Lästerchaos im Frauenteam verhindern können?
Wir arbeiten in einem Team mit 18 Leuten. Davon sind nur zwei Männer und auch das Reinigungspersonal besteht aus Frauen, die sich auch am Nachmittag im Haus aufhalten. Ich kenne es noch aus meiner Schulzeit. Da ist das eine Mädchen im Gespräch mit einem anderen und beide lästern über eine dritte Person. Teilweise läuft dann eine der Beiden zu der dritten Person und lästert über wen anders weiter. Es entstehen Gerüchte und die Lage spitzt sich zu, weil jeder über jeden Redet und niemand irgendwen ehrlich anspricht. Und zack steckt man im Lästerchaos.
Nun arbeite ich in einem neuen Team und und habe ein paar Bedingungen zugestimmt. Diese besagten, dass man die Kollegen direkt anspricht und dass Probleme persönlich geklärt werden sollen. Meint ihr, dass dies dabei hilft, dass nicht mehr gelästert wird? Kann man das Lästern so verhindern? Ich habe nicht das Gefühl dass es aufhört oder weniger wird.
Lästern tut jeder, ist nun mal so. Es kommt nur drauf an wie. Lästern kann man auch, wenn man was Tolles und Positives zu erzählen hat, z.b. wenn es um die netten und liebevollen Nachbarn geht die einen immer helfen. Lästern ist als Wort immer so negativ behaftet, das finde ich persönlich sehr schade. Vielleicht ändert sich das ja. Früher war das Wort Kritik immer ein Zeichen für negative Bewertungen, heute kann Kritik auch was Positives sein. Die Wortbedeutung hat sich also verändert oder wird zumindest in der Gesellschaft anders wahrgenommen.
Nebula hat geschrieben:Lästern tut jeder, ist nun mal so. Es kommt nur drauf an wie. Lästern kann man auch, wenn man was Tolles und Positives zu erzählen hat,
Lästern heißt von der Wortbedeutung her eben nicht, etwas "Tolles und Positives" zu erzählen, sondern dass jemand hinter dessen Rücken verspottet und verleumdet wird. Man kann nicht einfach Wörter umdefinieren, wie es gerade passt.
Und nein, es tut auch nicht jeder lästern tun, und "lästern" ist mitnichten ein Frauenprivileg. Wir tun uns nichts Gutes damit, derlei sexistische Vorurteile noch begierig an uns zu reißen und uns voll damit zu identifizieren. Und dann zu jammern, wenn die stolz akzeptierten Klischees uns dann in den Hintern beißen, weil wir einen männlichen Vorgesetzten nach dem anderen bekommen, um Ruhe in den Hühnerstall zu bringen. Alles schon erlebt.
Ich interessiere mich prinzipiell nicht für meine Mitmenschen und "lästere" deswegen auch nicht über Dritte. Ich verstehe zwar den Reiz, sich gegen andere zu verbünden, weil einem dann das eigene Scheißleben wieder toller vorkommt und die vermeintlichen Makel bei Dritten als Trittbrett für das eigene soziale Standing zu verwenden. Aber ich selber finde so ein Verhalten kindisch und würdelos und nicht weiter zielführend, als dass man sich von den eigenen Makeln und Schwächen ablenken kann.
Nebula hat geschrieben:Lästern tut jeder, ist nun mal so.
Ich persönlich habe keine große Motivation zum Lästern, weil es keine Art der Kommunikation ist, die mir Spaß macht. Lästern bedeutet ja meistens, dass man vermeintliche negative Eigenschaften oder Verhaltensweisen anderer Menschen zum Thema macht, und mich persönlich zieht sowas eher runter. Manchmal gerate ich in eine Runde, in der kräftig über andere gelästert wird, aber ich habe dann meistens keine Lust, mich zu beteiligen.
Nicht einmal dann, wenn ich mit bestimmten Personen nicht zurecht komme, mag ich ausgiebig lästern. Beispielsweise gibt es in der Arbeit jemanden, der sich durch ständige Nörgeleien und Besserwisserei hervortut (nach dem Motto "wenn ich Eure Aufgaben betreuen würde, dann würde alles viel besser laufen"), und manchmal unterhalten wir uns im Team kurz über ihn, wenn es einen akuten Vorfall von penetranter Besserwisserei gegeben hat. Aber meistens unterhalten wir uns nur ein paar Minuten darüber und verdrehen die Augen ("der schon wieder!").
Meiner Erfahrung nach fangen Frauen, aber auch Männer immer an zu lästern. Da kann man Regeln festlegen wie man will, aber bisher habe ich noch nicht erlebt, dass das irgendetwas gebracht hätte. Es gibt einfach Leute, die das brauchen und auch gar nicht immer so böse meinen. Ich habe das immer so gehalten, dass ich da nicht mitgemacht habe. Da kann man sich selber nichts vorwerfen und es kann dann auch nicht gegen einen verwendet werden. So etwas wird nämlich auch schnell mal gegen einen genutzt, wenn der Moment passend erscheint.
Verhindern kann man das also nur für sich selber, indem man es nicht mitmacht. Man hat doch keine andere Wahl, man kann den Leuten ja nicht den Mund verbieten. Klärende Gespräche bringen da leider auch nicht viel.
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