Wie Situation von krebskranken Kindern verbessern können?
Laut Medienberichten hat die WHO sich vorgenommen, die Situation von krebskranken Kindern zu verbessern. Mich würde dazu eure Meinung interessieren. Wie könnte eurer Ansicht nach dieses Ziel wirkungsvoll erreicht werden? Welche Maßnahmen und Strategien fallen euch hierbei ein?
Kann man da pauschale Maßnahmen einleiten oder meint ihr, dass man das eher auf das jeweilige Land und den Charakter des Kindes zuschneiden muss? Welche Maßnahmen wären gerade für krebskranke Kinder in Deutschland wirkungsvoll?
Natürlich muss man das immer auf die jeweilige Situation zuschneiden und anpassen. Gibt ja verschiedene Faktoren wieso es zu Krebs kommen kann. Wenn ein Kind verunreinigtem Wasser ausgesetzt ist, ist das eine andere Situation als wie wenn ein Kind auf einer Plantage wo Pestizide eingesetzt werden groß wird. Pauschal kann man da wenig machen, vielleicht noch die Behandlung bzw. die Einrichtungen verbessern oder Geld in die Forschung stecken. Ansonsten muss man da immer alles unterschiedlich behandeln.
Was willst du da für pauschale Maßnahmen einleiten? Wenn ein Kind in Deutschland erkrankt hat es Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung, die den neusten Wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht, ein Kind in einem Entwicklungsland hat das nicht.
Aber das ist ja kein Problem, das sich auf diese Kinder beschränkt. Ein Erwachsener mit Virusinfektion hat in einem Entwicklungsland auch deutlich schlechtere Karten als in Deutschland. Als pauschale Maßnahmen könnte man höchstens die Förderung der Forschung bezeichnen, weil diese Erkenntnisse früher oder später allen zu Gute kommen werden.
Das ist ja mal wieder reichlich vage formuliert. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die WHO tatsächlich die Situation und den "Charakter" jedes individuellen minderjährigen Leukämiepatienten berücksichtigt, um dessen Lage zu "verbessern". Ich kann wie in so vielen Fällen sagen: Wer in einem reichen westlichen Industrieland unabhängig vom Alter Krebs bekommt, hat immer noch Glück gehabt.
Gut, in den USA sterben viele, weil sie sich die Behandlung finanziell nicht leisten können, aber hierzulande sind viele Krebsarten auch und gerade bei Kindern erfreulicherweise schon recht gut behandelbar. In den meisten anderen Ländern werden "krebskranke Kinder" ebenso wie Erwachsene wohl nicht mal eine Diagnose bekommen, sondern eben dahinsiechen und früh sterben.
Ihre Situation "verbessern" könnte meiner Ansicht nach also vor allem der Zugang zu allgemeiner medizinischer Versorgung, sodass Krankheiten früh erkannt werden können und auch die Versorgung mit Medikamenten aller Art, die in manchen Ländern kaum zu erhalten sind und die sich die meisten Betroffenen auch gar nicht leisten können.
Da wäre bestimmt vielen geholfen, wenn die reichen Nationen nicht nur Impfstoffe, sondern auch andere Medikamente mit anderen Ländern und Organisationen teilen würden und nicht nur schulterzuckend hinnehmen, dass man im sprichwörtlichen ländlichen Nigeria eben auf Chemotabletten verzichten muss.
Das ist eine merkwürdige Frage. Man kann die Situation von krebskranken Kindern wie auch allgemein von kranken Menschen verbessern, indem man die Forschung unterstützt und den Zugang zur medizinischen Versorgung sicherstellt. Selbst in hoch entwickelten Ländern ist das nicht immer der Fall. Deutschland ist diesbezüglich hervorragend aufgestellt. Jedes Kind bekommt die bestmögliche Behandlung auf dem neuesten Wissensstand der Medizin.
Meine Schwester ist in den sechziger Jahren an Blutkrebs gestorben. Heute hat diese spezielle Leukämieart bei Kindern bessere Heilungschancen, obwohl natürlich immer noch Kinder daran sterben. Aber in einem Entwicklungsland sterben immer noch fast alle Kinder an diesem Krebs, wenn sie nicht gerade zur höheren Gesellschaftsschicht mit Geld oder guten Beziehungen gehören.
Ich denke in so Ländern wie Deutschland ist so eine Frage schon schwerer zu beantworten. Erkrankt ein Kind an Krebs, bekommt es Hilfe, kann sich untersuchen lassen und so weiter. In ärmeren Ländern oder Ländern mit einer schlechteren Versorgung stirbt das Kind. Man sollte hier in Länder investieren, bei denen dieses ganze Medizinsystem weniger ausgereift ist, Geld in die Forschung stecken und so weiter.
Im Allgemeinen wäre es schön, wenn ein Kind die Eltern an der Seite haben könnte, eine gute medizinische Versorgung bekommt und auch in einer kindgerechten Einrichtung ist. Letztendlich ist aber wichtig, dass man den Krebs besiegt bekommt und da ist die Forschung wichtig. Ich glaube teilweise sitzen die Hürden auch viel zu hoch um dagegen anzukommen.
Auch ich finde die Frage ein bisschen merkwürdig und hätte gerne mehr gewusst, was die WHO genau unternehmen möchte oder wo sie Probleme sieht. Erst wenn die Probleme bekannt sind, dann ist ja auch klar, in welchen Bereichen überhaupt etwas gebessert werden muss oder kann. Und zur Beantwortung wäre es sinnvoll gewesen, die Frage doch ein bisschen einzugrenzen oder zu konkretisieren.
Wie gesagt kommt es darauf an, welche Probleme es konkret gibt. Ich denke, in weiten Bereichen der Welt ist das Problem schon die Diagnose und der Zugang zur medizinischen Versorgung. Da ist glaube ich noch viel Verbesserungspotential, nicht nur für Kinder. Bevor da nichts getan wird, braucht man sich über psychologische Unterstützung etc. gar nicht zu kümmern.
Wo das gewährleistet ist, ist es vielleicht sinnvoll, die ganze medizinische Behandlung insgesamt etwas kindgerechter zu gestalten und das Kind nicht nur als zu behandelndes Objekt zu sehen, über das die Ärzte und die Eltern reden, sondern es aktiv in die Behandlung mit einzubeziehen und ihm auch zu erklären, warum und was da gerade gemacht wird. Allerdings sehe ich dieses Verbesserungspotential nicht nur bei Krebs in der Kindheit, sondern eigentlich ganz grundsätzlich bei allen medizinischen Behandlungen von Kindern.
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