Welche Katzenrassen fallen unter die Qualzucht?
Ich beschäftige mich in letzter Zeit immer mehr mit dem Thema "Qualzucht", da ich es einfach sehr befremdlich finde, dass Tiere gezüchtet werden, obwohl schon deutlich ist, dass ihre Gene nicht dazu ausgelegt sind, um gesunde Tiere hervor zu bringen. Nun habe ich darüber bei Hunden schon sehr viel gelesen, Erfahrungen gesammelt und mich viel informiert, bei Katzen sieht das allerdings ganz anders aus. Da ich mir nun in nächster Zeit eventuell zwei Kitten kaufen oder adoptieren möchte, möchte ich mich natürlich auch vorher über entsprechende Qualzuchten bei Katzen informieren.
Welche Katzenrassen fallen unter die Qualzucht? Gibt es da bestimmte Mischungen, die man auch auf jeden Fall vermeiden sollte?
Bis auf vorwiegend weiße oder stark aufgehellte Tiere mit blauen oder gelblichen Augen, die besonders häufig von Taubheit betroffen sind, was eben nicht offensichtlich ist, sieht man eigentlich sofort, was bei Katzen unter Qualzucht fällt. Da reicht der gesunde Menschenverstand aus.
Dass stark gerundete und verkürzte Köpfe nicht gesund sein können und zu wenig Platz für die Zähne und zum Atmen bleibt, ist klar. Ob Katze oder Mops macht da keinen Unterschied. Klassische Rassen wären Perser oder Exotic Shorthair. Im schlimmsten Fall ist der Gesichtsschädel so deformiert, dass die Unterlider unterhalb der oberen Nasenlinie liegen.
Ebenfalls offensichtlich ist, dass Katzen ihren Schwanz zum Balancieren und Kommunizieren brauchen. Schwanzlose Rassen (Bobtail) können also nicht tiergerecht sein. Dass die Tiere auch häufig verformte Wirbel mit entsprechenden Einschränkungen und Schmerzen haben, kommt noch dazu. Beispiele wären Manx, Japanese Bobtail und ähnliche.
Haarlosigkeit ist nach dem Qualzuchtgutachten des Bundesministeriums nur ein Problem, wenn die Tasthaare fehlen. Ich sehe das anders. Ohne Tasthaare ist es natürlich besonders fatal. Aber eine Katze mit erhöhtem Kalorienbedarf, die eine Heizung und Sonnenschutz braucht, kann nicht gut sein. Hier gibt es viel Auswahl: Sphynx, Pieterbald, Lewkoy Dwelf aus der Ukraine und einige mehr.
Ebenfalls weithin sichtbar sind abnormal geformte Ohren wie bei der Scottish Fold. Die zu weichen Ohrknorpel wirken sich genetisch bedingt an den Knochen und Gelenken des gesamten Körpers aus und verursachen schmerzhafte Degenerationen mit entsprechenden Einschränkungen. Außerdem stören sie die Kommunikation mit anderen Katzen.
Selten entwickeln Katzen als Gendefekt zu viele Zehen, was übel für den Bewegungsablauf ist. Das passiert meist an den Vorderpfoten und kommt häufiger bei Maine Coon vor. In den USA vermarktet manch Züchter das als Superscratcher und versucht den Defekt gezielt zu züchten.
Außerdem haben Katzen wie Menschen und Hunde ab und zu den Gendefekt, der verkürzten Röhrenknochen an den Gliedmaßen. (Dackel). Auch das ist problematisch und manche versuchen Dackelkatzen zu züchten.
Dazu kommen natürlich au h bei Katzen eine ganze Reihe Erbrankheiten. Da wären Hüftgelenksdysplasie wie beim Hund, spinale Muskelatropie, progressive Retinaatropie, Gangliosidosen, glykogene Speicherkrankheit und noch eine ganze lange Latte mehr.
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