Verteilung der Einkommen in Deutschland ungerecht?
Betrachtete vor etwa 20 Jahren die Bevölkerung die Einkommensverteilung in Deutschland noch einigermaßen gerecht, so ist diese Stimmung mittlerweile ziemlich gekippt. Habt ihr auch dieses Gefühl und fühlt ihr euch auch bei der Einkommensentwicklung abgehängt oder empfindet ihr es nicht so schlimm? Was gibt bei euch den Ausschlag für die eine oder andere Meinung?
Mich würde interessieren, ob vor 20 Jahren wirklich die Mehrheit der Bevölkerung der Meinung war, dass die Verteilung des Einkommens in Deutschland gerecht war. Da sprechen wir über das Jahr 2000, also von einer Zeit, in der das Ost-West-Gefälle sogar noch stärker ausgeprägt war, als heute, und auch die Folgen der DDR eine nicht kleine Gruppe an Deutschen belastete. Mehr noch als heute, da sich das Gefälle beim Einkommen verbessert hat.
Hast du da zufällig Statistiken, auf die du deine Aussage gestützt hast? Wenn die Wahrnehmung tatsächlich früher, bei höherer Ungleichheit allein zwischen Ost und West, war, dass es weniger Einkommensunterschiede gab, dann wäre interessant, herauszufinden, ob man heutzutage auch höhere Erwartungen und Ansprüche hat und ob es früher einfach viel mehr Leute gab, die doch sehr genügsam waren.
Lily, wie kommst du darauf, dass sich die Einkommensverteilung verbessert hat? Insbesondere ab 2003 haben die Armen deutlich verloren und die Reichen extrem gewonnen. Die Schere ist auch nicht wieder großartig geschrumpft. Ja, der Osten und die Frauen haben aufgeholt. Aber rosig ist es im Vergleich nun gar nicht. Und dass die Neunziger des letzten Jahrhunderts eine besonders bescheidene Zeit war, kann nun auch niemand behaupten.
Da hast du Recht, da habe ich mich ein bisschen in das Ost-West-Gefälle verrannt und dabei die allgemeine Entwicklung außer Acht gelassen. Meine Frage bezog sich darauf, dass es nach der Wiedervereinigung unter Berücksichtigung der beiden von dir genannten Gruppen auch keine allgemeine Zufriedenheit mit dem Einkommensunterschied gab. Ich wäre deswegen sehr daran interessiert, hierzu mehr zu erfahren. Vielleicht kann info-hotline seinen oder ihren ursprünglichen Gedankengang kurz erläutern?
Hier kann man zum Beispiel etwas über die Veränderung der Einkommensverteilung in den letzten dreißig Jahren nachlesen. Ich finde die Einkommen sehr ungerecht verteilt.
Die Leute, die für einen Mindestlohn arbeiten, nicht nur Frauen, sondern auch viele Männer, leisten oft genau soviel wie ein Gutverdiener. Damit will ich keinen Neid auf Gutverdiener schüren. Die sind ja nicht daran schuld, dass andere wenig verdienen. Man müsste die Schere über Steuern und Abgaben und Mindestlöhne wieder etwas schließen.
Außerdem gibt es viele Leute, die sich kein Vermögen aufbauen können, weil sie am Ende des Monats gar nichts übrig haben, während andere zusätzlich zu ihrem Gehalt noch ihre Aktiendepots arbeiten lassen.
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