Tipps und Techniken für Zeitmanagement im Beruf
Mich interessiert heute die Frage, wie ihr eure Zeit in eurem Job einteilt. Ich würde gerne wissen, wie strukturiert ihr dabei vorgeht, ob ihr besondere Tipps und Tricks habt und ob das Thema überhaupt einen großen Stellenwert in eurem Leben bzw. in eurem Arbeitsleben hat.
Es ist kein Geheimnis, dass wir heutzutage in einer sehr schnelllebigen Zeit leben. Ich habe das Gefühl, dass das früher etwas anders war. Als mein Vater zur Arbeit gegangen ist, dann ist er dort seinen ganzen Verantwortungen nachgekommen aber hatte dann auch Freizeit, sobald Feierabend war. Zumindest meistens war dies so. Heutzutage hat jeder ein Smartphone oder Laptop mit Benachrichtigungen sobald eine E-Mail oder eine Nachricht über Whatsapp hereinkommt.
Im Hinblick auf diese Veränderung ist es meiner Meinung nach besonders wichtig, auch mal über das Thema Zeitmanagement zu sprechen. Ich persönlich habe nämlich gemerkt, vor allem jetzt, da man viel mehr auf Homeoffice und mobile Arbeit setzt, das mein kompletter Alltag unstrukturiert und zeitfressend aufgebaut ist.
Ich bin leider nicht so gut darin, mir die Arbeit selbst einzuteilen. Wenn irgendwelche Videocalls oder Zoom-Meetings anstehen, dann kann ich damit ganz gut umgehen, da es mir einen festen Rahmen gibt. Leider habe ich denn noch ziemliche Schwierigkeiten, wenn es darum geht, an mich delegierte Aufgaben in einen Zeitplan zu setzen bzw. Diese Aufgaben strukturiert über den Tag verteilt zu erledigen. Ich lasse mich sehr schnell ablenken und verschwende damit auch extrem viel Zeit. Leider macht sich das oft darüber bemerkbar, dass ich dann länger an der Arbeit sitze, als dies nötig wäre und auch länger, als ich dies in einer normalen Arbeitsumgebung im Büro machen würde.
Mir ist mittlerweile klar, dass das Stichwort, dass ich dringend angehen muss "Time Management" heißt. Ich habe das nie richtig gelernt und finde momentan auch keinen richtigen Einstieg in das Thema. Ich fühle mich etwas verloren damit und möchte deswegen fragen, wie ihr das denn angeht. Befolgt ihr spezielle Techniken? Ist das Thema bei euch in eurem Berufsalltag oder gar in eurem Unternehmen wichtig? Redet man darüber mit Kollegen?
Ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass es bei mir am "Zeitmanagement" hapert. Ehrlich gesagt stehe ich derlei "Tipps und Techniken" mittlerweile schon recht skeptisch gegenüber, weil es ja unterm Strich nur darum geht, noch mehr Leistung fürs gleiche, oft nicht gerade üppige Gehalt aus irgendwelchen Büro-Drohnen zu pressen, indem man ihnen einredet, dass es nicht an der Unterbesetzung, der ungleichen Verteilung der Aufgaben oder am Miss-Management weiter "oben" liegt, wenn sie mit dem Kram nicht oder nicht schnell genug hinterherkommen.
Ich meine, natürlich kenne ich die gängigen Tipps: Prioritäten setzen, Puffer einplanen, Pausen nicht vergessen, komplexe Aufgaben in Einzelschritte zerlegen und so weiter. Aber diese schlauen Ratgeber scheinen die Existenz von KollegInnen, Vorgesetzten oder Kundschaft schlicht zu ignorieren. Wenn ich ein Vorzimmer habe, das meinen Terminplan pflegt, ist es schon erheblich leichter, Zeitmanagement zu betreiben als wenn ich das "Vorzimmer" bin und für drei Leute gleichzeitig springen muss, weil immer alles gleich dringend und wichtig ist.
Ich selber habe mir in den letzten 20 Jahren vor allem angewöhnt, auch mal Nein zu sagen (selbstverständlich gut begründet) und auch Störungen und Ablenkungen wenn nötig auf ein Minimum zu beschränken. Ich bin zum Arbeiten im Büro und meine Hauptmotivation ist, pünktlich um halb fünf den Hammer fallen zu lassen.
Meiner Erfahrung nach liegt es gerade bei Kolleginnen, die mit ihrer Arbeit nicht nachkommen, vor allem daran, dass sie den "sozialen Aspekt" zu sehr in den Vordergrund rücken. Die bringen dann zu jedem Furz Kuchen mit, spülen anderer Leute Geschirr, pusseln an ihren Topfpflanzen herum, erledigen irgendwelche Zuarbeiten, weil der Chef ja keinen Papierstau beseitigen kann, diskutieren die Schwangerschaft von X und die Diagnose von Y, während ich meine blöden Exceltabellen durchrödle, damit in dem Laden auch mal was vorangeht. Lieber gelte ich als "ein bisschen eigen" und habe ein Leben neben der Arbeit, als dass ich immer die letzte bin, die geht, weil ich für das ganze Stockwerk Blumen gießen darf.
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