Was waren typische Elternsprüche aus eurer Kindheit?

So ziemlich jeder von uns hat mit Sicherheit schon einen dieser typischen Sprüche gehört, die Eltern zu ihren Kindern sagen und welche man eigentlich nicht hören möchte als Kind. Einer dieser typischen Sprüche ist zum Beispiel „So lange du deine Füße unter unseren Tisch stellst, machst du auch was wir sagen“ oder auch „Als ich so alt war wie du, da….“ oder auch „Was die anderen sagen oder machen interessiert mich aber nicht.“

Ich persönlich habe alle diese Sprüche schon gehört und fand gerade diesen Spruch „Was andere machen interessiert mich aber nicht“ besonders blöd, den dieser Spruch traf nur situationsbedingt zu. Wenn ich zum Beispiel eine schlechte Note mit nach Hause gebracht habe, dann hat meine Eltern plötzlich doch wieder interessiert wie gut/schlecht die anderen waren oder wenn ich was tun sollte was meine Eltern wollten, ich aber gerade nicht.

Welchen dieser typischen Elternsprüche habt ihr besonders oft gehört und welcher hat euch am meisten dabei gestört? Verwendet ihr solche Sprüche nun als Eltern auch oder versucht ihr das zu vermeiden?

Ganz beliebt war bei meiner Mutter der Spruch "Du isst was auf den Tisch kommt." Diesen Spruch hat sie immer geliebt, weil sie mir so das aufzwingen konnte, was ich absolut nicht essen wollte. Wenn es also etwas gab, was ich nicht mochte, dann musste ich es dennoch essen und wenn mir davon schlecht geworden ist, war es ihr egal und ich durfte mir diesen Spruch anhören.

Neben einigen beleidigenden Sprüchen, die immer wieder kamen und auch mein Selbstbewusstsein in den Keller getrieben haben, kamen dann auch so Sprüche wie "Du kannst das dann ja später anders bei deinen Kindern machen, aber gerade habe ich das Sagen und du tust was ich von dir verlange."

Tatsächlich mache ich sehr viel anders bei meinen Kindern, die zum Glück nicht mit solchen lieblosen Sprüchen groß werden müssen und auch mal ihre Meinung sagen können ohne deswegen Ärger zu bekommen.

Meine Mutter war sehr dominant und gefühlt den ganzen Tag am Reden, und das in einer großen Lautstärke. Ich kann mich erinnern, dass sie oft gesagt hat, dass ich mich nicht so anstellen soll. Wobei ich mich nicht anstellen sollte, weiß ich gar nicht mehr, wahrscheinlich beim Essen. Ich war eine Heulsuse und habe bei jeder Kleinigkeit geweint. Später hat sie dann des Öfteren gesagt, dass wir uns wieder sprechen, wenn ich mal eigene Kinder habe. Womit sie ja Recht hatte, denn vieles sehe ich heute aus ihrer Sicht ähnlich.

Ich habe mich bemüht, nicht die selben Fehler zu machen wie meine Mutter, wie etwa Ohrfeigen geben, kein Körperkontakt mehr ab Kleinkindalter, denn da war ja dann das nächste Baby schon da, was den vollen Körperkontakt bekommen hat, kein Reden über Gefühle und mehr. Dafür habe ich andere Fehler gemacht, die mir teilweise auch bewusst sind, was meinen zweitältesten Sohn anbelangt. Er hätte in einem gewissen Alter mehr Regeln und eine strengere Hand gebraucht.

Es reicht nicht, nur die Fehler zu vermeiden, die die Eltern gemacht haben. Das hat meine Mutter bestimmt auch gewollt. Ihr war sehr wichtig, dass wir eine gute Bildung bekommen, weil sie wegen des Krieges nur sechs Jahre Volksschule genießen konnte. Dafür bin ich ihr dankbar, habe es ihr aber leider aufgrund unserer gegenseitigen Entfremdung nie gesagt. Mein Vater, obwohl gebildet, hatte die Einstellung, dass Mädchen kein Gymnasium brauchen, weil sie eh heiraten. Ein typischer Spruch von meinem Vater in unserer Teenagerzeit war: Wer soll euch denn noch heiraten, wenn ihr dauernd neue Freunde habt. Meine Mutter war da schon moderner.

Man muss auch aufpassen, dass man nicht das Gegenteil der Eltern wird, und zum Beispiel bei einer strengen Mutter der eigenen Tochter die beste Freundin sein möchte. Und wenn man es bedauert, mit den eigenen Eltern nicht reden zu können, darf man die Kinder nicht dauernd nötigen, die kleinsten Gefühlsregungen zu offenbaren und alles zu erzählen.