Sind Themen-Restaurants attraktiv für euch?

Ich habe gelesen, dass kürzlich ein Restaurant in Berlin eröffnet hat, in dem sich alles um Avocados dreht. Genau genommen werden ausschließlich Gerichte angeboten und verkauft, wo Avocados verarbeitet worden sind. Eine Bekannte von mir findet das Konzept ziemlich befremdlich und bevorzugt Restaurants, wo man nicht so auf eine Zutat selbst fixiert ist. Ich finde das jedoch gar nicht so schlimm.

So etwas ähnliches kenne ich auch von hier. Ich kenne ein Restaurant, wo die Hauptzutat Kartoffeln sind und wo jedes Gericht Kartoffeln enthält. Trotzdem ist die Küche ziemlich abwechslungsreich und lecker. Was haltet ihr von diesen Themenrestaurants? Wäre das etwas für euch oder wäre euch eine derartig spezialisierte Küche viel zu langweilig?

Solche Restaurants gibt es schon lange und in vielfältiger Form. "Kartoffelkeller" und ähnliche Konzepte, die auf die Grundzutat Kartoffeln bauen, sind ein populäres Beispiel. Ähnliches gibt es auch in Gestalt von Pasta-Bistros, Burger-Läden, Pfannkuchenhäusern oder Wrap-Imbissen, und letzten Endes sind auch spezialisierte Stores für Waffeln, Frozen Yogurt oder Kaffee nichts wirklich anderes als das.

Solche Restaurants und Imbisse finde ich durchaus attraktiv, wenn ich eben die Zutat, die routinemäßig verarbeitet wird, auch mag. Dann suche ich bei Lust auf ein entsprechendes Gericht auch gerne solche Spezial-Lokale auf, da man dort meistens eine weitaus breitere und kreativere Auswahl an Geschmacksrichtungen und Zubereitungsarten zur Verfügung gestellt bekommt, als in einem Restaurant mit einem größeren Spektrum an Speisen. Natürlich würde ich nicht dreimal in der Woche Burger essen gehen, selbst wenn ein entsprechendes Restaurant wirklich gut und ansprechend ist, aber meiden würde ich es aufgrund des begrenzten Angebotes definitiv auch nicht.

Außerdem gibt es eigentlich kaum Restaurants, die nicht auch in ein paar Sonderfällen von ihren strikten Vorgaben abweichen. So bieten auch Steakhouses heutzutage meistens zumindest ein oder zwei vegetarische Spezialitäten an, man findet oft noch unabhängige Beilagen und Salate auf der Karte, und auch ein Dessertangebot ist in den meisten Lokalen vorhanden. Man ist also selten gezwungen, wirklich rein nach Thema zu essen.

So ein Avocado-Restaurant kenne ich auch aus Amsterdam. Ich war selbst noch nicht dort, würde das aber unbedingt mal machen wollen. Ich mag Avocados total gerne, wobei ich noch nicht so viele Gerichte damit gegessen habe. Bei mir kommt Avocado meistens aufs Brot, ansonsten gebe ich Avocado auch mal in einen Salat oder in Sushi. Ich habe auch schon ein Pesto gemacht, allerdings denke ich, dass es im Restaurant ausgefallenere Speisen damit gibt.

Ansonsten gibt es bei uns in der Stadt mindestens zwei Flammkuchen-Restaurants, die sich eben auf Flammkuchen spezialisieren. Ich weiß gar nicht, ob es da noch andere Speisen gibt. Bisher habe ich diese Restaurants noch nicht ausprobiert, weil mir mein selbstgerechter Flammkuchen ehrlich gesagt bisher am besten geschmeckt hat.

Ich finde solche Restaurants aber schon ganz interessant. Pizzerien und griechische oder asiatische Restaurants findet man quasi an jeder Ecke. Solche Themenrestaurants sind dann schon mal etwas anderes, zumal man manche Zutaten sonst in den klassischen Restaurants kaum finden kann.

Ich kenne das mit Kartoffeln und muss sagen, dass das nicht so Meins ist. Damals, als ich in dem Restaurant war, war ich eingeladen und mir fiel es wirklich schwer da etwas zu finden, da ich Kartoffeln nun nicht in jeder Form mag und es auch nicht so dominant mag vom Geschmack her. Ich mag da Restaurants, die eine große Auswahl haben und bei denen man nur im Stil festgelegt ist. Beispielsweise Italienisch, Griechisch oder was auch immer. Aber nur mit einer Zutat finde ich das Ganze sehr langweilig und sicherlich für den Besitzer spannend, aber wenn man dann jemanden einlädt und der Avocado nicht mag, ist das blöd.

Ich finde dass das immer auf das Thema bzw. auf das Produkt ankommt, auf welches sich das Restaurant konzentriert. Ich kann mir vorstellen, dass sich ein Restaurant, welches sich auf Sättigungsbeilagen wie Reis, Pasta oder Kartoffeln konzentriert, eine größere langfristige Zukunft hat als ein Restaurant welches sich auf ein spezielles Obst oder Gemüse konzentriert, wie Avocado. Manche Gemüse haben ja auch mehr oder weniger lange Saison und ich finde den Gedanken schon allein deswegen abwegig sich auf ein bestimmtes Gemüse zu konzentrieren. Selbst bei Tomaten finde ich das schon schwierig, weil man da in den kalten Monaten ja auch auf Dosenprodukte etc. zurückgreifen müsste um ein vernünftiges Aroma sicherzustellen.

Bei uns im Ort gibt es meines Wissens gar kein Restaurant welches sich auf lediglich eine Zutat konzentriert. Wir haben zwar einen Italiener welcher sich "Pasta Basta" nennt, aber auch da bekommt man neben Nudelgerichten auch Pizza, Fisch- und Fleischgerichte.

Ein Themenrestaurant zum Thema "Kartoffel" würde hier mit Sicherheit gut ankommen, zumindest bei mir und meinem Freundes- und Bekanntenkreis - wir essen Kartoffeln sehr gerne. Kartoffeln werden hier in der Region auch stark angebaut und wir haben auch eine Kartoffelkönigin, regionale Kartoffelkochbücher usw. Von Kartoffelschnaps bis hin zu Kartoffelbrot kann mir hier alles ohne Probleme erwerben. Kartoffel ist ja auch wirklich in Sorten, Formen, Konsistenzen und Verarbeitungsarten vielseitig einsetzbar. Von Suppe, Salat, Hauptgerichten, Brot bis hin zum Dessert - süße Knödel etc.) und Schnaps ist da ja wirklich viel möglich. Also ein solches Restaurant würde ich mit Sicherheit nicht nur einmal besuchen.

Ist nicht fast jedes Restaurant ein "Themen Restaurant" weil sich doch fast jeder Betreiber auf eine bestimmte Küche festlegt? Wo ist der Unterschied zwischen einem Restaurant, das auf Avocados "fixiert" ist und einem Restaurant, das auf Weizen "fixiert" ist und sich "italienische Küche" auf die Karte geschrieben hat?

Klar, wenn man Avocados einfach schrecklich findet oder eine Weizenallergie hast ist das blöd, aber ansonsten ist das einfach eine einzige Zutat in einem Gericht, das meistens aus ganz vielen Zutaten besteht.

Das ist nichts für mich denn ich liebe es eher klassisch. Mir ist es wichtig, dass das Essen schmeckt und nicht welche Bilder an der Wand hängen oder ob das Restaurant von Star BCDEFG ist. Auch der Preis des Essens ist wichtig. Gutes Essen bekomme ich in guten regionalen Restaurants mit frischer Küche nicht für drei Mark fuffzig, schließlich ist ein Restaurantbesuch auch nichts, was jeden Tag stattfindet, da gebe ich also auch gerne mal mehr aus. Wenn es um die Einrichtung geht, weniger ist da manchmal mehr, darum besuche ich wenn dann lieber ein schlichtes aber rustikales Restaurant dafür aber mit bürgerlicher Küche.

Wenn das "Thema" Sushi oder Dim Sum ist, wäre das Problem eher, Frau Gerbera da wieder rauszutragen, nachdem sie die Betreiber arm gefuttert hat.

Davon abgesehen sehe ich es ähnlich: Die meisten Restaurants beziehen sich doch auf ein "Thema", wenn man so will. Avocado ist jetzt vielleicht ein bisschen ungewöhnlich, aber "bessere" Burgerketten gibt es mittlerweile sogar schon bei mir in der tiefsten Provinz. Und auch das Thema "Türkei", auch bekannt als "der Dönermann", ist nicht mal hier in Hintertupfing am Wald etwas Neues, genauso wenig wie sonstige Länderküche im weitesten Sinne.

Da ich wirklich gern essen gehe, finde ich Restaurants aller Art attraktiv, von Schnitzelpalast bis vegan, von Burger bis "asiatisch" im weitesten Sinne, solange die Qualität und der Service in Ordnung sind. Avocado an sich finde ich jetzt auch nicht verkehrt, auch wenn sie auf meiner Menüliste nicht ganz oben stehen.

Ja, genaugenommen sind die meisten Restaurants Themen-Restaurants, weil sie sich eben auf eine bestimmte Küche oder bestimmte Gerichte spezialisiert haben. Und in vielen Fällen trägt auch die Einrichtung dazu bei, den Themencharakter zu unterstreichen: das bayrische Wirtshaus hat rustikales Mobiliar und vielleicht Bilder von König Ludwig an den Wänden. Im Chinarestaurant gibt es dickbäuchige Buddhafiguren und Lotusblumen, beim Griechen sieht man weiße Statuen und Säulen oder Bilder von weißblau getünchten Kuppelkirchen als Dekoration etc. Dazu vielleicht noch passende Musik aus dem Lautsprecher.

Restaurants, die sehr stark auf ein bestimmtes Lebensmittel ausgerichtet sind, reizen mich allerdings oft weniger. Beispielsweise bin ich weder von Avocados noch von Kartoffeln übermäßig begeistert, und in solchen Restaurants muss ich oft lange suchen, bis ich was Passendes für mich gefunden habe. Selbst ein Pastarestaurant wäre mir etwas zu einseitig, obwohl ich an sich gern Nudeln und Pasta esse.