"Ein Maskenball"- oder Liebe die nicht sein darf
In dem Drama „Gustaf der Dritte oder Ein Maskenball“ fand Giuseppe Verdi eine neue, farbige, theatralisch wirkungsvolle und dramatische Vorlage für eine neue Oper. Verdi schuf zusammen mit Antonio Somma und seinen Lieblingslibrettisten Francesco Maria Piave das Textbuch. Auch wenn bei ihm der politische Inhalt in den Hintergrund tritt, es geht um die Ermordung des schwedischen Königs Gustaf des Dritten durch Verschwörer, verweigerte die Zensurbehörde Neapels die Aufführung seiner Oper „Ein Maskenball“. Sie verlangten dass der Held aus einem anderen niederen Adelsstand kommen sollte. Zu seinem Pech hatte es auch gerade einen Anschlag auf Napoleon den Dritten in Paris gegeben. Die Zensur in Rom war nicht ganz so streng also ließ er sein Werk im dortigen Teatro Apollo uraufführen. Vorher verlegte er das Geschehen noch nach Boston in Nordamerika und aus dem König wurde ein Gouverneur. So kommt es dass von der Oper eigentlich zwei Fassungen existieren. Ich beschränke mich auf die Originalfassung welche in Schweden spielt.
Wir befinden uns im königlichen Schloss in Stockholm im Jahre 1792. Die Offiziere und der Hofstaat warten auf den König. Unter ihnen sind auch die Grafen Horn und Ribbing, sie sind verärgert, weil der König ihre feudalen Vorrechte beschnitten hat und warten nun auf eine Gelegenheit zur Rache. Der König erscheint und unterschreibt einige Regierungspapiere. Unter den Einladungen für den nächsten Hofball entdeckt er den Namen Amelias, der Gattin seines Freundes Rene, des Grafen Ankarström. In sie ist der König seit kurzem heftig verliebt. Rene kommt um ihn vor einer Verschwörung zu warnen aber Gustaf will davon nichts hören. Der oberste Richter will vom König eine Unterschrift für eine Anklage gegen die Zigeunerin Ulrica haben. Aber sein Page Oscar spricht für die Zigeunerin und erzählt so anschaulich von ihren Weissagungen, dass der König beschließt sich zu verkleiden, die Frau aufzusuchen und sich die Zukunft voraus sagen zu lassen.
In der Hütte von Ulrica stehen die Leute dicht gedrängt und beobachten die Zauberin bei ihren geheimnisvollen Geisterbeschwörungen. Gustaf erscheint als Fischer verkleidet und muss wie alle anderen auf die Erleuchtung der Wahrsagerin warten. Als erster drängt sich der Matrose Christian vor, ihm verspricht Ulrica Reichtum und eine Beförderung, schwupps steckt ihm Gustaf einen Beutel Geld und eine Offizierspatent in die Tasche. Alle sind überrascht dass die Prophezeiungen so schnell in Erfüllung gegangen sind. Da klopft es plötzlich an ihrer Tür. Ein Diener tritt ein und meldet die Ankunft einer Dame die Ulrica gerne alleine sprechen möchte. Gustaf hat sofort bemerkt das der Diener zu Amelia gehört. Während alle die Hütte verlassen versteckt sich Gustaf um das Gespräch zu belauschen.
Amelia möchte von ihr ein Mittel das sie von ihrer unglücklichen Liebe zum König heile. Ulrica schickt sie zur Hinrichtungsstätte, dort müsse sie um Mitternacht ein bestimmtes Zauberkraut pflücken welches sie von ihrer Liebe zum König heilt. Gustaf beschließt ihr dorthin zu folgen. Nachdem Amelia gegangen ist trifft der Hofstaat des Königs an der Hütte ein. Der König immer noch in Verkleidung fordert Ulrica auf ihm die Zukunft vorher zusagen. Ulrica sagt ihm seinen nahen Tod durch die Hand eines Freundes voraus. Jetzt sind alle erst mal baff. Als der König darauf von ihr wissen will, wer der Betreffende sei antwortet sie ihm, der erste der ihm die Hand gebe. Auf einmal will keiner ihm mehr die Hand geben, erst der ahnungslose Rene begrüßt den König mit Handschlag. Nun hat auch das Volk erkannt, das der Fischer in Wirklichkeit ihr König ist und lässt in hoch leben.
Es ist kurz vor Mitternacht, Amelia ist auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte um das von Ulrica empfohlene Kraut zu suchen. Gustaf ist ihr heimlich gefolgt und gesteht ihr seine glühende Liebe, verspricht aber ihre Ehre niemals zu verletzen. Da erscheint plötzlich Rene auf der Bildfläche. Er will den König vor den Verschwörern warnen die auf dem Weg hier her sind. Beide tauschen die Mäntel und Rene muss Gustaf versprechen die tief verschleierte Dame wieder in die Stadt zu bringen. Als die Verschwörer erscheinen ist Gustaf verschwunden. In ihrer Enttäuschung wollen sie wenigstens die Frau ohne Schleier sehen.. Rene zieht den Degen um die Dame zu schützen. Um Blutvergießen zu vermeiden wirft Amelia den Schleier weg. Rene trifft der Blitz, die angebliche Geliebte des Königs ist seine eigne Frau. Nachdem der erste Schrecken verdaut ist lädt er die Verschwörer für den kommenden Tag in sein Haus ein. Während die Verschwörer ihn leise verspotten bringt er Amelia in die Stadt wie er es dem König versprach.
Rene ist über alle Maßen in seinen Stolz gekränkt. Amelias Worte der Verteidigung finden kein Gehör bei ihm. Nur der Gedanke an das gemeinsame Kind hält ihn davon ab seiner Frau etwas anzutun. Als sie gegangen ist beschließt er sich am König dafür zu rächen. Jetzt erscheinen die Verschwörer und Rene teilt ihnen das sie ein neues Mitglied haben. Auf dem nächsten Maskenball im Schloss soll die Tat geschehen Rene lässt Amelia holen, sie soll das Los mit dem Namen dessen ziehen der den Dolchstoß gegen den König führen soll. Amelia reimt sich aus den Worten der Verschwörer die Tat zusammen und will versuchen über Ulrica den König zu warnen.
Der König ist vor dem Ball in seinem Kabinett allein. Er denkt an Amelia und sieht ein das ein Verzicht die beste Lösung ist. Er beschließt Rene als Botschafter nach England zu schicken. Sein Page Oscar überbringt ihm einen Brief in dem er abermals vor einem Attentat gewarnt wird. Gustaf stürzt sich trotz allem in das bunte Maskentreiben. Rene versucht von Oscar die Verkleidung des Königs zu erfahren was ihm nach einiger Zeit auch gelingt. Amelia hat Gustaf schon lange erkannt und versucht ihn ein letztes Mal zu warnen. Gustaf teilt ihr die Ernennung ihres Mannes zum Botschafter mit und nimmt Abschied von ihr. In dem Augenblick trifft ihn der Dolch von Rene, im Sterben schwört er Rene das seine Gattin unschuldig ist und gibt ihm als Beweis die Urkunde mit der Versetzung nach England. Reuevoll bricht Rene an der Leiche des Königs zusammen.
So endet wieder eines von Verdis emotionalen und ausdrucksstarken Musikdramen.
Vielen Dank für die Vorstellung dieses Dramas. Ich kenne es nicht und bin mir auch nicht sicher, ob ich mir eine Aufführung ansehen würde. Allerdings finde ich es schon spannend, darüber zu lesen und diese Geschichte klingt wirklich sehr fantasievoll und spannend.
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