem anderen Beruf auch, dass es nicht nur tolle Tage dabei gibt sondern auch welche die eben nicht so toll laufen.
Auch wüsste ich ehrlich gesagt nicht, wieso es toll sein sollte wenn man bei den Kindern Zuhause bleibt wenn es finanziell drinnen wäre, dass sagt doch rein gar nichts aus. Manche gehen Zuhause ein wenn sie nichts anderes zu tun haben und nur Kinder und Haushalt bekommen, andere Kinder sind schon so groß, dass sie Mutti nicht die ganze Zeit Zuhause brauchen. Mit 4 und 6 ist das durchaus der Fall, dass sich Kinder anderweitig beschäftigen und nicht an Muttis Rockzipfel rund um die Uhr hängen. So etwas käme für mich nicht in Frage, dass ich mich selbst aufgebe und nur Zuhause sitze der Kinder wegen und mich somit komplett abhängig von einem Partner mache der die Kohle nach Hause bringt.
Wenn dich der Göttergatte gratis durchfüttert, warum nicht? Andere Muttis häkeln Schlüsselanhänger, fädeln Schnullerketten auf oder betreiben ein Back-Blog, und offensichtlich kann man auch als Juniorprofessorin spaßeshalber "nur in Teilzeit" arbeiten. Wie viel verdienen denn die ganzen spießigen mittelalten Typen eigentlich? Der meinige kann sich gerade mal selbst über Wasser halten.
Mein Job überschneidet sich durchaus mit meinem wichtigsten "Hobby", wenn man so will, und ich habe mir schon ein paarmal gedacht, dass es gar nicht so verkehrt ist, für das bezahlt zu werden, was man sowieso mehr oder weniger freiwillig machen würde. Davon abgesehen bin ich aber eher skeptisch, wenn es darum geht, das Hobby zum Beruf zu machen, wie es so schön heißt.
Wenn man vom Schlüsselanhänger Häkeln auf einmal leben muss und auch die ganze damit verbundene Bürokratie stemmen, sehe ich da durchaus die Gefahr, dass einem der Spaß vergeht und man sich nicht mal mit üppigem "Schmerzensgeld" darüber hinwegtrösten kann. Klassische "Hobby-Berufe" sind nämlich oft nicht gerade glänzend bezahlt.
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