Kampagne Veganuary ein Anstoß sich vegan zu ernähren?
Gesündere Ernährung steht bei vielen auf der Liste der guten Vorsätze für das neue Jahr, dies nahm eine Kampagne aus Großbritannien zum Anlass den Januar zum "veganen Monat" zu erklären - zum sogenannten Veganuary.
Veganuary ist eine seit 2014 bestehende, gemeinnützige Organisation und Kampagne, welche Menschen weltweit motivieren möchte, sich im Januar (gerne auch darüber hinaus) vegan zu ernähren. 2021 war mit knapp 600.000 angemeldeten Teilnehmern das erfolgreichste Kampagnenjahr.
Seit 2020 gibt es diese Kampagne "Veganuary" auch in Deutschland. Hierzulande nehmen zum Beispiel der Arzt und Wissenschaftsjournalist Dr. Eckart von Hirschhausen, Schauspieler Hannes Jänicke und Ex-Bodybuilder Ralf Moeller, Comedian Kaya Yanar, Ex-Torwart Timo Hildebrand u.v.m. als prominente Gesichter an der Kampagne teil.
Laut Marktforschungsunternehmen inspiriert Veganuary bis zu zehnmal mehr Menschen, eine vegane Ernährung auszuprobieren. Durch einen täglichen Newsletter bekommen die Teilnehmer z.B. Tipps und Rezepte zur veganen Ernährung.
Habt ihr schon einmal an der Kampagne teilgenommen bzw. wäre dies ein Anstoß für euch euch intensiver mit veganer Ernährung zu beschäftigen und dies für einen Monat mal auszuprobieren? Was erwartet ihr euch von einer solchen Kampagne?
Mich vegan zu ernähren ist überhaupt nicht mein Ziel. Es wäre mir viel zu kompliziert, darauf zu achten, alle Nährstoffe zu mir zu nehmen, die ich brauche. Ich müsste auf jeden Fall Vitamin B12 in Tablettenform zu mir nehmen. Da esse ich doch lieber ein Ei und etwas Fisch in der Woche. Das Ei kann ja ein Bio-Ei sein.
Eine vegane Ernährung ist zum Beispiel gar nicht für kleine Kinder und alte Menschen geeignet. Diesbezügliche Berichte erscheinen mir plausibel und vertrauenswürdig. Um Tierwohl und Umwelt zu berücksichtigen, reicht auch eine vegetarische Ernährung.
Ich würde wohl am ehesten in die Kategorie Flexitarier fallen, womit ich ganz zufrieden bin. Eine rein vegane Ernährung strebe ich nicht an, da es mir gesundheitlich gut tut, auch gelegentlich Tierprodukte (Fleisch, Fisch, Eier, Käse) zu essen, und ich finde die Mischung an sich recht gut, abwechslungsreich und auch gesund. Aber natürlich kann so eine Kampagne ein Anstoß für Menschen sein, die es anstreben, sich in Zukunft vegan zu ernähren.
Ich tue mir schwer damit, von "Ex-Bodybuildern", Comedians und sonstigen B- und C-Promis sagen zu lassen, was ich essen soll. Generell neige ich nicht zum Fankult und "Kampagnen" aller Art wecken eher meine rebellische Ader. Ich muss selber motiviert sein, etwas an meiner Lebensart zu ändern, und ich bin wie die meisten Menschen dem Wandel eher abgeneigt, gerade wenn es mit einer Anpassung und Lernkurve verbunden ist. Ich habe auch so schon genug um die Ohren.
Generell finde ich jedoch, dass allmählich kein Grund mehr besteht, in Schnappatmung zu verfallen, wenn sich jemand "vegan ernährt". Mittlerweile kenne ich mindestens so viele Leute, die tierische Produkte tunlichst vermeiden wie (sichtbar) Tätowierte, und das war ja auch bis vor wenigen Jahren ein absoluter Skandal in den Augen mancher.
Die Veganerinnen, die ich kenne, sind mindestens ebenso gesund oder mangelernährt wie die Billig-Grillgut-Adoranten und es kann mir ja sonst wo vorbeigehen, ob die Vitamin B12 zufüttern oder nicht. Genug Fleischfresser füttern ebenfalls von A bis Zink alle möglichen Nahrungsergänzungsmittel zu, da kriegt auch niemand große Augen.
Gerbera hat geschrieben:Genug Fleischfresser füttern ebenfalls von A bis Zink alle möglichen Nahrungsergänzungsmittel zu, da kriegt auch niemand große Augen.
Wobei ich zugeben muss, dass allein der Begriff "Fleischfresser" in mir auch eine rebellische Ader aktiviert. Diesen Begriff liest man immer wieder, ohne dass ich genau wüsste, warum man ihn verwendet. Jedenfalls macht mir die Verwendung solcher eher abwertend klingenden Worte die vegane Bewegung nicht direkt sympathisch. Wenn mir jemand vegane Speisen schmackhaft machen möchte, dann eher nicht, indem man mich zuvor herabwürdigt.
Ich zähle zu den Menschen, die sich nicht von solchen Kampagnen, Challenges oder Hypes anstecken lassen und die Massenhysterie dahinter irgendwie lächerlich finden. Natürlich verbiete ich niemandem, beim "Veganuary" mitzumachen, und ich missbillige die Bewegung auch gar nicht. Tatsächlich finde ich angesichts des immer breiteren Spektrums an veganen Alternativen und spannenden Rezepten die vegane Ernährung durchaus interessant und attraktiv, aber ich benötige keinen offiziellen Aufruf und keinen mentalen Support von bekannten Persönlichkeiten, um mich darin auszuprobieren. Was ich aber schön an der Aktion finde, ist die Vielfalt an Inspirationen und Rezepten, die man durch unterschiedliche Quellen in dieser Zeit bekommt. Für Interessierte erleichtert das auf jeden Fall den Einstieg.
Allerdings bin ich weiterhin Allesesser und möchte definitiv nicht endgültig auf bestimmte Lebensmittel oder Gerichte verzichten. Mich absolut für eine Ausschlussernährung zu entscheiden, fiele mir schwer und würde mich in meiner Freiheit und Lebensqualität mehr einschränken, als dass es mir etwas Positives zurückgeben würde. Ich achte auf eine ausgeglichene Zusammensetzung meines Speiseplans, gute Qualität der Zutaten und natürlich vorrangig auch auf meine Vorlieben und meinen Appetit; aber ich bin prinzipiell gegenüber Neuem immer offen und probiere gerne auch eine vegane Variante aus. Zeitlich begrenzte "Umstellungen" von ein paar Tagen würde ich auch mal mitgehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, aber ich würde dann gerne selber entscheiden, wann und wie ich das mache.
Das geht mir ganz ähnlich. Von positiven und kreativen Anregungen lasse ich mich gern inspirieren, sofern sie nicht zu sehr mit erhobenem Zeigefinger oder gar Herabwürdigungen meiner bisherigen Ernährungsgewohnheiten daher kommen. Insbesondere die Verwendung von Hülsenfrüchten oder Pilzen als Fleischersatz lasse ich mir sehr gern gefallen.
Was mir am Veganismus weniger zusagt, ist die oft recht strenge Neigung zu sehr regelkonformer lückenloser Einhaltung der Ernährungsmethode. Ich selbst würde zu einer flexiblen Umsetzung solcher Regeln tendieren, die eben auch weiterhin Ausnahmen zulässt. Auch wenn ich mich überwiegend vegan ernähren würde, würde ich trotzdem weiterhin auch Fleisch oder Käse etc. essen, wenn es sich eben so ergibt (bei Einladungen, auf Reisen, etc.). Also letztlich läuft es eben doch wie erwähnt auf das Modell des Flexitariers raus, der vegetarischem und veganen Essen wohlwollend und interessiert gegenübersteht, ohne die Regeln immer und überall einhalten zu müssen.
Dafür brauche ich aber keinen Veganuary oder ähnliche Kampagnen, zumal ich auch sonst kein Freund von irgendwelchen an fixe Termine gebundenen Bräuchen bin.
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